Die Debatte über eine Restrukturierung der immensen griechischen Schulden ist trotz alles Besänftigungsgesäusels von Merkel und Co. schon in vollem Gange. Die Frage ist nicht mehr, ob, sondern nur noch zu welchen Konditionen. Es könnte ein Haircut von 35 % sein oder neue Zinsvereinbarungen oder nochmal ein neuer Kredit. Vorbild sind Restrukturierungs-Maßnahmen wie sie früher schon Ländern in Lateinamerika vorgenommen worden sind. Verflogen ist auch der offizielle griechische Optimismus, dass Griechenland seine Schulden rasch über Wirtschaftswachstum tilgen kann. Mittlerweile kapituliert die EU generell vor den massiven Schulden von Griechenland und Irland: Was früher undenkbar war, jetzt wird der Kreditrückzahlungszeitraum für beide Länder eben mal locker auf 30 Jahre (!) gestreckt. Ja, so kann man Krisen auch angehen: Indem man die Stunde der Wahrheit lieber den Kindern aufhalst als selber vernünftig zu handeln.
Derweilen ergeht sich unsere Kanzlerin in netten Blaupausen für eine "EU-Wirtschaftsregierung". Wer näher hinguckt, merkt was sie dabei meint: Europa soll die deutschen Maßstäbe für Sozial- und Wirtschaftspolitik gefälligst übernehmen.
Weil das natürlich nicht passieren wird, fragt man sich, was der Sinn eines solchen "Plans" sein soll. Ein solcher "Plan" hätte weder die jetzige Krise verhindert, wäre er schon früher in Kraft gewesen, noch ist er ein Ausweg aus der jetzigen Krise. Wieder einmal: Berlin redet um den heißen Brei herum