Henrik Vibskov erhielt den Torsten och Wanja Söderbergs Pris insbesondere, weil er eine avantgardistische Mode schafft, die weltweit von einem jungen Publikum gesucht und akzeptiert wird. Aber auch, weil er bei seinen Modeschauen nicht den üblichen Catwalk nutzt, sondern jede Modepräsentation in eine mediale Show mit Musik, Kunst und Lichteffekten hüllt und daher mehr einer künstlerischen Installation aufführt als einer Modeschau.
Die Preiszeremonie fand, wie jedes Jahr, in der Aula der Göteborger Universität statt und wurde von der Rektorin der Universität, Pam Fredman, eröffnet, wobei der Preis selbst von Landshövding Lars Bäckström, Museumsdirektor Ted Hesselbom und dem Ehepaar Torsten und Barbro Söderberg vergeben wurde und die Chefin des Designmuseums Kopenhagen, Kirsten Toftegaard, dem anwesenden Publikum den Preisträger Henrik Vibskov näher brachte.
Wie die Kreationen und die Installation von Henrik Vibskov, so hatte auch die Preisvergabe einen avantgardistischen Touch. So stellte der Modeschöpfer sein Atelier, seine Arbeitsräume und auch seine Denkweise in Form eines Kurzfilms vor und die vom Blatt gelesene Rede des Landshövdings war mit Humor verfasst. Selbst die Übergabe des Preises war nachlässig inszeniert, was allerdings auch die Spalte zwischen zwei Welten ausdrückte.
Die musikalische Unterhaltung war dem Göteborger Duo Midaicondo anvertraut, die musikalisch äußerst gekonnt die Moderichtung von Henrik Vibskov ausdrückten. In einer Mischung aus Jazz, Elektronik, Akustik und Video bewiesen Lisa Nordström und Lisen Rylander Löve die Perfektion moderner Musik, die historische Percussion mit herkömmlichen Instrumenten und modernster Elektronik verbinden kann.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin