Es war einmal eine Zeit, da waren der Herr Blumenkohl und die Frau Brutzelmania keine allzu großen Freunde. Die erste Begegnung fand anno dazumal statt als Frau Brutzelmania noch Klein-Brutzelmania war. Da lag der Herr Blumenkohl gern völlig nackig auf dem Teller und badete in Semmelbrösel. Das kleine Ding erpicht darauf, wie alle kleinen Dinger der Frau Mama zu gefallen, aß brav was auf die Teller kam. Ein großes Knirsch-Knarsch gesellte sich zu einem muffigen Kohlgeschmack. „Wird bestimmt gleich besser“, dachte Klein-Brutzelmania und biss tapfer weiter……
Nun, was soll ich euch sagen. War das vielleicht die erste Ernüchterung des Lebens, dass nach dem großen Knirsch-Knarsch nichts mehr kommt oder der Startschuss für die erste kindliche Tapferkeitsentscheidung: „Ich hasse Blumenkohl mit Semmelbrösel!“. Meine vermeintliche Tapferkeit reichte leider nicht, um mich offiziell der Familie Brutzelmania zu outen, denn noch viele weitere Jahre aß ich brav, was auf die Teller kam.
Volljährig betrachtete ich den Herrn Blumenkohl gerne aus der Ferne im Gemüseregal. Musste hin und wieder zugeben, dass er doch recht ansehlich daher kam und ging dennoch weiter. Bis ich dann irgendwann Mutter wurde und feststellen durfte, dass Nudeln kein Gemüse sind und ich endlich ernährungstechnisch erwachen werden musste. Trotzdem dauerte es noch ziemlich lange, bis ich mich an meine nächste Begegnung mit Herrn Blumenkohl herantraute.
Im Schwangerschaft-Abnehmkampf und dem damals durchaus trendigen David Kirsch lernte ich den Herrn Blumenkohl in all seinen Facetten kennen. Ja, der Herr Kirsch fand den Herrn Blumenkohl nämlich äusserst effektiv zum abnehmen. Was soll ich sagen, nicht mein neuer Liebling aber durchaus annehmbar. Besondere Dienste erweist mir der Herr Blumenkohl mittlerweile als Pizzaersatz. Ja, ihr habt richtig gehört. Ach was red ich da, ist ja schon ne olle Kamelle die Blumenkohlpizza. Aber! Lecker und low carb. Hier also der Herr Blumenkohl gehäckselt als Pizzaboden. Ja, das ist die späte Rache der Unterdrückten! Mit Mozzarella und Rucola. Aber testet selbst.
Das Rezept:
1 kleiner Herr Blumenkohl (reicht ja erstmal für den Anfang)
1 Mozzarella
400 g passierte Tomaten
500 g geriebener Gouda
1 kleine Zwiebel
1 Lauchzwiebel
1 TL Oregano
1 Prise Vollrohrzucker
1 EL Olivenöl
1 EL Tomatenmark
1 Ei
1 handvoll Rucola
Achtung! Die Blumenkohlblätter nicht wegwerfen, hier geht´s zum passenden Smoothie!
Den Blumenkohl ausziehen und den Strunk abschneiden.
In Salzwasser wenige Minuten blanchieren und mit kaltem Wasser richtig schön erschrecken.
Die Zwiebel in kleine Stücke schneiden und mit 1 El Olivenöl anschwitzen.
1 EL Tomatenmark hinzugeben und mit 1 EL Vollrohrzucker karamellisieren.
Mit 400 g passierten Tomaten ablöschen und köcheln lassen.
Inderzwischenzeit Blumenkohl reiben oder im Mixer kurz klein häckseln, aber nicht pürieren.
Blumenkohl mit Gouda und 1 Ei mischen.
Die Hälfte der Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und 10 min bei 220 Grad vorbacken.
Nach 10 min rausnehmen und die andere Hälfte ebenfalls vorbacken.
Die Soße mit Salz, Pfeffer und Oregano abschmecken und die Hälfte davon über die vorgebackene Blumenkohlpizza geben.
Mozzarella in Scheiben und Lauchzwiebeln in feine Ringe schneiden. Die Pizza garnieren und 12 min im Ofen bei gleicher Hitze backen.
Sobald der 2. Boden fertig ist den anderen reinschieben und ebenfalls weitere 12 min backen.
Rausnehmen. Rucola drauf. Fertig
….und weil das Gefühl von bäh zu yeah so wunderbar zu Jankes Blogevent passt, reiche ich hiermit mein Rezept ein. Jippie. Los geht´s zum nächsten Blogevent mit jankes*soulfood :-)
Aber seht selbst nach, welche geschmacklichen Kindheitsirrungen und Wirrungen die Anderen so erlebt haben.
Habt ihr schon Jankes Frühstücks-Hugo entdeckt? Den muss ich unbedingt mal versuchen. Oder vielleicht wollt ihr eine Runde Cupcake versenken spielen. Dann schaut bei Janke vorbei.
Ich bin ja jetzt total neugierig, welches Essen verbindet ihr mit eurer Kindheit? Positiv oder negativ?
Aber lasst es euch erstmal schmecken!
Eure
Desi
