Helmut Fischer – unwiderstehlicher Stenz

Helmut FischerHelmut Fischer ist eines der beliebtesten Originale Münchens. Ein Bronze-Denkmal von Nicolai Tregor an der Münchner Freiheit und ein Platz in Schwabing erinnern an den unvergessenen Schauspieler, der vor allem durch seine Rolle als Monaco Franze bekannt wurde. Bis heute gilt Helmut Fischer als Inbegriff des Münchner Charmeurs und seine Sprüche, wie „A bissl was geht immer“ sind einfach Kult.

Eine Kindheit in einfachen Verhältnissen
Helmut Fischer wurde am 15. November 1926 als Sohn von Josef und Gisela Fischer in München geboren. Da der Vater die komplette Mitgift durchbrachte, trennten sich die Eltern und Helmut wuchs mit seinem Bruder bei der Mutter auf. Die Familie wohnte in Neuhausen, das damals als sogenanntes Glasscherbenviertel galt und zwar in der Donnersbergerstr. 50a. Den Lebensunterhalt verdiente Fischers Mutter als Stummfilmpianistin in einem Kino am Münchner Harras.
Schon als Kind interessierte sich Helmut sehr für die Schauspielerei. Nach dem Willen seiner Mutter sollte er später einmal Beamter werden. Doch Schule war für Helmut Fischer ein Graus und so verließ er 1939 vorzeitig und ohne Abschluss die Realschule. Zum Abschied riet ihm sein Direktor, er solle Straßenbahn-Schaffner werden, weil es zu mehr bei ihm sowieso nicht reichen würde.

Als Schauspieler lange Zeit nur wenig Erfolg
Der selbstbewusste Helmut ließ sich davon nicht beirren. Er bewarb sich bei der Schauspielschule von Otto Falckenberg und wurde tatsächlich aufgenommen. Aber auch diese Ausbildung brach er bald ab. Anschließend versuchte sich Fischer als Theaterschauspieler. Über Jahrzehnte hatte er kaum Erfolg, spielte nur kleinere Nebenrollen, bekam schlechte Kritiken und hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. 1953 heiratete Helmut Fischer die Tänzerin Utta Martin, mit der er bis zu seinem Tod zusammenblieb. 1961 trat er zum ersten Mal im Fernsehen in einer Komödie von Ludwig Thoma auf.  11 Jahre später spielte Fischer im Tatort den Assistenten von Gustl Bayrhammer. Nach dem Ausstieg Bayrhammers im Jahr 1981 wurde er schließlich selbst zum Kriminalkommissar und drehte bis 1987 insgesamt 7 Tatort-Folgen.

Der Durchbruch gelingt als Monaco Franze
In seinem Stammlokal Café Münchner Freiheit lernte Helmut Fischer 1974 den Regisseur Helmut Dietl kennen. Weil beide den gleichen Humor hatten, entstand daraus eine lebenslange Freundschaft.
Es war schließlich auch Dietl, der das Talent von Helmut Fischer erkannte und ihm zunächst eine kleinere Rolle in der Serie „Der ganz normale Wahnsinn“ gab. Der große Durchbruch gelang ihm mit 57 Jahren, als ihn Dietl für den 10-Teiler „Monaco Franze – der ewige Stenz“ als Hauptdarsteller verpflichtete.
Die Serie wurde 1983 in der ARD ausgestrahlt und Helmut Fischer über Nacht deutschlandweit populär. Sein Markenzeichen war der ungewollt staksige Gang, der von einer kaputten Bandscheibe herrührte.

In fast all seinen Rollen verkörperte Fischer von nun an den charmanten Vorstadt-Casanova. Im wahren Leben aber war er Frauen gegenüber eher schüchtern und blieb seiner Utta treu.

Helmut Fischer spielte unter anderem in den beiden Filmen „Zärtliche Chaoten“, in den Serien „Der Millionenbauer“, „Die Hausmeisterin“ und „Ein Schloss am Wörthersee“ sowie an der Seite von Hans Clarin in „Peter und Paul“.

Im Jahr 1993 erkrankte er an Krebs und starb am 14. Juni 1997 im Chiemgau an den Folgen der Krankheit. Über 1.000 Menschen kamen zur Beerdigung auf dem Friedhof Bogenhausen, um dem ewigen Stenz und Münchner Original die letzte Ehre zu erweisen.

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