Die Argumentation der Gegner erinnert in ihrer Vernunftbefreiung ein wenig an die Polemik, die 1976 gegen eine Anschnallpflicht in PKW’s gefallen sind. Damals wurde den vorgeschriebenen Sicherheitsgurten entgegengehalten, dass man sich womöglich nicht schnell genug beifreien könne, sollte im Innenraum einmal ein Feuer ausbrechen und Autofahrerinnen beklagten eine erhöhte Brustkrebsgefahr durch das permanente Abdrücken ihrer Brüste.
Warum eine Helmpflicht?
Warum will man überhaupt eine Helmpflicht gesetzlich vorschreiben?
Weil der Fahrradfahrer manchmal zu den unvernünftigsten Verkehrsteilnehmern überhaupt gehört.
Um beim Thema zu bleiben werde ich mich nicht über die nicht vorhandene Standardausrüstung von Rennradlern (Klingel, Licht usw.) echauffieren.
Ähnlich wie bei Motorradfahrern oder Mofafahrern verfügt auch der Radler über keinerlei Knautschzone. Sie werden von Autofahrern genauso wie ihre motorisierten Kollegen übersehen und unterschätzt. Unfälle zwischen Fahrrad- und Autofahrer gehören zu den Unfällen mit den schlimmsten Verletzungen.
Viele Radfahrer argumentieren nun, dass sie nie besonders schnell fahren und schon gar nicht auf belebten Straßen. Aber sie vergessen dabei, dass sie sich nicht nur an einem Auto wehtun können, sondern auch auf einem Straßenbelag. Jeder, der einmal auf einer leicht abschüssigen Schotterstraße falsch gebremst hat, kann das (wie ich auch) bestätigen.
Vorteile eines Fahrradhelms
Natürlich können mit einem Helm keine Verletzungen an den Gliedmaßen verhindert werden, aber wenn der Kopf unverletzt bleibt, ist das schon mal die halbe Miete.
Außerdem halten sie ein wenig die Sonnenstrahlen vom Kopf ab und manchmal auch die Insekten.
Übrigens kann man laut eines Grundsatzurteils auch als am Unfallhergang unschuldiger Fahrradfahrer eine Mitschuld bekommen, wenn es erwiesen ist, dass die Unfallverletzungen mit einem Helm nicht so schlimm gewesen wären.
Nachteile für Helmträger
Die modernen Fahrradhelme sitzen leicht und bequem und man schwitzt unter ihnen nicht.
Aber natürlich ist so ein Helm schlecht für die Frisur und hier ist es egal, ob man nun einen Fahrrad-, Motorrad- oder Ritterhelm trägt. Deswegen mein Tipp an alle, die mit dem Fahrrad in die Oper zur Bambi Verleihung fahren wollen:
Einfach eine Strähne am Oberkopf mit einem kleinen Haarkämmchen gegen den Strich fixieren. Bevor man dann den roten Teppich betritt, setzt man den Helm ab, zieht den kleinen Kamm vorsichtig aus den Haaren, einmal mit den Fingern durchkämmen und die Frisur sitzt!
Foto: Vergessener Römerhelm ©Sabienes
Text: Helmpflicht ©Sabienes