Hensel´s Sonntagsmatinee: Schock: der Saturn made in Germany?

von Reinhold O. Schmidt und Hans-Peter Schröder

Der Zwischenfall in Kearny – Teil III


„Sobald die Ausnahme zur Regel geworden ist,

interessiert sie mich nicht mehr.

Die Ausnahme interessiert mich.

Um sie zu bemerken,

muß man die Regel beherrschen.

Die Ausnahme ist der Riß in der Mauer,

der den Durchblick frei gibt.“

Aus: Der Eremit des Inneren

 Hensel´s Sonntagsmatinee: Schock: der Saturn made in Germany?

.

Was bisher geschah

Am 5. November 1957 fährt der Ernteaufkäufer Reinhold O. Schmidt durch eine abgelegene Gegend bei Kearney in Nebraska/USA. Nachdem ein Lichtblitz seine Neugierde geweckt hat und er sich der Stelle nähert, fällt der Motor seines Autos aus. Schmidt erblickt in einem Trockencreek eine Art metallisches „Schiff“ auf Stelzen, die Besatzung lädt ihn ein, an Bord zu kommen. Schmidt beschreibt das Schiffsinnere; sein Gesprächspartner spricht Englisch mit deutschem Akzent und behauptet vom Saturn zu stammen. Die Mannschaft spricht unter sich Hochdeutsch. Anscheinend wird das Schiff gerade repariert. Nach der Reparatur verschwindet es blitzartig im Himmel. Schmidt hat Bedenken, es könnten Deutsche in russischem Spionageauftrag gewesen sein und alarmiert die Behörden.

Ein Wirbel bricht los, Interviews, Fernsehen und Radio und dann wird Reinhold Schmidt plötzlich gebeten, seine Geschichte abzuändern. Als er sich weigert, beschuldigt man ihn des versuchten Betruges. Luftwaffenvertreter, die sein Erlebnis protokollieren, verplappern sich und geben zu, die Art des Schiffsantriebes zu kennen. Die Besucher hatten versprochen wieder zu kommen…. . „

Fortsetzung von Teil II:

Die beiden Beamten packten ihr Tonband zusammen und gingen. Mittlerweile waren städtische Angestellte zu den Fernseh- und Radiostadionen unterwegs, um Schmidt`s Geschichte und damit auch seine Person in Mißkredit zu bringen, gleichzeitig liefen bereits Maßnahmen an, die Schlimmes befürchten ließen.

Zwei Tage nach seiner Begegnung mit der deutschen Besatzung des Flugschiffes saß Schmidt immer noch in seiner Zelle auf dem Polizeirevier von Keaney. Er durfte nicht telefonieren, an ihn gerichtete Anrufe wurden zurück gehalten. Als er einen Kontakt zu seinem Familienanwalt verlangte, wurde ihm dies ebenfalls verweigert. Die Beamten sagten stattdessen, im Telefonbuch blätternd: „Hier ist ein tüchtiger Bursche.“

Schmidt: „ Sie riefen ihn an, und als er kam, sah ich, daß er der stellvertretende städtische Rechtsanwalt war. Das erste, was er sagte, war: “Wir glauben Ihre Geschichte nicht, und wir wünschen, daß sie sie verändern.“

Schmidt lehnte das Ansinnen und den Anwalt rundweg ab, was die Behörden nicht hinderte, am nächsten Tag in der Ortszeitung verkünden zu lassen, er hätte jetzt einen Rechtsanwalt seiner Wahl. Wie man aus der Vorgehensweise ersehen kann, hat sich das Tattergreisschema der Umformungsversuche einer mißliebigen Realität in eine misleading Realität kaum verändert, 50 Jahre und kein bischen weiser…. .

Was kommt als nächstes? Richtig, jetzt springt die Mär vom verrückten Einzeltäter aus der Babyflasche.

Am 7. November, gegen 23 Uhr, trafen sich 5 Personen „behind closed doors“ im städtischen Spritzenhaus von Kearney, der Polizeichef, der Bezirksanwalt, der Schreiber des Bezirksgerichtes, der stellvertretende Richter und ein Arzt, um gemeinsam Schmidts Geisteszustand zu inspizieren.

Wir erinnern uns daran, wie in Teil I derselbe stellvertretende Richter, der jetzt im Gremium sitzt, kurz nach dem Start des Flugschiffes, in Schmidts Begleitung als erster Zeuge den Landeplatz aufsucht und sich von der Übereinstimmung zwischen sichtbaren Spuren und dem geschilderten Ablauf vor Ort überzeugt, bevor der Massenansturm einsetzte.

Der Arzt stellt Reinhold Schmidt drei Fragen:

Was fühlen Sie für die Leute in Kearney, Nebraska?

Antwort. „Ich hege gegen niemanden unfreundliche Gefühle.“

Behaupten Sie noch immer, daß Sie jenes „Schiff“ sahen?“

Sicherlich behaupte ich das.“

Sind Sie willens, in die Nervenklinik zu gehen und sich dort auf Ihre geistige Gesundheit untersuchen zu lassen?“ (Einfügung: Von den Kranken?)

Nein, das beabsichtige ich nicht und wenn sie mich trotzdem dorthin bringen, haben sie die Rechnung zu zahlen.“

Schmidt wurde innerhalb von 15 Minuten in die nächstgelegene Nervenklinik nach Hastings, Nebraska, verfrachtet und dort eingeliefert, begleitet vom Polizeichef, dem Bezirksanwalt UND dem stellvertretenden Richter. (Einfügung: Traue niemanden!)

Und was kommt dann? Richtig, Marihuana und Selbstmordgefahr, man traut sich kaum auf die abgedroschene Leier zuzugreifen (Einfügung: NSU), aber Tatsache, noch bevor Reinhold Schmidt vor der fünfköpfigen Wahrheitskommission erschien, hatte ein dienstbeflissener Unterteufel Schmidts Bruder in Grand Island und Schmidts zweiten Bruder in Hastings angerufen und ihnen erzählt, sie machten sich Sorgen um den lieben Schmidt und daß sie ihm Schnürsenkel, Schlips und Gürtel aus der Zelle genommen hätten (was komplett gelogen war) und daß sie, die Brüder, ihn besser in eine Anstalt für Geisteskranke einliefern lassen sollten. Ein anderer Unterteufel rief bei Schmidts Frau an und versuchte sie ebenfalls dazu zu überreden.

Wir müssen Reinhold Schmidt vor dem Publikum beschützen und das Publikum vor ihm.“

Am nächsten Morgen in der Nervenklinik. Schmidt stellt sich den Fragen eines dreißigköpfigen Ausschußes aus Ärzten und Krankenschwestern, anschließend nimmt ihn der Arzt, dem sein Fall übertragen worden war, beiseite und fragte ihn, warum er in die Klinik geschickt worden wäre….

Reinhold Schmidt verbrachte die nächsten zwei Wochen in Hastings mit Tests. Wahrscheinlich wollte man, mithilfe der modernen Wissenschaft, das Schiff und die deutschsprechenden Saturnbewohner aus ihm heraustesten. Vergeblich. Nach zwei Wochen waren sie immer noch da.

Sein Elektroenzephalogramm wies derart regelmäßge Muster auf, daß die Ärzte den Test wiederholen ließen, weil sie einen Gerätedefekt vermuteten. Während der ganzen Zeit war es Schmidt nicht erlaubt, ein Telefon zu benutzen, so daß er keine Geschäfte für seine Arbeitgeber tätigen konnte. Der eine seiner beiden Chefs hielt es nicht mehr aus, nachdem ihm kein Kontakt per Telefon gelang, er setzte sich in`s Flugzeug und flog nach Nebraska um Schmidt zu besuchen. Der Andere schickte einen Brief mit einer eidesstattlichen Versicherung, in der er ihm das beste Leumundszeugnis ausstellte, das man sich vorstellen kann: „Glauben Sie allen Ernstes wir ließen einen Verrückten für Tausende von Dollar Getreide aufkaufen?” Sein Arbeitgeber verbürgte sich für „sein gesundes Urteil in geschäftlichen Angelegenheiten und für seine Ehrenhaftigkeit.“

Nach zwei Wochen darf er gehen, eine Psychiater stellt ihm zum Abschied zwei letzte Fragen:

Wer war tüchtiger, George Washington oder Abraham Lincoln?“

Das weiß ich nicht, denn ich war damals noch nicht geboren.“

Wenn sie kein menschliches Wesen wären, was möchten Sie da lieber sein?“

Dann möchte ich lieber ein Psychiater sein.“

Wieder auf freiem Fuß in Kearney schlägt ihm sein Chef – dessen eigene Nachforschungen keine Zweifel an der Wahrhaftigkeit Schmidts erbrachten – vor, eine Anzeige im Regionalblatt aufzugeben:

ACHTUNG! HIRSE-UND KORNBAUERN!“

Jener verrückte Getreide-Aufkäufer aus Kalifornien ist noch in der Gegend und möchte gern auf Ihr Getreide bieten. Er wird es von Ihrer Farm im Zwanzig-Tonnen-Lastwagen abholen. Rufen Sie mich im Fort-Kearney-Hotel an. Reinhold O. Schmidt, Brawley, Kalifornien.”

Die Zeitung erschien am Nachmittag, das Telefon klingelte bis in die Nacht hinein. Schmidt hätte an jenem Tag Tausende Tonnen Getreide kaufen können, wenn er genug LKW´s gehabt hätte. „Ich kaufte drei Monate lang Getreide in der Gegend.“

Am 5. Februar 1958 kamen sie zurück. Es geschah in der Gegend von Elm Creek, 32 km westlich von Kearney, als sein Auto stehen blieb. Oh, dachte er, da sind sie wieder. Derselbe Mann wie beim erstem Mal nahm ihn in Empfang und fragte, ob er ihm einen Gefallen tun wolle. Da sie direkt neben der Landstraße gelandet waren, solle er besser an Bord kommen. Das Schiff hob sich und der Mann sagte, daß es jetzt vom Boden aus nicht mehr sichtbar sei, obwohl vom Inneren aus keine Veränderung stattfand und man die ganze Gegend überblicken konnte. Das Schiff bewegte sich, ohne daß eine Bewegung zu spüren war, weder Auf- und Absteigen noch die Beschleunigung, so daß „ich sie fragte, wodurch ihr Schiff angetrieben würde – und was für Gas sie benutzten?“

Sie antworteten ihm: „Wir erhalten unsere Treibkraft von der Sonne und von der Erde.“ Schmidt fragte, wie sie ihn so leicht gefunden hätten und sein Gesprächspartner verwies auf eine Technik, die es ihnen ermögliche, die unverwechelbaren Gehirnimulse einer Person zu orten und diese Person zu lokalisieren, Ort und Zeit spiele dabei keine Rolle.

Sie landeten wieder im alten Flußbett, wo die Besucher Reinhold Schmidt drei, wie sie es ausdrückten, „lebenswichtige“ Fragen stellten, die er weiterreichen sollte:

  1. Was würden die Vereinigten Staaten tun, wenn andere Planeten Atombomben abwerfen und Sputniks und andere umherfliegende Satelliten loslassen würden, die auf die Erde einwirken und ihre Radio- und Fernsehsendungen sowie andere Anlagen stören würden?

  1. Welche Ladung hatte das Flugzeug außer den Passagieren, das über dem Pazifik auf dem Wege von San Franzisko nach Honolulu abstürzte?

  2. Wie würden eure Leute darauf reagieren, wenn eine Flotte dieser Schiffe zu einer freundschaftlichen Mission landet? Würden sie uns unter freundschaftlichen Bedingungen aufnehmen?

Obwohl ich mich beim ersten Mal nicht vorgestellt und sie nicht nach meinem Namen gefragt hatten nannten sie mich jetzt bei meinem Vornamen. Ich versprach zu versuchen, Anworten auf die drei Fragen zu beschaffen. Die Batterie meines Autos war bei beiden Begegnungen „trockengekocht“ und die Menschen vom Saturn teilten mir mit, daß die Batterie eine dritte Begegnung nicht überstehen würde.“

Schmidt begann Vorträge über seine Erlebnisse zu halten. Er wurde gefragt, wie es käme, daß bei den Landungen keine Zeugen zugegen gewesen wären. „Ich glaube“ sagte er, „es gibt Zeugen, aber sie treten nicht an die Öffentlichkeit. Vielleicht weil sie Angst haben, ausgelacht zu werden, oder sie befürchten, Nachteile zu haben. Auch werde ich gefragt, warum die Besatzung Deutsch sprach. Ich weiß es nicht, aber als mein Chef damals nach Kearney kam, um mich in der Klinik zu besuchen, brachte er seinen Partner aus Mexiko mit, der sich sehr für meine Geschichte interessierte, weil er in Mexiko ein ähnliches Flugschiff getroffen hatte, ebenfalls mit vier Männern und zwei Frauen als Besatzung und die sprachen Spanisch!“

Was die drei Fragen betrifft, so erhielt Schmidt zwei Zeitungsauschnitte, die sich mit einem Flugzeugabsturz, 1500 km nordöstlich von Honolulu, am 8. November 1957, beschäftigten. Ein militärisches Transportflugzeug hatte ungefähr 200 km nördlich der Absturzstelle des PanAm-Fluges „blinkende Lichter“ gemeldet. Ein Rätsel war, warum die Pan Am in den 23 Minuten zwischen der letzten Positionsmeldung und dem Aufschlag keinen Notruf gesendet hatte. Der zweite Ausschnitt bezog sich auf die Fracht, die aus Chemikalien und radioaktiven Stoffen bestanden habe. Alle 44 Personen an Bord kamen um`s Leben.

In Bezug auf die drei Fragen schreibt Schmidt: „Ich kann nicht sagen, daß diese Auskunft die vollständige Antwort auf die Frage der „Besucher“ ist. Nichtsdestoweniger gibt sie uns etwas, worüber man nachdenken sollte. Ich möchte gern wissen, ob das nicht überhaupt der wirkliche Zweck ihrer Fragen war. Was die anderen beiden Fragen anlangt, so betreffen sie etwas, worauf auch jeder von uns für sich selbst die Antwort finden muß.

Wie ein Freund von mir sagt: “Ein guter Lehrer richtet an die Schüler Fragen, um sie selbst zum Nachdenken zu bringen.“

Hensel´s Sonntagsmatinee: Schock: der Saturn made in Germany?

*Faravahar siehe http://www.nirupars.com/kunst-kultur/flaggen-symbole/faravahar.php


(Fortsetzung folgt)

Teil I

Teil II


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