Ausstellungsbeschreibung
»Heimat« ist ein vielschichtiger Begriff. Die Ausstellung versteht sich als eine Art Versuchsanordnung: Mit ihr soll ausgelotet werden, wie sich die zeitgenössische Fotografie diesem Thema in der Fokussierung auf Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa nähert. Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Transformationsprozesse nach dem Zerfall des Ostblocks machen dort die Frage nach identitäts- stiftenden Bezugspunkten besonders bedeutsam. In der künstlerischen Beobachtung dieser Entwicklungen spielt die Fotografie als ein Medium, das gleichermaßen Vorstellungen und Erinnerungen prägt, eine wichtige Rolle.
Präsentiert werden Werkgruppen von 13 Künstlerinnen und Künstlern, die entweder selbst im östlichen Europa geboren wurden oder dort in verschiedenen Ländern fotografiert haben. Einen Schwerpunkt bilden Arbeiten, die sich in einer historischen Perspektive mit der Erfahrung des Heimaverlustes durch die Grenzverschiebungen in Osteuropa infolge des Zweiten Weltkriegs auseinander- setzen. Ein anderer Akzent liegt auf Positionen, in denen der Frage nachgegangen wird, was »Heimat« heute sein kann. Hier geht es um den Aspekt der Verortung – in einem Netz familiärer oder freundschaftlicher Beziehungen, in einer Landschaft oder im Rekurs auf die Kindheit. Eröffnet wird damit ein Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Fortschritt sowie lokalen und globalen Entwicklungen.
Mit Arbeiten von Jessica Backhaus, Göran Gnaudschun, Annette Hauschild, Joachim Hildebrand, Anastasia Khoroshilova, Ingar Krauss, Andrej Krementschouk, Wiebke Loeper, Frank Mädler, Vesselina Nikolaeva, Dana Popa, Tomáš Pospěch und Žaneta Zmudová.
Quelle: Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg
Wann und wo
6. Juni bis 7. September 2014
Eröffnung am 5. Juni um 19:00 Uhr
Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg
Dr.-Johann-Maier-Straße 5
93049 Regensburg