Helden der gepflasterten Straßen und staubigen Aschebahnen – Teil II

Von Eiswuerfelimschuh @eiswuerfelimsch

Splitternde Felgen, Nagelschutz und dänische Sturzringe

Holzfelgen die zerbarsten, ein seltsamer Pannenschutz und glänzender Kopfschmuck der einfach schief sitzen musste.

Auch so habe ich sie oft beschrieben bekommen, die Bedingungen der Berliner Radsport Amateure der Nachkriegszeit. Schon damals zählten das Material genauso wie die äußere Erscheinung des Fahrers zum wichtigsten im Radsport. Nur in perfekter Harmonie dieser beiden Komponenten und sicher auch der nötigen Portion Glück, konnte der Fahrer die Siege einfahren, die ihn eines Tages vielleicht reich und berühmt werden ließen. 

Damals wie heute folgen die meisten Fahrer immer noch den üblichen Grundsätzen im Radsport:

Wer leicht ist, fährt schneller. 

Wer gut gekleidet ist, fährt gelassener. 

Wer häufig siegt, steht im Rampenlicht und verdient viel Geld!

Was ist dran an diesen Mythen aber vor allem, wie hat sie ausgesehen die Welt der Amateure im Nachkriegsdeutschland? Wie konnten sie damals diesen Leitsätzen versuchen zu folgen. Welche Mittel standen ihnen zur Verfügung? Was für Bauteile wurden von ihnen angebracht und hat das Material überhaupt ihre Erwartungen erfüllt?

Ich kenne jemanden, der auch seiner Leidenschaft folgte und mir aus dieser Zeit berichtet. Seine Geschichten und Erinnerungen möchte ich hier mit euch teilen.

Er ist einer meiner wahrhaftigen Radsporthelden.

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BRETTERN MIT HOLZ…

“Von meinem ersten Rennrad habe ich dir ja schon erzählt und dass die Felgen aus Holz waren natürlich auch. Holzfelgen waren damals sehr verbreitet im Radsport. Es gab sie aus vollem Holz und später auch nur mit Holzeinlage integriert in einer Leichtmetallfelge.“

“Bei dem berühmten Berliner Rollbergrennen haben das besonders viele gefahren. Die Strecke führte zum Teil über ganz grobes Kopfsteinpflaster. Die Holzfelgen besaßen dämpfende Eigenschaften und es fuhr sich damit viel angenehmer. Ich habe es am eigenen Leib erlebt. Die Schläge auf die Hände und Arme waren auch stark, aber nicht so gewaltig wie etwa mit Stahlfelgen. Wir sind mit hohem Tempo über die Straßen gebrettert und du hast es überall nur scheppern gehört. Einige der Blechflaschen in den Halterungen oder die springenden Ketten, die laut rasselten, machten einen höllischen Lärm. Furchteinflößend diese Geräusche, aber sie bewiesen auch, dass wir weder uns noch das Material geschont haben.

      

“Eigentlich ein Wunder, dass einem bei diesen hohen Geschwindigkeiten nicht die Reifen von der Felge gerutscht sind. Ich erinnere mich noch, dass wir die Schlauchreifen anfangs nur mit Felgenklebeband auf der Felge befestigt haben. Der stärkere Tubenkleber kam erst ein paar Jahre später auf den Markt.”

“Ich bin gerne am Rollberg gefahren auch wenn die berüchtigte Rollbergstraße eine heftige Steigung hatte. Damals war dies eines der legendären Radsport Veranstaltungen überhaupt in Berlin. Das Rennen wird nach einer langen Pause auch heute wieder ausgetragen, nur die Straßen sind natürlicher besser geworden und die Route wurde leicht verändert.

Die Zuschauerzahlen lassen heutzutage leider zu wünschen übrig. Das war in den 50er und 60er Jahren völlig anders. Die Menschen standen in Dreierreihen auf den Bürgersteigen. Du konntest keinen Meter fahren, ohne einen von ihnen neben der Strecke zu sehen.” 

“Es war eine aufregende Zeit, besonders wenn ich auf dieses Rennen zurückblicke. Ich muss noch oft an die schlimmen Stürze denken. Wenn es vor einem richtig gekracht hat war das hässlich anzusehen. Manchmal konnte man förmlich Holzsplitter fliegen sehen. Wir nannten das “Speichensalat” wenn sich die Räder von zwei Fahrern touchierten und eine der großen Flügelmuttern die Felge zerfetzte!”

   

“Es gibt da dieses Sprichwort welches auch meine Mutter häufig benutzte: Alles wiederholt sich mal im Leben.

Ist schon lustig wie das manchmal zutrifft, besonders im Radsport. Mit splitternden Felgen haben wir damals angefangen und heute fliegen sie auch wieder, nur sind die nicht mehr aus Holz, sondern aus Carbon. Schon amüsant wie sich einiges wiederholt im Leben.”

 

DER LAUTE ZISCHER…

Ein Sturz auf den Asphalt schien schon damals das Schlimmste gewesen zu sein, was einem Fahrer widerfahren konnte. Die Angst davor fährt auch bei mir immer mit. Genauso wie die Angst, mir das große Kettenblatt beim Absteigen an einer roten Ampel in die Wade rammen zu können. Doch es gibt noch etwas anderes, was mir ziemliche Angst bereitet. Es ist die ständige Gefahr einer drohenden Reifenpanne. Manche mögen meinen, das ist typisches Mädchengehabe und so ein Schlauch wäre doch schnell gewechselt. Diesen aber in der Aufregung zu wechseln, wenn auch noch gefühlte tausend Autos an einem vorbeifahren und man sich förmlich die Finger bricht, wenn man den Mantel wieder aufzuziehen will, stelle ich mir höllisch vor. Pannenschutz im Reifen ist für mich bisher ein Segen gewesen. Aber wie war das wohl damals, wenn es plötzlich laut unter einem zischte und was waren das zum Teil für skurrile Komponenten, die man auf den Fotos wie auch den Bildern der alten Kataloge sehen kann? Mein Radsportheld hat auch dies alles miterlebt und kennt die Antworten.

“Pannenschutz gab es natürlich auch schon. Gucke dir doch nur dieses Schmuckstück im Katalog an. Als ob nur Nägel auf der Strasse gelegen hätten!? Natürlich Absurd! Heute muss selbst ich lachen. Aber damals waren das sicher Meisterleistungen der Konstrukteure. Wir haben jede Neuentwicklung mit Begeisterung aufgenommen.”

“Im Grunde steckten viele der Komponenten noch in den Kinderschuhen. Bei manchen Teilen haben wir uns aber trotzdem gefragt was das denn wirklich bringen soll. Ein Sattelabstützer? Was soll das? Am Ende sollst du nicht wirklich im Sattel sitzen sondern ordentlich in die Pedale treten, oder?”

“Reifenschäden waren schon eines unserer größten Übel. Die Angst vor einem Reifenschaden wurde mir ständig von meinem Vater genommen, denn der hat immer gesagt:

Zu jedem guten Rennen gehören Stürze, Pannen, ein Sieger und auch viele Verlierer! Alles sind Bestandteile dieses Sportes.

Er hatte wohl recht, aber ärgerlich war es trotzdem wegen einer Panne nicht ins Ziel zu kommen, besonders wenn die ganze Familie, Freunde oder andere Vereinskameraden zu unseren Rennen kamen. Es war immer ein schönes Gefühl, wenn Sie dich angefeuert haben und deinen Namen riefen, während du an ihnen vorbei gefahren bist. Auf der anderen Seite konnte es auch sehr nützlich sein, wenn zum Beispiel die Kameraden mit ihrem Fahrrad kamen, um uns anzufeuern. Ich erinnere mich noch an dieses eine Mal. Es zischte laut, die Luft war raus und der Reifen hing auf halb acht. Die Aufregung war natürlich groß. Viele Leute standen an der Strecke. Überall nur Zuschauer. Ich weiß noch wie ich jemanden aus der Familie erkannt . Der stand keine 20 Meter von mir entfernt am Streckenrand. Ich habe schon den typischen Ausdruck von Enttäuschung im Gesicht, da sehe ich fast genau neben mir, einen Radkameraden stehen. Der war nur als Zuschauer gekommen, aber hatte sein Rad dabei. Wir haben also die Räder getauscht und ich fuhr einfach weiter. Das mag nach Betrug klingen, aber so haben wir das damals tatsächlich gemacht. Es waren einfach tolle Zeiten, besonders die Kameradschaft war sehr ausgeprägt. Wir konnten uns aufeinander verlassen. Selbst wenn es nicht abgesprochen war.

Die beschädigten Reifen wurden später von uns gesammelt und zu einigen der älteren Fahrerfrauen gebracht, die richtig gut nähen konnten. Wenn wir Glück hatten, konnten sie den Reifen mit Nähgarn wieder flicken. Wir haben dafür nur 5 Mark bezahlt. Das hat uns richtig viel Geld gespart, denn ein neuer Reifen der Marke ‘Clement’ hat uns locker mal 14 Mark oder mehr gekostet. Das war viel Geld, nur damit unser Renner wieder rollen konnte!”

    

 

SCHUHCREME AM KOPF…

Im Training fahre ich immer mit einer Minipumpe und zwei Ersatzschläuchen durch die Gegend. Ob ich sie in einem Notfall benutzen werde, ist noch fraglich. Das Mitführen dieser Ausrüstung gehört aber wohl zur Pflicht eines jeden Radfahrers. Bei einem Wettkampf oder Triathlon verzichte ich ganz auf diesen Ballast, den ich dort garantiert nicht benutzen würde. Auf alten Fotos hingegen, sind viele Fahrer zu sehen, die ihre Pumpen mitführen. Ich frage mich des Öfteren, wieso eigentlich und haben sie wirklich davon Gebrauch gemacht? Die Geschichten dazu sind einfach nur erstaunlich.

“Wenn du mich fragst, wieso wir überhaupt Luftpumpen am Rad montiert hatten, wirst du sicher lachen, aber das haben wir nur des Aussehens halber gemacht. Wir wollten einfach schick aussehen. Eine schön glänzende Luftpumpe verpasste unserem Rad das gewisse Etwas. Mal ehrlich, wir hatten in einem Rennen gar nicht die Zeit irgendetwas zu wechseln oder gar aufzupumpen. Wenn du in einem Kriterium überrundet wurdest warst du sowieso disqualifiziert! Die äußere Erscheinung war uns wichtig – wir wollten mit den Mitteln, die uns zur Verfügung standen, so gut wie möglich aussehen.

Ein weiterer Beweis dafür, ist das eine Foto, auf dem mein Sturzring so schief auf dem Kopf sitzt. Was glaubst du denn wieso eigentlich? Der saß nicht etwa zu locker, sondern ich und später auch andere vom Verein wollten uns von der breiten Masse absetzen. Das hatte irgendwann angefangen und wurde regelrecht zur Mode Erscheinung! Schön glänzende Sturzringe aus Dänemark waren auch heiß begehrt. Der Hersteller war berühmt dafür, dass er richtige Prachtstücke für Radfahrer-Köpfe fertigen konnte. Diese Ringe bestanden aus Lackleder und schimmerten regelrecht im Sonnenlicht. Jeder wollte sie haben, denn damit konnte man so richtig auffallen.”

“Wir haben sie dann noch mit Schuhcreme eingerieben und poliert, genauso wie die feinen Schuhe, mit denen wir am Wochenende tanzen gingen. Eigentlich haben wir uns verhalten, wie ein Gockel im Hühnerstahl. Habe ich nicht recht? Ich weiß gar nicht, ob wir damit mehr die Frauen oder unsere Gegner auf der Piste beeindrucken wollten.“ 

“Wenn ich zurück blicke, war Radfahren schon immer ein Mannschaftssport, jedoch ausgetragen von Individualisten. Keiner wollte auf dem Rad aussehen wie der andere. So habe ich es zumindest empfunden in den 60ern. Ich versuchte genau, dem zu folgen und bin einfach etwas aus der Reihe getanzt, wie man so schön sagt. Ein gutes Beispiel dafür ist auch das eine Foto, welches beim Neuköllner Kriterium in der Richard Straße geschossen wurde. Darauf siehst du, wie ich ein grünes Trikot trage, während mein Mannschaftskamerad hinter mir, im üblichen weiß-blauen der Neuköllner Radfahrer Vereinigung 1897 fährt. Auf meinen Ärmeln stehen sogar noch die Initialen vom Vorbesitzer dieses Trikots. Der hieß Arnim Strauss und der fuhr mal bei der RV Berlin 1888 e.V. Ich hatte es ihm abgekauft, weil ich die Farbe einfach stark fand. Das ich das Trikot im Rennen getragen habe, hat nicht allen gefallen an diesem Tag, das kann ich dir versichern! Mein Trainer war auch stinksauer auf mich! Ich habe es trotzdem noch öfter übergestreift bei einigen Wettkämpfen, weil schließlich auch meine Leistungen stimmten.”

 

SCHALTEN OHNE DIE KNIE…

Viele Jahre sind schon vergangen, aber mein Held schwärmt noch immer von seiner aktiven Zeit als Rennfahrer. Es war sicher nicht immer einfach, aber rückblickend sehr spannend, weil es diese ständigen Weiterentwicklungen besonders in Bezug auf die Ausrüstung gab. Ich habe ja erst relativ spät mit dem Radsport angefangen. Meine Begeisterung für die Technik am Fahrrad hält sich deshalb noch etwas in Grenzen, wenn es nicht gerade um einen Aerolenker geht. Ich muss zugeben, dass ich sehr wenig verstehe von den mechanischen Abläufen wie etwa beim Schalten. Ich habe auch nicht die leiseste Ahnung welche Bauteile sich in meinen Bremshebeln befinden und wie diese überhaupt funktionieren. Mir ist aber klar, dass der Fortschritt der Technik nicht aufzuhalten ist und das ist auch in gewisser Weise gut so. Die Generation der Rahmenschaltung konnte ich nämlich zu meinem Glück überspringen. Nicht auszudenken wie ich mich wohl mit Schalthebeln am Rahmen angestellt hätte. Meine Knie stören mich schon genug, wenn ich nach unten greifen muss, nur um eine der Flaschen aus der Halterung zu ziehen. Ich behaupte mal, dass es für den Sportler sowieso am wichtigsten ist zu wissen, wann man schaltet und nicht was im Schaltwerk abläuft. Beim Schalten zählt der richtige Moment und die Grundlagen dafür sind ziemlich simpel. Selbst ich habe sie schnell begriffen. Hochschalten bei Anstiegen und Runterschalten wenn es bergab geht. Ziemlich simpel wie ich finde, oder? Gerade deshalb lassen mir einige dieser alten Anekdoten von meinem Helden manchmal regelrecht den Mund offen stehen. Nur eine Übersetzung fahren in einem gesamten Straßenrennen? Ich glaube ich höre nicht recht!

“Diese eine Übersetzung in allen Lagen zu meistern, war eine echte Herausforderung. Vorne ein Kettenblatt und hinten 18 Zähne. Mehr nicht! Bei unseren Jugendrennen gab es aber diese Bestimmungen nur ein Ritzel am Hinterrad fahren zu dürfen. Ich weiß leider nicht mehr warum das so war, aber ich weiß noch, dass es verdammt hart war so ein komplettes Rennen zu bewältigen! Stell dir nur mal vor bei der Formel 1 würde jeder mit dem Auto nur einen Gang fahren dürfen. Hoch und runter schalten unmöglich. Wäre das ein interessantes Rennen? Na gut, vielleicht schon weil es dann mehr auf das wirkliche können des Fahrers ankommen würde und weniger auf die Technik. Wir haben ganz sicher mehr geschwitzt durch diese Einschränkung. Das ist sicher!

Nach Kurven oder wenn die Strecke steiler wurde mussten wir damit erstmal klar kommen. Kraft auf die Pedale zu bringen, war außerdem richtig schwer, wenn du in einer Gruppe gefahren bist. Manchmal hatte ich das Gefühl nicht wegzukommen bei einer Attacke. Die Kurbeln haben sich dann so schnell gedreht wie bei einem Hubschrauber.

Wir sind lange so gefahren, ich glaube bis wir 16 waren. Danach wurde das Schalten zu einer richtigen Freude wie du dir sicher vorstellen kannst. Mit der Schalttechnik habe ich mich dann später als Amateur noch intensiver beschäftigt und ich verstehe bis heute nicht, warum es so viele Jahre gedauert hat, bis die Rahmenschaltung komplett eingestampft wurde. Selbst die großen Profis haben weltweit noch lange auf die Rahmenschaltung gesetzt.

   

“Als ich damals erfuhr, dass die Schalthebel nun nicht mehr unbedingt am Rahmen sondern auch am Lenker anzubringen seien, habe ich mich sofort dazu entschieden das auszuprobieren. Mein eigener Stil Rad zu fahren, bestand sowieso meist darin, den Lenker unten zu greifen. Ich habe mir also diese neue Lenkerschaltung angebaut und war überwältigt von ihr.

Das Schalten wurde dadurch viel effektiver und kam mir natürlich sehr entgegen. Nichts konnte einen mehr behindern beim Treten. Du musstest nur aufpassen, dass du den Lenker nicht verreißt während du mit der einen Hand den Hebel betätigst und mit der anderen versucht hast, die Balance deines Rades zu halten. Heute fahren alle mit noch besseren Schaltungen die sogar integriert sind im Bremshebel. Bei einigen musst du nur noch Knöpfe drücken. Es gibt wirklich nichts Besseres auf der Welt. Fantastisch!”

 

LEDERHAUT MIT VIELEN FALTEN…

In vielerlei Hinsicht schritt der Fortschritt aber langsam voran. Das wurde an den getragenen Schuhen besonders deutlich. Die Rennschuhe bestanden damals noch aus weichem Leder und bereiteten den Fahrern ständig Kopfzerbrechen. Sie waren nicht nur schwer zu pflegen sondern vermittelten auch den Eindruck, nie stabil genug in der Pedale zu stehen. Während die Ferse nach hinten durchhing, wurde der Vorfuß vom Rennhaken abgequetscht. Außerdem rutschte der Fuß gerne mal von links nach rechts und dann wieder zurück. Abhilfe sollten spezielle Schuhplatten schaffen die aber nur schwer anzubringen waren wie ich erfahren durfte.

“Gucke dir nur diese Schuhe an. Kaum zu glauben, dass wir damit tausende von Kilometern gefahren sind. Der Schuh war weich wie Gummi aber bestand tatsächlich aus dünnem Leder. Sieh dir doch nur an, wie das auf dem Foto aussieht. Da stehe ich auf dem Gehweg neben meinem Freund Jürgen K. Du kannst die Anzahl der Falten vom Schuh förmlich zählen. Die Ledersohle war noch angenagelt genauso wie die angebrachten Schuhplatten.

Alle Schuhplatten hatten einen Schlitz, der die Pedale im vorderen Bereich besser fixieren sollte. So gut wie diese Platten auch waren, sie haben in der Vorbereitung oft für viel Frust gesorgt. Wenn du beim ersten Ausrichten nicht genug Obacht gegeben hast, war alles im Eimer. Einmal ein Loch im Leder und der nächste Nagel hält dort nicht mehr, das ist doch klar! Das musste mein Vater auch öfter feststellen, der lag nämlich immer auf dem Boden und versuchte mir die Platten von unten anzunageln während ich auf dem Rad saß. Ich weiß noch wie er laut geflucht hat und rief: “Neiiiiin – verdammt – hab mich vernagelt!” Ich habe mich danach gefühlt wie ein Rennpferd bei dem die Hufeisen nicht richtig saßen.”

   

   

“Das war aber nicht das einzige Übel. Die Schuhe zu pflegen war auch ein Muss. Wir haben sie ordentlich mit Fett eingerieben und das nicht nur zum Nikolaustag! Wir haben sie genauso behandelt wie den Rennsattel. Der musste sogar von unten eingefettet werden um nicht irgendwann zu zerbröseln. Dieses Material aus echtem Leder war nicht unbedingt praktisch. Schweiß und Regen haben ihm ständig zugesetzt. Wenn du den Sattel nicht auch rund um die Kupfernieten eingerieben hast, wurde er dort spröde, bekam Risse und ging an diesen Stellen besonders schnell kaputt. Der Sattel war somit nicht nur hart sondern auch noch rutschig, wie du dir denken kannst. Eine schlechte Kombination für den Allerwertesten.”

   

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Was hat einen Sieger im Ziel erwartet, warum waren Trikots oft braun und wieso lag das Glück auf der Bahn? Viele Fragen, die es in noch in den weiteren Teilen über meine wahren Radsporthelden zu beantworten gilt!

HIER findet ihr übrigens die vorangegangenen Berichte über meine wahren Radsporthelden.

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