"Hell or High water" - Endlich wieder Western!

Erstellt am 24. Januar 2017 von Bandrix @cityofcinema1

© Paramount Pictures Germany

Noch vor wenigen Wochen habe ich meine Liebe zum Genre des Westerns gestanden. Dabei konnte "Das Duell" mich allerdings nicht so glücklich machen, wie ich gehofft habe. "Hell or High Water" scheint hier nun aber alles richtig zu machen.Die Handlung ist schnell erzählt. Zwei Brüder beschließen kleinere Bankfilialen zu überfallen um die Ranch ihrer verstorbenen Mutter behalten zu können. Dabei gehen sie immer achtloser vor und rufen schließlich zwei Texas Ranger auf den Plan, die sich daran machen die Brüder zu stellen. Man merkt schnell: Die Geschichte ist klassisch und zeitlos. Lediglich an der Ausstattung merkt man, dass wir uns nicht im wilden Westen des 19. Jahrhunderts befinden, sondern in der Gegenwart. Das führt auch dazu, dass die Geschichte wenig innovativ erscheint. Sie ist jedoch dermaßen gut und geradlinig erzählt, dass sie nicht im Ansatz langweilig oder abgedroschen wirkt.

© Paramount Pictures Germany

Überragende Schauspieler, perfekte Szenerien

Dabei ist alles wirklich perfekt inszeniert. In einer einzigen Kamerafahrt wird bereits zu Beginn die Facettenvielfalt der Südstaaten dem Zuschauer präsentiert. Das Spiel mit Licht und Farbe transportiert die schwüle Hitze aus Texas auch in die kältesten deutschen Kinos. Doch nicht nur bei der Kameraarbeit komme ich ins Schwärmen, auch die Darsteller haben mich restlos überzeugt. Ben Foster ("Warcraft: TheBeginning") und Chris Pine ("Into the Woods") mimen die beiden Brüder authentisch und erzeugen das richtige Maß an Sym- und Antipathie. Jeff Bridges (R.I.P.D.) ist als Texas Ranger kurz vor der Pensionierung eine unglaubliche Bereicherung für die Besetzung. In der Originalfassung muss man das dialektbeladene Genuschel zwar zu Beginn erst verstehen lernen, aber gerade der texanische Dialekt lässt diesen Film so atmosphärisch wirken. Da nimmt man die Verständnisprobleme der ersten fünf Minuten gerne in Kauf.

Fazit

"Hell or High Water" ist eine Pracht für jeden Westernfan. Die Atmosphäre ist derart dicht und umfassend, dass man sich nur allzu gerne in die Geschichte fallen lässt und jeden markigen Spruch begeistert aufnimmt. Natürlich hängen da sowohl Innovation, als auch Emotion etwas hinterher, aber dennoch bleibt dieser Film eine absolute Empfehlung für jeden – ob Westernfan oder nicht.

© Paramount Pictures

BEWERTUNG: 8.5/10Titel: Hell or High WaterFSK: ab 12 freigegebenLaufzeit: 102 MinutenErscheinungsjahr: 2017Regisseur: David MackenzieAutor: Taylor SheridanDarsteller: Chris Pine, Ben Foster, Jeff Bridges, Gil Birmingsham, Dale Dickey