Herbst und Frühling sind die Hochzeiten für Zecken und Zeckenstiche. 2011 wurde in Berlin / Brandenburg mindestens 1600 mal die Erkrankung Lyme-Borreliose diagnostiziert. Doch selbst nach schulmedizinisch verordneter, hochdosierter Antibiose bleiben bei vielen Erkrankten die Symptome, oder starke Beschwerden bestehen.
Die Wahrscheinlichkeit sich bei einer Zecke mit Borreliose zu infizieren liegt an verschiedenen Parametern.
1.) Je nach Endemiegebiet trägt jede fünfte bis 20ste Zecke Borrelien in sich.
2.) Je länger eine infizierte Zecke am menschlichen Körper saugt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie, falls sie selbst mit Borrelien infiziert ist, diese Erreger an den menschlichen Blutkreislauf weiter gibt. Man geht davon aus, dass eine Zecke mindestens 12-24 Stunden saugen muss, um ihre Borrelien in den Körperkreislauf zu pumpen.
3.) Je kleiner die Zecke ist, desto schneller kann deren Erreger in den menschlichen Organismus gelangen.
4.) Je mehr die Zecke beim Entfernen am Hinterteil gequetscht wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Erreger in den menschlichen Organismus gedrückt werden. (Daher ist das Entfernen mit Fingern oder breiten Pinzetten nicht geeignet)
5.) Je empfindlicher unser Organismus auf den Erreger reagiert (Disposition), desto schneller oder schwerer erkranken wir. Je besser unsere Immunabwehr funktioniert, desto eher kann der Erreger aus dem Körper eliminiert werden.
Nur etwa ein Prozent aller Zeckenstiche entwickeln sich zu Borrelioseerkrankungen. Nicht jedes Zeckenopfer erkrankt. Selbst wenn Borrelien in der gefundenen Zecke nachgewiesen werden, heißt das nicht, dass die Krankheit wirklich ausgelöst wird. Borreliose verläuft in Stadien, kann jedoch in jedem Stadium stoppen oder heilen. Zwischen der Infektion und dem letzten (III.) Stadium können Jahrzehnte liegen.
Beim Stadium I kommt es zu einer Lokalinfektion: 50-70% der Betroffenen bilden nach ca. 1-3 Wochen einen roter Ring um die Einstichstelle aus, welcher langsam vom Zentrum nach außen wandert. Diese wandernde Röte nennt man Erythema migrans. Begleitet werden diese Erscheinung oft von unklarem Fieber, Magen-Darmbeschwerden und Kopfschmerzen.
Bei 30-50% der Infizierten fehlt das Erythem. Die Allgemeinsymptome können trotzdem vorhanden sein. Oft werden diese Beschwerden nur mit einem Zeckenbiss in Verbindung gebracht, wenn das Tier gefunden wurde. Ansonsten sind die Sympotme mit einer Grippe zu verwechseln.
Es kann auch sein, dass weder Erythem noch Allgemeinbeschwerden auftreten und trotzdem eine Infektion mit Borrelien statt gefunden hat. In manchen Fällen ist die Diagnosestellung sehr schwierig, da auch Blutuntersuchungen nicht zuverlässig über einen eventuellen Erregerbefall Auskunft geben.
Ist jedoch ein Erythema migrans aufgetreten, spricht das für eine Borrelieninfektion. Ein Erythema migrans kann auch als Rötung ohne die charakteritische Aufhellung auftreten, so dass es mit "normalen" Insektenstichen verwechselt werden kann. In diesem Stadium der Borreliose stoppen Antibiotika bei ca. 80 % der Betroffenen den weiteren Fortgang der Infektion.
Auch ein gesunder Organismus kann die Borreliose ausheilen. Funktioniert die Immunabwehr jedoch nicht wie erhofft, oder versagt die Antibiotikumtherapie, kommt es zu Stadium II. Dabei streut der Erreger in den gesamten Körper und siedelt sich hauptsächlich in den Organen und im Bindegewebe an. Wieder können grippeähnliche Symtome, mit unklarem Fieber, Schmerzen sowie Schweißausbrüchen auftreten. Der Erreger manifestiert sich an Nerven und Gelenken, wobei hier zum Teil starke Beschwerden und Schmerzen ausgelöst werden.
In diesem Stadium ist eine antibiotische Behandlung weniger erfolgversprechend, da die Erreger nur noch selten im Blut zirkulieren. Später kann es zu einer Erkrankung, oder Zerstörung von Nerven, Organen und Gelenken kommen. Bei der Neuroborreliose (Stadium III) finden sich nervale Beschwerdebilder, bis hin zu Störungen des gesamten Nervensystems (u.a. Taubheit, Ausfälle, Lähmungen).
Sind hauptsächlich Gelenke betroffen, zeigt sich dies vor allem in Form von Arthritis und Arthrose. Eine hochdosierte Antibiose wird vor allem im frühen Stadium der Borreliose für mindestens 4 Wochen angeraten. Doch trotz antibiotischer Therapie ist die Borreliose bei mindestens 20% der Erkrankten nicht zu stoppen. Dann kann es zu einer Verschlechterung des Krankheitszustandes kommen, bei einigen Betroffenen mit dem vollen Beschwerdebild, bei anderen eher mit diffusen Symptomen, wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Depressionen und Schwäche.
Alternative Behandlungsmethoden:
Hilfe in der Homöopathie suchen vor allem Kranke, die trotz schulmedizinischer Behandlung unter Symptomen wie Schmerzen, Entzündungen, Mißempfindungen, Müdigkeit und Schwäche leiden. Doch auch Patienten, die schulmedizinisch als austherapiert und unheilbar gelten, können durch alternative Heilmethoden Linderungen erfahren.
Eine alternative, ganzheitliche Behandlung ist in jeder Phase der Borrelioseerkrankung, ob zu Beginn, oder Jahre später, mit oder ohne Antibiotikumtherapie, sinnvoll und möglich. Durch eine homöopathischen Arznei kann eine Stimulation bzw. Regulierung des Immunsystems erfolgen. Wie weit, ob und wie schnell eine Besserung eintritt hängt jedoch von den persönlichen Voraussetzungen, Dispositionen und dem Erkrankungszustand ab.
Von einer Selbstbehandlung ist in jedem Falle abzuraten, da es sich um eine chronische Erkrankung handelt. Hierfür ist eine langjährige Ausbildung und klinische Erfahrung notwendig. Die Behandlung erfolgt mit einem individuell erstellten Therapieplan, vorzugsweise in Zusammenarbeit mit dem behandelnen Arzt.
Dieser Therapieplan setzt sich aus einer Ernährungsberatung, einer Beratung zur gesunden Lebensweise, einer Tee- bzw. Tinkturanwendung sowie der Verordnung einer homöopathischen Arznei zusammen. Eine Behandlung besteht aus mindestens 3-5 Behandlungsgesprächen.
weiterführende Literatur zum Thema:
- Alex, Peter; Heilung Borreliosekranker mit Homöopathie, Edition Krannich, Grimma 2009
- Storl, Wolf-Dieter; Borreliose natürlich heilen, Ethnomedizinisches Wissen, ganzheitliche Behandlung und praktische Anwendungen. AT Verlag, 2007