Es gibt ja immer wieder so seltsame Futtergelüste. Letzte Woche zum Beispiel, beim Einkaufen in unserem örtlichen Drogeriemarkt, da fällt mir ein Päckchen Hirse ins Auge und ich denke mir:
"Hirse, das klingt doch mal gesund. Das wolltest du doch schon länger mal ausprobieren. Und außerdem wird's wirklich mal wieder Zeit ein bisschen weniger Süßkram zu essen. Mensch, du hast ganz schön ungesund gelebt. Komm, die nimmst du jetzt mit, die ist gesund und bestimmt auch richtig lecker. Damit schaffst du locker dich vernünftig zu ernähren."
Das 500g Päckchen Hirse wanderte in den Einkaufskorb und ich trug es stolz und mit den besten Vorsätzen nach Hause. Dort wanderte es erstmal in den Schrank und wurde fest für den nächsten Morgen eingeplant. Mit einem richtig tollen Gefühl ging ich abends ins Bett. Immerhin wollte ich ja am nächsten Morgen etwas für mich total Neues essen.
Sicher fragst du dich jetzt warum ich hier die ganze Zeit von Hirse erzähle und kein einziges Körnchen davon auf nur irgendeinem der Fotos zu sehen ist. Was ist da nur wieder schief gelaufen?
Nicht, dass du jetzt noch auf falsche Gedanken kommst. Ich führe dich hier nicht hinters Licht und habe die Hirse im Pfannkuchen eingebacken oder gar darunter versteckt, hab' ich ehrlich nicht. Sie ist schlicht und ergreifend einfach nicht da. Denn das was du hier siehst ist nichts anderes, als ein wunderbar saftiger, knuspriger Apfelpfannkuchen unter einer richtig dicken Schicht Karamell mit Fleur de Sel.
So ganz und gar nicht gesund oder nach Plan. Dafür aber umso leckerer.
Und das kam so:
Mein erster Gedanke am Morgen nach dem Hirsekauf, ich hatte die Augen kaum auf und lag noch träumend im Bett, war: "Karamell!!"
Und damit ist glaube ich auch schon alles gesagt. Gegen einen so starken Gedanken bereits beim Aufwachen kommt man einfach nicht an. Ganz schnell manifestierte sich in mir dann die Idee von Äpfeln und Karamell und zwar so sehr, dass ich die Kombination aus beidem schon fast schmecken konnte.
Zutaten für Pfannkuchen sind bei uns immer im Haus und so tapste ich, noch im Schlafanzug, in die Küche, stand mit nackten Füße auf den kühlen Fliesen und rührte Pfannkuchenteig zusammen, schälte Äpfel und ärgerte unsere Nachbarn mit frühmorgendlichem Karamellduft.
So und nicht anders war das.
Und hier nun das Rezept für meinen Apfel-Karamell-Pfannkuchen:
Reicht genau für Einen.
1 Apfel geschält und in Scheiben geschnitten, das Kerngehäuse entfernt
1 Ei
150ml Milch
70-80g Mehl
1 Prise Salz
Etwas Butter
3-4 EL Zucker
1 EL Butter
1 Prise Fleur de Sel
Für den Teig, das Ei, die Milch, Mehl und Salz zu einem schönen Pfannkuchenteig zusammenrühren. Eventuell etwas stehen lassen, damit sich die Mehlklumpen auflösen. Etwas Butter in der Pfanne heiß werden lassen und einen schönen Pfannkuchen backen. In den noch flüssigen Teig die Apfelscheiben geben und mitbacken lassen. Einmal wenden.
Wenn der Pfannkuchen fertig ist, herausnehmen und auf einem Teller beiseitestellen.
Jetzt in der selben Pfanne den Zucker schmelzen lassen und abwarten bis er eine goldene Farbe annimmt. Achtung! Nicht zu stark bräunen denn er verbrennt leicht. 1 EL Butter einrühren und von der heißen Flamme nehmen. Nun das flüssige Karamell über den Pfannkuchen gießen und mit einigen Flocken Fleur de Sel bestreuen. Fertig.
Hirse gab es dann eben zum Abendessen. Der gute Vorsatz wurde trotzdem noch erfüllt. Tschakka! Sicherlich wird sie dir demnächst auch hier in irgendeiner Form begegnen. Warte nur ab.
Wie gehst du denn mit Futtergelüsten um? Wachst du auch manchmal morgens auf, ein bestimmtes Gericht im Sinn habend? Oder stehe ich damit alleine da?
Nebenbei bemerkt sind die Äpfel, die du hier siehst von unserem eigenen Apfelbaum. Den habe ich selbst, da war ich noch sehr klein, ausgesucht. Mittlerweile ist er schon groß und lässt uns Jahr für Jahr richtig tolle Äpfel ernten. Hast du auch einen eigenen Obstbaum?
Ich freue mich darauf deine Geschichten zu hören!
Danke fürs Lesen, Nachmachen und Kommentieren!