Vor vier Jahren hat er sich von Berlin als Wohnort verabschiedet – zu laut, zu hektisch – und ist in die Nähe von Stolpe auf Usedom gezogen, in ein Häuschen, das er schon seit 1972 besitzt.
Auch damit, er ist in Drewitz bei Potsdam geboren, im letzten Haus vor der Autobahn, rundet sich der Lebenskreis – von Dorf zu Dorf. 12 Häuser standen einst in dem vorpommerschen Dorf, 14 sind im Laufe der letzten Jahre hinzugekommen – alles Leute aus dem Westen. „Ich meine von mir, ich bin gleich geblieben, aber meine Umwelt hat sich verändert“, sagt der in sich Ruhende. Und das meint wohl auch, dass er die Dinge stets so genommen hat, wie sie sind und er im Nachhinein weder etwas verklärt, noch verteufelt. Als die Berliner Mauer gebaut wurde, war er im Kreise junger Autoren und er schrieb ein populäres Gedicht zu diesem Ereignis, das mit den Worten endete: „Klappe zu Affe tot. Endlich lacht das Morgenrot.“ „Wenn der Einfluss der Gegenseite geringer wird, dann können wir das Maul aufmachen“, spricht er in dem Dokumentarfilm über die Motivation der jungen Generation seinerzeit, die Mauer zu bejahen. Nicht viele Prominente würden sich heute öffentlich so zu ihrer Rolle in der Zeit bekennen.
Sein Haus bei Stolpe ist klein und innen raffiniert verschachtelt. Von des Dichters Platz mit der Schreibmaschine bietet sich ein weiter Blick in die Landschaft. Hier kann man Denken und Dichten genießen. / Martina Krüger, Nordkurier