In der Münchener Galerie Henn werden noch bis zum 27. Juli 2011 Fotografien von Antoine Wagner ausgestellt. Wagner war in den letzten Jahren in weiten Teilen der Welt unterwegs – aus Island und Alaska hat er Bilder mitgebracht, die einerseits die Erhabenheit der Landschaften, aber auch die beständige Überformung durch Menschenhand zum Thema haben. Inspiriert haben Wagner dabei die Leere der Landschaften, die Weite des Himmels und nicht zuletzt die von der Asche des Vulkans Eyjafjallajokull geschwärzten Schneeflächen.
Ausstellungsbeschreibung
Antoine Wagners Schaffen ist durch starke Kontraste gekennzeichnet – als Regisseur und Filmemacher dreht er in ausverkauften Konzerthallen, als Fotograf und Drehbuchautor macht er sich auf den Weg in die offene Weite leerer Landschaften. Seine Reisen haben ihn in den vergangenen fünf Jahren in alle Teile der Welt geführt, wo er mit seinen Bildern Life Pauses eingefangen, um nicht zu sagen gestohlen hat.
Die Henn Galerie zeigt mit Landscapes Escaped eine Auswahl von 18 Bildern, die auf seinen Reisen entstanden sind. Wie schon bei anderen Arbeiten ist auch hier Nostalgie das Leitmotiv, diesmal in Anbetracht der erhabenen Landschaften Islands und Alaskas, deren Vergänglichkeit der Fotograf in jedem Bild nachspürt, und die durch Mensch und Natur beständig überformt und verwandelt wird. Die verblassten Farben, die hohen Kontraste und die Körnigkeit analogen Filmmaterials verstärken diesen Eindruck noch und machen die Transformation und die Schichten vergangenen Lebens sichtbar.
“Was mich an Island besonders fasziniert hat, waren das Licht und die Weite und die extremen Lichtverhältnisse von Sommer und Winter, wenn es entweder fast nicht dunkel oder fast nicht hell wird. Letztlich waren es aber die Bilder des durch den Ascheregen des Eyjafjallajokull geschwärzten Schnees, der im Jahr meiner Reise ausgebrochen war und der durch den Ausbruch des Grímsvötn jetzt eine weitere Schicht erhält, die mein Verlangen geweckt haben, diese Landschaft zu entdecken. Ich musste da hin – sofort.”
Am Ende seiner Reise nach Island an einem Ruhepunkt angekommen, hat Antoine Wagner die Auseinandersetzung mit der Landschaft und der Schönheit ihrer Leere inspiriert, zum Geschichtenerzählen und zur Zusammenarbeit mit anderen zurückzukehren.
Quelle: galerie.de
Über den Künstler
Antoine Wagner, 1982 als Sohn der heutigen Co-Intendantin der Bayreuther Festspiele Eva Wagner-Pasquier geboren, wuchs in Deutschland, Frankreich und England auf und lebt und arbeitet heute als Filmemacher und Fotograf in Paris und New York. Er ist der Urururenkel von Franz Liszt, dessen Tochter, die Pianistin Cosima, mit Richard Wagner verheiratet war. Die Wurzeln in Bayreuth sind bis heute spürbar. Das Video zur aktuellen Single der Gruppe Phoenix “Lisztomania” hat er im April 2011 in Teilen in Bayreuth gedreht.
Quelle: kultur-vollzug.de
Wann und wo
Henn Galerie
Augustenstraße 54
80333 München
8. Juni bis 27. Juli 2011