Ich frage mich ja, warum man immer von einem ‘Herrgottschnitzer’ spricht, wenn doch ein Herrgott nur in Ausnahmefällen geschnitzt wird.
In der Regel schnitzt man die Herrgöttin Heilige Mutter Gottes, ein paar andere Heilige, Engel und Jesus als Baby oder mit blutenden Herzen.
Aber Jesus zählt ja nicht, er ist ja (nur?) Gottes Sohn.
Am Samstag verschlug es uns auf einen Trödelmarkt nach Miltenberg, wo ich (im Kunstlicht!) diese Zeugnisse inbrünstiger Gotteskunst gefunden habe.
Mit wie viel Hoffnung, Glaube und Gottesfurcht diese Statuen wohl einst gefertigt, erworben und aufgestellt worden sind?
Und auch wenn die Figuren von hauptsächlich einem Künstler zu stammen scheinen, erkennt man doch immer wieder ein paar Unterschiede im Gesichtsausdruck, Faltenwurf der Gewänder und Farbgebung.
Wobei mir auffällt, das Jesus immer Rot trägt (vielleicht ein Purpurgewand?) und die Heilige Maria immer etwas Blaues.
Die Symbolik der Farbe Blau kann ich in diesem Zusammenhang nur erahnen, vielleicht weiß das jemand von euch …
Herrgottschnitzereien ist mein verspäteter Beitrag für den Sonntag (-Schnapp) Schuss von Sandra.