Herbstliche Traditionen in Japan

Traditionen sind Handlungen, welche verschiedene Gesellschaften definieren. Japans Traditionen sind weltweit durch ihren Reichtum bekannt. Der Herbst hat nun auch Einzug in Deutschland gefunden und wir haben uns auf die Spurensuche gemacht, wie Japaner den Herbst feiern.

Ästhetik, Ruhe und Miteinander - das sind die Kernelemente verschiedener japanischer Traditionen. Die verschiedenen Jahreszeiten bringen hierbei auf ihre Art und Weise Schönheit zur Geltung. Hanami, also das Kirschblütenfest im Frühling, hat sogar schon in einigen deutschen Städten Anklang gefunden. Der Sommer ist geprägt durch Feuerwerke, Sternschnuppenbeobachtungen und verschiedene Stadtfeste. Aber was machen unsere japanischen Freunde im bunten, wechselhaften Herbst?

Saisonale Küche - Pilze, Fische und verschiedene Früchte

Im Herbst wachsen auch in Japan verschiedene Pilze in den örtlichen Wälder. So sind die unterschiedlichen saisonalen Gerichte oftmals durch Pilze geprägt. Eine klassische Verwendung des Pilzes Matsutake ist Nabe, ein leckerer einfacher Eintopf, der einen den stürmischen Wind vor der Tür vergessen lässt. Zu den beliebten Fischen im Herbst gehört zum Beispiel Sanma oder auch im Deutschen Pazifischer Makrelenhecht genannt. Die Kanji-Schreibweise des Sanma bedeutet soviel wie „Herbst-Katana-Fisch", was eine Anspielung auf dessen Körperform und Saison ist.

Nicht zu vergessen sind natürlich auch verschiedene Früchte, die im Herbst endlich genießbar sind. Zum einen wäre da die Kaki. Sie ist sehr süß, orange und erinnert ein wenig an eine Tomate. Außerdem sind auch die beliebten Birnen bereit genossen zu werden. Eine sehr originelle Speise im Herbst ist Ginnan, welche nichts anderes als Samen der Gingkopflanze sind. Diese haben die Größe von Trauben und werden gegrillt und gesalzen verzehrt. Diesen Snack gönnt man sich gerne zu Sake und Bier.

Koyo - Die Bewunderung der Herbstblätter

Ähnlich wie das Hanami- Fest, nur weniger bekannt, ist Koyo. In ganz Japan erstrahlen viele Bäume in prächtigen Farben und faszinieren Jung und Alt, Einheimische und Touristen gleichermaßen. Zu dieser Zeit lohnt es sich besonders für die Stadtmenschen hinaus aufs Land zu fahren und die Natur in seiner ganzen Pracht zu genießen. Für gewöhnlich kann man sich die Färbung der Blätter wie eine Welle vorstellen, die sich von der nördlichen Insel Hokkaidos immer weiter südlich ihren Weg bahnt. Ab November sind dann die meisten Bäume strahlend bunt in rot, orange, gelb und braun gefärbt. In manchen Teilen Japans hält diese Farbenpracht bis Dezember an. Es gibt sogar Orte, die als beste Herbstspots beworben werden. Hier kann man eine kleine Auswahl solcher Orte genießen:

Im Herbst wird es sportlich mit den Sumōringern

Sumōringen ist eine der traditionellsten Sportarten in Japan. Sumō ist eine ritualisierte Form des Wrestlings, das seinen Ursprung in den shintōistischen Mythen hat. Jedes Jahr im September findet das Grand Tournament, welches das wichtigste Turnier des Sumōringens ist, in Tokio statt. Das Finale des Turniers wird dann im November in Fukuoka ausgetragen. Das Event selbst dauert insgesamt 15 Tage und füllt zahlreiche Kneipen, da viele Menschen sich dort die Kämpfe auf dem Fernsehern mit einem Bier und Freunden ansehen.

Siehst du den Herbstmond grinsen?

Im Sommer gehören Feuerwerke und Sternschnuppen einfach dazu. Der Herbst lädt dagegen zu ruhigeren Aktivitäten in der Nacht ein. In Japan ist es eine beliebte Tradition nachts den Vollmond oder auch den sogenannten Erntemond zu beobachten. Diese Aktivität wird Tsukimi genannt. Wichtig ist, dass jener Vollmond am nächsten an der Tagundnachtgleiche sein muss. In dieser Nacht geht man meistens an einen schönen Ort mit Essen, wie zum Beispiel den Tsukimi-Dangos und Trinken und genießt die besondere Aussicht mit Freunden und Familie. Hier verbinden sich Tradition mit der Ästethik der Natur und dem Gefühl von gemeinsamer Freude.

Aki Matsuri - eine Freude, die selbstredend ist

Wer sich schon durch viele verschiedene Anime und Manga gewälzt hat, weiß was ein Natsu Matsuri ist. Solche Stadtfeste sind wahrscheinlich die beliebtesten öffentlichen Veranstaltungen in der japanischen Bevölkerung. Da ist es doch auch kaum verwunderlich, dass der Herbst ebenfalls sein eigenes Matsuri feiert. Matsuri ist eine alte Feierlichkeit, bei der den Göttern für verschiedene Dinge gedankt wird. Im Herbst dankt man, ähnlich wie in anderen Traditionen und Ländern auch, den Göttern für eine gute Ernte. Organisiert werden diese Feste von den örtlichen Shintōtempeln.

Den ganzen Herbst hinweg findet man in den verschiedenen Orten Japans Stadtfeste, welche man genießen kann. Neben gutem Essen und vielen lustigen Aktivitäten hat man auch die Möglihkeit ein wenig über den Shintōismus und traditionelle japanische Musik zu lernen. Wer in Japan Freunde sucht, hat dort wohl die besten Chancen welche zu finden und viel Spaß zu haben. Nicht ohne Grund schwärmen Jung und Alt von diesen Veranstaltungen.

Letztlich kann man sagen, dass Japan auch im Herbst eine gute Gelegenheit bietet, besucht zu werden. Sich zum Beispiel die verschiedenen Schlösser mit wunderschön gefärbten Bäumen umrahmt ansehen oder einfach abends über ein Matsuri schlendern, im Herbst hat Japan sehr viel zu bieten. Ein gutes Argument im Herbst nach Japan zu fliegen sind wahrscheinlich auch die Süßigkeiten, denn Japan hat ein Faible für Halloweensüßigkeiten entwickelt. Das sollte man sich wohl nicht entgehen lassen!

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