Die Mittagsruhe in Lichterfelde-West, die sich sonst mittags so beschaulich über unseren Kiez legt, war jäh dahin. Gegen 13.00 Uhr am Dienstag dröhnte plötzlich ein Hubschrauberrotor über den Dächern an der Ecke Finckensteinallee / Baseler Straße und schreckte die Menschen aus ihren Häusern. Minutenlang kreiste der ADAC-Rettungshubschrauber hin und her und suchte einen Landeplatz. Nach einigen Flugmanövern entschied sich der Pilot für die wohl sicherste Variante und landete auf dem nahe gelegenen Parkplatz des Bundesarchivs an der Finckensteinallee. Währenddessen eilten schon zwei Streifenwagen mit Blaulicht und Martinshorn heran und stoppten vor dem Hubschrauber. Aus dem sprangen bereits eine Notärztin und ein Sanitäter heraus, die zu einem Einsatz gerufen worden waren. Weil dort, wo sie gebraucht wurden, aber kein geeigneter Landeplatz vorhanden war, brachte sie nun einer der Streifenwagen dorthin – mit entsprechender akustischen und visuellen Begleitmusik. Eine knappe halbe Stunde später dann war der Spuk auch schon wieder vorbei. Nachdem die beiden Helfer von der Polizei zu ihrem Hubschrauber zurückgebracht worden waren, machte der sich wieder von dannen. Noch einmal ein kurzes Aufheulen des Rotors und schon schwebte der Heli davon. Die Menschen, die sich dort am Bundesarchiv eingefunden hatten, gingen ebenfalls ihrer Wege, kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück oder machten es sich in ihren Häusern wieder bequem. Lichterfelde-West hatte seine Mittagsruhe zurück. Was soll ich sagen? Wenn unsere Enkel wüssten, was sie da verpasst haben – wo sie doch so große Hubschrauber-Fans sind.