Heizungen mit Öl werden damit zur Kostenfalle für zwölf Millionen deutsche Haushalte. In vielen schlecht gedämmten Wohnungen und alten Einfamilienhäusern wird mit Heizöl geheizt. Oft sind die Brenner auch noch veraltet und wenig effizient.
Heizöl ist mit dieser Preisentwicklung nicht nur ein klimapolitisches Problem. Da viele einkommensschwächere Menschen betroffen sind oder Mieter, die sich kaum wehren können, haben wir ein weit größeres sozialpolitisches Problem als beim Strompreis. Dennoch befasst sich die Politik weiterhin nur mit dem Strompreis.
Bezahlbare Wärme ist gelebte Sozialpolitik
Warme Wohnungen müssen auch künftig noch bezahlbar sein. Daher muss der Wärmesektor mehr Aufmerksamkeit erhalten in der Energiewende. Bisher wurde dieser Bereich verschwiegen oder mit ein bißchen Fördermittel abgespeist. Lösungen aus der Kostenfalle gibt es damit nicht.
Schlüsselfrage Energieeffizienz beantworten
Zum historischen Höchststand der Heizölpreise kommentiert der geschäftsführende Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) Christian Noll:
„Die Verbraucher müssen dringend bei der Einsparung von Energie unterstützt werden. Energiearmut und kalte Enteignung lassen sich abwenden, wenn die im Energiekonzept benannte Schlüsselfrage Energieeffizienz endlich beantwortet wird. Die derzeitige, einseitige Diskussion um Kraftwerke und Netze blendet dies leider aus. Dabei sind die Einsparlösungen deutscher Technologiehersteller und Dienstleister längst vorhanden, um Energiepreisschocks Geschichte werden zu lassen. Eine wirkungsvolle Umsetzung geplanter politischer Maßnahmen und der neuen EU-Energieeffizienzrichtlinie sollte daher nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden.“
Verbraucher brauchen Alternativen zu Heizöl
Die oben genannten Zahlen stammen aus einer Studie der Beratung EnergyComment Dr. Steffen Bukold im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Das Beratungsunternehmen gibt in seinem Blog zwei Wege aus dem Problem der Kostenfalle Heizöl.
Ganz oben steht die Reduzierung des Heizenergiebedarfs. Dadurch können die Preisrisiken reduziert und die CO2-Bilanz verbessert werden. Die energetische Sanierung des Gebäudebestandes muss in den Fokus gerückt werden um die klimapolitischen Ziele zu erreichen.
Ölheizungen müssen in einem weiteren Schritt durch nachhaltigere Lösungen ersetzt werden. Auch bei der Heizungstechnik ist der Bestand entscheidend, nur noch ein Prozent der Neubauten nutzt Heizöl als Wärmequelle. Da wäre der Schritt Heizöl im Neubau ganz zu verbieten, wie in Dänemark seit Jahresbeginn, nicht mehr so groß.
Die Lösungen für Fortschritte in diesen Bereichen stehen aber noch immer aus.