*Lange habe ich überlegt, ob ich diesen Beitrag poste. Zum einen, weil ich keine riskanten Gesundheitstips geben möchte, zum anderen weil es eventuell in die falsche Richtung gehen könnte, wenn sich manche Heilverfahren weiter ausbreiten. Dennoch war ich sehr dankbar, dass ich auf Kambô stoßen durfte, weshalb ich mich dazu entscheiden hab meine Erfahrung hier mit dir zu teilen.*
Seit einer Weile war ich nicht mehr ganz so fit und viel am kränkeln. Meinen ersten längeren Thailandbesuch beendete ich mit hohem Fieber. Danach zog sich das "krank sein" eine ganze Weile hin. Ich versuchte mich 2015 auf Bali zu erholen und schaffte es auch.
Letztes Jahr in Thailand wurde ich dann wieder krank, hatte kurz Fieber und über Wochen Durchfall, was aber alles mit dem Rebirthing zusammenhängen konnte. Ich lag daraufhin in Malaysia im Krankenhaus und wurde nach zwei Tagen wieder entlassen.
Im September 2016 ging es dann für acht Monate nach Bali. Auch dieser Aufenthalt lief ganz anderes als erwartet. Nach nur einem Monat hatte ich mir Parasiten eingefangen, mit denen ich bis vor 1-2 Monaten zu kämpfen hatte. Nach wenigen Monaten war ich nur noch der Schatten meiner selbst. Ich veränderte mich äußerlich, sowie innerlich sehr. Der nächste Krankenhausbesuch stand dann Anfang des Jahres an. Diesmal in Australien. Ich wachte zu dem Zeitpunkt mehrere Nächte hintereinander mit Herzrasen und schweißgebadet auf.
Ich zog Ende Juni für zwei Monate nach Berlin, wo ich meinen Tiefpunkt erreichte. Meine gesundheitliche Verfassung wurde nicht besser. Ich nahm zwar nicht mehr ab, dennoch erreichte ich nach so langem krank sein meinen mentalen Tiefpunkt. Zu der Zeit bekam ich eine Nachricht einer Freundin, die sich sehr Sorgen um mich machte, da der Freund einer Bekannten mit den selben Symptomen aus dem Ausland kam und starb.
Hallo Kopfkino
Ich lag eine Nacht lang wach und konnte nicht schlafen. Ich war verzweifelt und musste weinen. So konnte es einfach nicht mehr weitergehen. Die Nachricht meiner Freundin beunruhigte mich zutiefst. Ich hatte tatsächlich Angst zu sterben. Mein Vertrauen in mich und mein Leben war wie ausgelöscht durch all die Strapazen.
Ich setzte mich hin und versuchte zu meditieren. Es brachte nicht viel. Danach rollte ich die Yogamatte aus und tat das, was mir immer gut tat. Wieder etwas ruhiger legte ich mich ins Bett und versuchte zu schlafen. Aber leider keine Chance. Mein Herz raste und ich sprang wieder aus dem Bett.
Ich klappte mein Notebook auf und fing an zu recherchieren. Irgendwas zwischen "Rebirthing", "Parasiten" und "Wahnsinn". Mein Resultat war die "Kambô-Zeremonie" in Berlin. Zum Glück gibt es mehr komische Menschen mit komischen Problemen 😉
Ich zögerte nicht lang und schickte Tobias von Kambo Berlin eine Nachricht. Ich schilderte meine Situation und schon am nächsten Tag hatte ich eine Antwort, worauf ein längeres Telefonat folgte. Ich erklärte, was seit dem Rebirthing in Thailand geschah, mein Problem mit den Parasiten, Denguefieber und mein verzweifelter Wunsch nach Gesundheit. Er verstand meine Situation und war davon überzeugt, dass der Frosch mir helfen könnte.
Was ist Kambô?
Kambô wird als Impfung des Urwalds bezeichnet. Die Urwaldbewohner benutzen Kambô, um Stärke zu gewinnen, das Immunsystem zu stärken oder wieder gesund zu werden. Eingesetzt wird es bei Regenwaldkrankheiten wie Malaria, Zicka, Spinnenbissen oder als Gegengift bei Schlangenbissen. Auch wird das Froschsekret vor der Jagd angewendet, um die Sinne zu stärken.
Kambô hat antibiotische Eigenschaften und stärkt das Immunsystem. Auch wird es bei Entzündungen und Schmerzen eingesetzt. Es entgiftet den ganzen Körper und soll auch bei schwereren Erkrankungen helfen. Selbst auf seelischer Ebene tut das Froschsekret seine Arbeit. Urwaldbewohner nutzen es bei Müdigkeit, Depressionen und Pech. Sie glauben, dass dadurch die dunklen Wolken verziehen und mehr Glück ins Leben kehrt.
Der Frosch wird während der Ernte von Kambo nicht verletzt. Die Schamanen glauben, dass es ihnen sonst Recht bringen würde. Ich hoffe sehr, dass diese Informationen stimmen!
Vom Frosch geküsst
Da war ich nun in einer Berliner Dachgeschosswohnung. Tobias begrüßte mich sehr freundlich und wirkte unglaublich ruhig und professionell. Ich fühlte mich auf Anhieb sicher und sehr gut aufgehoben.
Tobias erzählte mir ein wenig über die Zeremonie und was mich erwarten könnte. Ich hatte Respekt vor dem, was mir bevorstand. Wir fingen mit gemeinsamen Atemübungen an und arbeiteten uns langsam in Richtung Kambô-Behandlung.
Meine erste Kambô-Heilsitzung
Er saß links neben mir und trug das Froschsekret auf meinen Arm auf. Drei Punkte sollten es werden. Doch fiel das Stäbchen bei dem Versuch den dritten Punkt aufzutragen immer wieder ab. Es waren dann zwei Punkte, was bei meinem körperlichen Zustand auch vollkommen ausreichte.
Ich spürte innerhalb von Sekunden, wie das Froschsekret durch meinen ganzen Körper strömte. Mein Puls wurd' schneller, mir wurde warm und ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen. Ein paar Minuten später geschah dies auch. Ich hing eine Weile über dem Eimer und ruhte mich danach eine Stunde aus.
War alles doch weniger schlimm, als ich es erwartet hatte. Ich verließ die Kambô-Behandlung leicht und fröhlich. Ich fühlte mich so optimistisch und fröhlich, wie schon seit Monaten nicht mehr.
Mein Essverhalten veränderte sich abrupt und ich schlief viel weniger. Ich war voller Power und wollte nur Rohkost zu mir nehmen. Der Frosch in mir wollte Rohkost, also bekam er Rohkost 😀
Meine zweite Kambô-Heilsitzung
Drei Tage später gab's meine nächste Kambô-Sitzung. Diesmal waren wir insgesamt zu viert. Tobias hatte einen Helfer an seiner Seite, der dabei war mehr über Kambô zu lernen. Und eine Freundin von Tobias, die als Theta-Healerin aktiv ist. Wir saßen zu Beginn alle im Kreis und meditierten.
Daraufhin startete meine Kambô-Behandlung. Diesmal wurden es drei Punkte und der ganze Prozess ein wenig intensiver. Erbrechen, Durchfall und Schmerzen standen diesmal auf der Liste.
Ich verließ diese Behandlung nicht ganz so frisch, wie die vorherige. Jedoch konnte ich am nächsten Morgen schon weitere Veränderungen wahrnehmen. Mein nächtliches Herzrasen und die Schmerzen in der Brust waren weg und auch meine Energie stieg konstant an.
Meine dritte Kambô-Heilsitzung
Zehn Tage später stand dann meine dritte Heilsitzung an. Diesmal ging es mit 4+1 Punkten für mich in die Vollen. Fünf Punkte zu erhalten ist eine mittlere Dosis für Frauen. Eine intensive Dosis fängt bei sieben Punkten an. Jedoch empfand ich fünf Punkte schon als sehr hoch und intensiv. Bei einer Dosierung ab sieben Punkten soll es noch in einen ganz anderen Bereich gehen, in dem auch karmische Sachen angefasst werden können.
Ich hatte mal wieder tierischen Respekt, vertraute dem Prozess aber.
Ich spürte wieder, wie das Froschsekret durch meinen Körper rannte. Es war diesmal viel stärker als zuvor. Ich wusste aber, dass ich sicher war. Es kam während des Prozesses keine Angst auf.
Ich fing an zu zittern und musste mich übergeben. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich war vollkommen da, nur konnte ich nichts sehen. Ich wusste aber, dass es vorbeigehen würde und das tat es dann auch. Ich spürte wie der Frosch in mir kämpfte und ich körperlich immer schwächer wurde.
Ich musste aufs Klo, hatte aber nur wenig Kraft. Tobias begleitete mich also (jap, Scham ist bei sowas fehl am Platz). Da saß ich und wurde fast bewusstlos. Ich konnte einfach nicht mehr. Mein Unterbauch fing unglaublich an wehzutun. Ich konnte mich kaum noch aufrecht halten und hing wie ein Tröpfchen Elend auf dem Klo.
Ein wenig später konnte ich wieder zurück in den Behandlungsraum und legte mich hin. Tobias brachte mir eine Wärmflasche, damit ich meine Schmerzen etwas lindern konnte. Da lag ich nun und driftete etwas ab. Ich konnte wieder, wie beim Rebirthing das "große Auge" wahrnehmen, das über uns wacht und fühlte mich sicher und geborgen. Ich konnte Bewusstsein und Liebe wieder wahrnehmen.
Nach der Behandlung musste ich mich einen ganzen Tag lang ausruhen, da mir schlecht war und ich Schmerzen hatte. Auch war mein Gesicht angeschwollen, wie nach einer frischen Botox-Behandlung.
Am nächsten Tag war alles wieder gut und ich war voller Energie. Meine Verdauung wurde nach und nach besser und auch Hoffnung kehrte zurück in mein Leben. Es war tatsächlich so, als ob die dunklen Wolken sich verzogen hatten und die Sonne sich wieder zeigte.
Kambô half mir dabei die Toxine und emotionalen Negativenergien auszuleiten. Körperlich und emotional geht es mir viel besser als zuvor. Ich bin einfach unglaublich viel Ballast losgeworden.
Durch das Rebirthing in Thailand haben sich Türen für mich geöffnet von denen ich nichts wusste. Eine unglaubliche Informationsflut prasselte regelrecht auf mich ein. Doch musste ich dadurch viele nicht verheilte Wunden und Emotionen noch loslassen. Ich konnte dem Tempo des Prozesses nicht mehr standhalten und brauchte Unterstützung bei der Verarbeitung. Und genau dabei half mir Kambô.
Ich fühlte mich nach den Heilsitzungen wie eine Kriegerin, die stark genug ist alles zu überstehen.
Mein Fazit
Und genau das ist auch mein Fazit der Kambô-Erfahrung. Wir alle sind viel stärker, als wir es glauben. In uns allen steckt ein Krieger, der nur wahrgenommen werden möchte. Wenn wir die Hoffnung nicht aufgeben und an unsere eigene Stärke glauben, können wir Berge versetzen.
Ich empfehle es hier nicht einfach so weiter, da es etwas anderes als ein klassischer Gang zum Arzt ist. Ich glaube, dass es auch mit großen Risiken verbunden sein kann, wenn es von dem falschen Heilpraktiker oder Schamanen durchgeführt wird. Mir hat es meinen Arsch gerettet und ich bin dankbar dafür, dass ich diese Horrornacht in Berlin hatte und dabei auf Kambô aufmerksam wurde.
Für mich war es richtig. Das spürte ich, obwohl ich tierisch Schiss vor der Behandlung hatte. Ich weiß nicht, wie es mir heute gehen würde, wenn ich Kambô nicht für mich entdeckt hätte. Doch weiß ich, wie schnell sich mein Leben durch die Kambô-Froschmedizin verändert hat.
Ich bin wieder ich selbst. Ohne Parasiten, mit verarbeiteten und verdauten Erfahrungen und Emotionen. Einfach stärker als zuvor. Die Lektionen, die ich in den letzten 1,5 Jahren lernen musste (oder durfte) sind echt krass. Doch kommen solche Zeiten auch immer mit Gewinnen und mehr Stärke - wenn wir es erlauben.