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Irgendwie erinnern mich die Pläne von Amazon an die Wetterberichte. Dort sind in den letzten Jahren immer mehrere Temperaturen zu hören. Temperatur in Hamburg 4 Grad gefühlt 2 Grad. Ich finde das toll, man weiß genau wie mir ist! Amazon plant das Gleiche und möchte den Versand demnächst vor der Bestellung bereitstellen. Diese hellseherische Fähigkeiten wünsche ich mir auch.
Für Onlineanbieter spielt der Versand eine große Rolle. Hier kann am meisten Geld mit guter Logistik gespart werden. Der Konzern Amazon hat dies ebenso erkannt und plant seine Waren schneller an den Kunden zu bringen. Nachdem im Dezember eine Zustellung mittels Drohnen getestet wurde, plant das Unternehmen nun einen antizipatorischen Paketversand. Das Ziel sind kürzere Lieferzeiten. Mit Hilfe von Computeranalysen will der Konzern demnächst aus den bestehenden Bestellungen, dem Warenkorbinhalt und dem Wunschzettel auswerten, was der Kunde in den nächsten Minuten bestellen wird. Dabei soll es auch eine Rolle spielen, wie lang der Mauscursor an bestimmten Positionen im Bildschirm steht. Laut dem ‘Wall Street Journal’ beurteilt Amazon Verzögerungen zwischen der Bestellung und dem Erhalt der Ware als problematisch. Hier werden Kunden davon abgebracht, Waren online zu kaufen.
So wurde im Dezember einen US-Patent mit der Nummer 8.615.473 eingereicht, das eine neue Methode des Warenlieferungsystems aufzeigt. So plant der Konzern, dass Produkte die Kunden in einer bestimmten Region seiner Meinung nach haben wollen, vorab zu verpacken und in Ihre Richtung zu versenden. So können dann die Produkte in Lieferwagen oder Versandzentren darauf warten, dass eine Bestellung erfolgt. Zudem sollen Adressaufkleber bereits im Vorfeld produziert werden. Diese Pläne sind sehr verwegen und es ist fragwürdig ob dies, vor allem in Europa, sinnvoll ist. Amazon plant nun eine detaillierte Auswertung des Nutzerverhaltens, um diese Frage zu beantworten. Für den Kunden kann dies ein besonderes Geschenk sein. In den Fällen, in denen sich die per Algorithmus ermittelte Bestellprognose als falsch erweist, denkt der Konzern darüber nach, die Ware als Geschenk dennoch auszuliefern. Dies kann als besonderes Marketing betrachtet werden, um die Gunst des Kunden zu gewinnen.
Ich bin skeptisch, was eine Antizipation im Warenbereich versprechen kann. Schon jetzt ist es möglich, eine Amazon-Bestellung über Nacht zu erhalten. Selten scheitert es am Konzern selber, oft muss man sein Paket selber holen, da der Fahrer von DHL doch lieber nur schnell einen Zettel hinterlässt. Meiner Meinung nach muss an der Zustellung gearbeitet werden, aber das ist ein anderes Thema.