Heizöl nach Preisrutsch wieder teurer – Nachfrage zieht kräftig an

Erstellt am 6. August 2021 von Marta Miller

Nach einer schwachen Handelswoche mit rund sechs Prozent Verlust kann sich der Rohölpreis am Freitag oberhalb von 70 Dollar stabilisieren. Ein Barrel Nordseeöl (Brent) kostet 72,50 Dollar. Heizöl in der DACH-Region notiert bis zu 0,7 Cent bzw. Rappen je Liter oberhalb des gestrigen Wochentiefs und rund zwei Cent bzw. Rappen unterhalb des Preises von vor einer Woche. Das Bestellaufkommen steigt preis- und saisonbedingt kräftig.

Die Rohölnotierungen haben ihre Talfahrt der laufenden Woche zunächst gestoppt und können sich am Freitag in einem insgesamt freundlichen Börsenumfeld stabilisieren. Das Pendel zwischen Nachfragesorgen durch coronabedinge Mobilitätseinschränkungen und OPEC-gewollte Angebotslücke schlägt bei Ölpreisen von 70 Dollar wieder in Richtung Angebotsseite aus. Steigende geopolitische Spannungen im Nahen Osten machen zudem eine Angebotssteigerung durch iranische Öl unwahrscheinlich. Neue militärische Auseinandersetzungen in der Dreieckskonstellation Israel, Libanon, Iran sorgen dafür, dass ein Durchbruch in den Atomverhandlungen mit dem Iran in immer weitere Ferne rückt. Durch internationale Sanktionen ist dem Iran der Zugang zum globalen Ölmarkt offiziell weitgehend versperrt.

Auf dem heimischen Heizölmarkt mehren sich die Zeichen, dass die langerwartete Bestellwelle unmittelbar bevorsteht. Aufgrund der voranschreitenden Jahreszeit reichte der relativ kleine Preisrückgang in der laufenden Woche aus, um das Bestellaufkommen auf den höchsten Wert seit Anfang April steigen zu lassen. Nach einem ausgesprochen Absatzschwachen ersten Halbjahr 2021 für den Heizölhandel steigt nun der saisonale Handlungsdruck für die Verbraucher. Viele Tanks der rund sechseinhalb Millionen Ölheizungen in der DACH-Region (davon ca. 5,3 Mio. in Deutschland) sind nach dem kalten Frühjahr zu leer, um damit in die neue Heizperiode zu starten. Das Gros der Tanks wurde 2020 zuletzt befüllt – viele davon bereits im Sommer 2020. Das Glück, auch den kommenden Winter mit dem sehr günstig gekauften Heizöl aus 2020 bestreiten zu können haben leider nur wenige Verbraucher, da die meisten Tanks so ausgelegt sind, dass sie in etwa einen Jahresverbrauch an Heizöl fassen. Größere Tanks sind besonders in ländlichen Regionen Süddeutschlands anzutreffen. Je nach Preisentwicklung sollten sich jedoch auch Besitzer komfortabler Vorräte mit dem Nachtanken beschäftigen. Aufgrund der progressiven CO2-Bepreisung in Deutschland wird Heizöl, wie auch Erdgas in den nächsten Jahren steuerlich verteuert. ok

HeizOel24-Tipp: Gemeinsam günstiger! Wer bei seiner Heizölorder auf einen Bedarf unter 1.500 Liter kommt, sollte über eine Sammelbestellung mit den Nachbarn nachdenken. So gelingt auch das Tanken von eher kleinen Mengen zum günstigen Literpreis. HeizOel24. 06.08.2021

Börsendaten:
 

Freitag
06.08.2021 – 13:44 Uhr

Schluss Vortag
05.08.2021

Veränderung
zum Vortag

Rohöl

Brent Crude

72,18 $

pro Barrel

71,18 $

pro Barrel

+1,40%

Gasöl

590,00 $

pro Tonne

583,50 $

pro Tonne

+1,11%

Euro/Dollar

1,1805 $

1,1833 $

-0,24%

(etwas schwächer)

USD/CHF

0,9084 CHF

0,9065 CHF

+0,21%

(etwas fester)

Deutschland

68,40 €

67,67 €

+1,07%

Österreich

73,99 €

74,10 €

-0,15%

Schweiz

83,89 CHF

82,59 CHF

+1,57%

4-Wochen-Prognose
Rohöl


fallend

Heizöl


leicht fallend

alle Angaben ohne Gewähr