Herbstnebel

Erstellt am 16. Oktober 2012 von Andramas

“Alles Vergängliche
Ist uns nur ein Gleichnis.”

Das “uns” streiche ich aus der Vorlage, es ist verspätet eingefügt, von meinem Unterbewusstsein. Goethe himself schrieb die Zeilen ohne “uns”. Mehr Respekt bitteschön!

Der kluge Johann las eine Bibliothek, um später einen Faust schreiben zu können. Wir, die Einfachen, glauben, nachdem wir einen Faust gelesen haben, eine Bibliothek zu verstehen. Welche Anmaßung!

Kalt isses. Dieser Nebel heute – diese feuchte Kälte – des Jahres Herbst – der Oktober, der Жовтень, wie ihn die Ukrainer nennen, der Gelbe – das Gleichnis fürs Leben.

“Alle Welt ist mit dem Gleichen beschäftigt
Das zu denken ist schön”

Na klar: Wo Goethe ist, ist natürlich Braun nicht weit. Oder Brecht. Und Twitter:

“tage, die unter keinen kapuzenpulli passen. gedanken, für die keine bettdecke über dem kopf reicht.” (jan @nachtlos)

Man muss den rechten Menschen folgen, dann hat man was dazu ~ …

Frieren macht Erinnerung auf Gedankensplitter. “Entgrenzt die Sinne!” die gute Losung. Und doch:

“Das Ungeahnte tritt eisern ein.”

Heute ist nicht der Tag für einfache Botschaften – viel zu neblig isses.

“Mir sinn einfache Leite, aba mir ham ne Kamin-App. Die aba mit Knacken.”