Helmut Schmidt ist tot - eine Polemik

Erstellt am 10. November 2015 von Lux
Geheimbünde und Schattenregierungen wie die Bilderberger sind moralisch verwerflich, doch für den Bilderberger Schmidt gilt das nicht.
Hochrüstung und Kriegsgetrommel sind moralisch verwerflich, doch für den Durchpeitscher des NATO-Doppelbeschlußes Schmidt gilt das nicht.
Der Kriegsverbrecher Kissinger ist zwar einer der gefährlichsten Dunkelmänner Politiker unserer Zeit, aber dessen treuer Mitstreiter und bekennender Freund Schmidt, diese moralische Instanz, lässt auch solche unbequemen Tatsachen vergessen.
Die zunehmende Verblödung des Volkes ist moralisch nicht zu rechtfertigen, sagen sie, und nennen Schmidt im selben Atemzug einen Weisen, weil der mal wieder eine seiner sog. Weisheiten vom Stapel gelassen hat. Etwa die, dass das Wetter und die Börsen von Menschen nicht zu beeinflußen wären, weil sowohl das Wetter als auch die Börsen doch ausschließlich von den Naturgesetzen abhängig sind.
Die Politiker von heute hätten keinen Bezug mehr zum Volk, klagen die, die denjenigen eine moralische Instanz nennen, der in Deutschland dafür sorgte, dass nur noch Theoretiker und nicht wie zuvor auch Praktiker bei den vielen Sitzungen anwesend waren. Das war der Startschuß für die politischen Fachkräfte, mit denen wir es heute zu tun haben. Schmidt ebnete ihnen den Weg.
Helmut, der da jüngst noch unwidersprochen verkündete, dass der größte Fehler der deutschen Nachkriegspolitik im sog. Familienzuzug zu finden ist. Ja, Helmut, wer der mächtigste Politiker Deutschlands in jener Zeit war, sagtest du freilich nicht. Gott ist schließlich unfehlbar, besonders dann, wenn er Schmidt heißt.
Schmidt, diese Größe einer dekadenten, um nicht zu sagen erbärmlichen Moral. Dieser Schmidt, dessen wahre Moral sich bereits in seiner offen zur Schau getragenen Rücksichtslosigkeit manifestierte. Eine Moral, die nicht davor zurückzuschrecken vermochte, selbst das Zimmer des eigenen Enkelkindes in eine Vergasungsanstalt umzuwandeln, weil dieser Helmut doch so von höchster moralischer Qualität war.
Ach, lassen wir das. Opportunisten ignorieren sowieso, was nicht in ihr Weltbild passt. Weil sie selbst keine echte Moral und Anstand besitzen, können sie es auch nicht zulassen, dass jemand, der mit Moral und Anstand zu glänzen vermag, als Vorbild dient.
Lafontaine und Schmidt, moralische Instanzen unter sich...
Wer gegen meine Einlasssungen - die ich übrigens bei weitem nicht ausgeschöpft habe - keine Argumente hat oder das alles ignorieren will, weil Helmut Schmidt gefälligst - koste es, was es wolle - eine moralische Instanz zu sein hat, der führt dann diesen albernen oder vielleicht auch nur missverstandenden römischen Spruch an, der da besagt, daß man über Tote nichts Schlechtes sagen soll. Klar doch, ihr müsst nur damit anfangen. Schließlich ist die Geschichte voll von moralischen Instanzen aller Art. Predigt also nicht nur Moralsprüche, sondern lebt sie auch. Seid Vorbilder diesbezüglich. Hört also auf über Mengele, Hitler, Stalin, Mao, Cortez, Dschingis Khan und wie sie alle heißen, Schlechtes zu erzählen. Denn tot sind sie allesamt.
Helmut Schmidt ist ein Paradebeispiel für die Realitätsverweigerung des einfältigen Volkes. Wozu soll man all die Schmidts an ihren Handlungen und Taten messen, wenn doch von den Kanzeln der Republik pausenlos das Gegenteil der Realität gepredigt wird? Man kann das auch anders ausdrücken: Schaut euch die Helden und Vorbilder eines Volkes an und ihr erkennt dessen Wesen und Charakter.