#Heimatverliebt: Unterwegs in der Hopfenzupf

Von Doris


In der Lesung über Geschichten aus der und über die Holledau musste ich viel schmunzeln, eine Aussage hat mich aber auch nachdenklich gestimmt: selbst die Gelehrten streiten sich, woher der Name Hallertau bzw. Holledau kommt. Das Gebiet war schon vor Jahrhunderten berüchtigt, sollen sich in meiner Heimatregion doch viele Schurken und Hallodris herumgetrieben haben. So gab es wohl schon im Mittelalter einen Hinweis für Reisende, die Hallertau in großem Bogen zu umgehen …

Mögliche Spekulationen ranken sich um den Holler in der Au, also eine Holunder reiche Region, möglich wäre aber auch Hall, also Abhänge bzw. Schrägen in der Landschaft. Würde im Hügelland durchaus Sinn machen. Fest steht, dass es eine sehr waldreiche Region war, in der es urkundlich bekundet bereits im 9. Jahrhundert Hopfen gab. Damals eine Wildpflanze, kultiviert und in Hopfengärten angelegt noch gar nicht so lange. Eine weitere Anekdote zur Namensgebung rankt sich um die Schlacht bei Gammelsdorf. Der Wittelsbacher Herzog Ludwig soll damals den Ausspruch „Hol er d’Auer“ geprägt haben …

Das Gebiet ist definitiv nicht mit einer klaren Grenze versehen. Also beispielsweise Hügel, Wald oder Flusslauf. Schwer, genau zu sagen, was dazugehört und was nicht? Wobei es dann doch wieder ganz einfach ist: die Holledau ist das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Überall, wo in der Umgebung Hopfengärten stehen, ist Holledauer Hopfenland.

Und durch die Besuche bei meinem kurenden Papa bin ich sie in den letzten Wochen definitiv mehr als einmal von Nord nach Süd und retour auf vielen Wegen durchfahren. Und das zu meiner Lieblingszeit, zur Hopfazupf. Ein paar Bilder hab ich auch noch, damit der ein oder andere „meine“ schönste Zeit virtuell mit genießen darf.