Traditionell wird in Mecklenburg-Vorpommern am Himmelfahrtstag der sogenannte “Herrentag” gefeiert. Bis zum Nachmittag meldete die Polizei noch “keine besonderen Vorkommnisse”, doch dann hielten Betrunkene und teilweise aggressive “Herrentags”-Ausflügler die Ordnungshüter in Mecklenburg-Vorpommern bis in die Nachtstunden in Atem. Ein Schwerpunkt war nach den Polizeiberichten Vorpommern. Mit sieben Funkstreifenwagen mussten die Beamten kurz vor Mitternacht in den Greifswalder Museumshafen ausrücken, um einen Streit in einer größeren Menschenmenge zu schlichten.
Im NDR-Vorpommernstudio gingen Fenster zu Bruch
Dann richtete sich die Aggression gegen die Polizisten: Ein Beamter wurde geschlagen, zwei Polizeiwagen wurden durch Steinwürfe beschädigt. Acht Fenster des benachbarten NDR-Studios wurden zerstört. Die Polizei nahm eine Person fest. In Zinnowitz waren wenige Stunden zuvor fünf Männer in einem Park aneinandergeraten. Einer wurde noch mit Füßen getreten, als er schon am Boden lag. Ein Tatverdächtiger hatte 2,75 Promille Atemalkohol. Vor der Pommernhalle in Zinnowitz kam es später zu Handgreiflichkeiten zwischen 30 bis 40 Personen. Zwei Männer wurden dort leicht verletzt.
Polizei im Dauereinsatz
Mit sieben Funkstreifenwagen schritt die Polizei gegen mehr als 30 randalierende Jugendliche in Lubmin ein. Diese hatten Silvesterknaller gezündet und waren auf das Dach eines Discounters geklettert. In Kröslin wurde ein Herrentagsausflügler mit einem Baseballschläger verletzt, nachdem mehrere feiernde Männer in Streit geraten waren. Drei Verletzte waren das Resultat einer Schlägerei in Strasburg. Sie mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Im Krankenhaus endete der Himmelfahrtstag auch für einen 25-Jährigen, dem ein Ausflugstraktor zwischen Borkow und Klein Pritz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) über den Fuß fuhr. Der für die Kremserfahrt genutzte Anhänger des Traktors war weder zugelassen noch versichert, wie die Polizeiinspektion Ludwigslust mitteilte. Darüber hinaus war die Bremse des Anhängers defekt.
Aktion gegen Alkoholexzesse
Mit der Aktion “Schluss mit Rausch – Flaschentausch” wollte das Polizeipräsidium Rostock in Warnemünde die Ausflügler vom Trinken abhalten. So sollte ein tödlicher Exzess wie im vergangenen Jahr auf dem Bahnhof Warnemünde verhindert werden. Damals hatte ein betrunkener junger Mann einen 44-jährigen Familienvater im Streit erschlagen. Beim “Flaschentausch” auf der Promenade in Warnemünde sollten Besucher ihre alkoholhaltigen Getränke gegen ein alkoholfreies Getränk tauschen. Nach Angaben der Polizei war die Aktion erfolgreich. In Warnemünde blieb es ruhig.
Quelle: NDR.de
Das NDR Funkhaus in Greifswald vor der Zerstörung © NDR Fotograf: Mirja Freye