Nachdem Anita den Verdacht hatte, es könnte sich bei den gehäuteten Opfern im Krankenhaus bloß noch um lebende Tote handeln, war es Zeit sich Gewissheit zu verschaffen. Ramirez, der Polizist der bei dem Fall ermittelte, sowie Edward, Bernardo, Olaf und drei weitere Gesetzeshüter schlossen sich dem Vampirhenker an, doch nicht alle sollten unverletzt oder gar lebend aus dem Krankenhauszimmer zurückkehren. Zwar wusste Anita immer noch nicht, wozu es dieser rituellen Opfer bedarf, jedoch war das in dem Moment zur Nebensache geworden, als die gehäuteten Menschen an ihren Fesseln rissen und Anita und ihre Begleitung anfielen, so wie sich nach Fleisch verzehrende Zombies.
Nicht genug, dass Anita und Edward alle Hände voll mit den mystischen Wesen zu tun hatten, denn jetzt war es an Riker für Unruhe zu sorgen. Der Mann hatte sich an den aztekischen Besitztümern zu schaffen gemacht und sie auf dem Schwarzmarkt verkauft, weshalb er nun ebenfalls das mysteriöse Wesen fürchtete, das in Santa Fe sein Unwesen trieb. Anita sollte mit ihren übernatürlichen Kräften einen Schutz um ihn zaubern, sodass Riker nichts geschehen konnte und als Ansporn für Anitas Arbeit hatte er Donnas Kinder entführt, die Edward alles bedeuteten. Die junge Vampirhenkerin wusste, dass Riker so oder so tot sein würde, denn Edward alias Ted der Familienvater würde nie verzeihen was den beiden angetan worden war. Und doch überraschte es Anita als sie merkte, dass der Mann sogar sein Leben für diese Kinder geben würde.
Gänsehautgarantie
Die beiden Bände die die Geschichte Obsidian Butterfly enthalten, könnte man eigentlich als einen Edward Roman bezeichnen. Hier findet man nämlich so viel über diesen Mann heraus, wie man in den ganzen acht Vorgängerteilen nicht erfahren hat. Edward mutiert in diesen beiden Büchern sozusagen zum zweiten Hauptcharakter, während Anitas Rolle ein Stück in den Hintergrund rückt, da ihr Privatleben bloß aus kurzen Erinnerungen und einem etwas unbedeutenden Traum bestehen. Während das die einen enttäuschen dürfte hat es mich persönlich sehr gefreut, denn Edward zählt zu einem meiner Lieblingscharaktere und nun etwas mehr über ihn zu erfahren, als dass er ein kaltblütiger Mörder ist, war schon länger mein Wunsch.
Trotzdem fand ich es sehr schade, dass Richard und Jean-Claude so gut wie nie erwähnt wurden. Sie waren schon ein fester Bestandteil der Romane, dass man bei dieser Geschichte einfach das Gefühl hat, dass etwas fehlt. Und auch bei einigen Szenen, die andere Reaktionen mit sich hätten bringen sollen, war es für mich eigenartig, wieso Laurell K. Hamilton auf Anitas Männer verzichtet hat. Die Geschichte gleicht aber dafür wieder stark den ersten paar Bänden, in denen Anitas Arbeit und die Monster im Vordergrund gestanden haben, während später immer mehr erotische Szenen den Weg in die Storys gefunden haben.
Ein gelungener Band ist diese Fortsetzung aber dennoch allemal. Viele Leser und Fans der Anita Blake Reihe haben sich darüber beschwert, dass, seit die erotisch und emotionalen Szenen dazugekommen sind, die Bücher nicht mehr das sind was sie einmal waren. Meine Meinung war das nie, jedoch war es auch mal ein netter Wechsel von den Vampir- und Werwolfgebräuchen etwas Abstand zu bekommen und hinein in die Menschenwelt zu schnuppern, die auch ihre Tücken mit sich bringt.
Fazit
Ich fand immer schon dass die Romane der Anita Blake Serie nicht zu den Büchern gehören, die man in einem Rutsch durchlesen kann. Dazu geht die Autorin oft zu sehr ins Detail, jedoch von weitem betrachtet kann man auch nicht von den Büchern ablassen, denn diese haben absolutes Suchtpotenzial. Egal ob Anita mit den Monstern oder Menschen zu kämpfen hat, die Szenen bleiben spannend beschrieben und ab und zu schleichen sich sogar so grauenhafte Bilder zwischen die Zeilen, sodass einem Gänsehaut überkommt. Meiner Meinung nach eine absolut perfekte Kombination die es in sich hat.
Irie Rasta Sistren dankt Bastei Lübbe herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.