Calendula oder Ringelblume wird seit vielen hundert Jahren als Heilpflanze für Arzneien und Kosmetikprodukte verwendet. Sie ist entzündungshemmend, wundheilfördernd und wirkt antibakteriell und fungizid (gegen Hautpilze). Daher wird sie als Tinktur oder Salbe gerne auf Mückenstiche, Verletzungen und Schürfwunden aufgetragen. Sie ist sogar für Babyhaut geeignet.
Manche Ereignisse im Leben verändern den Blick auf Dinge grundlegend. Seit ich vor sieben Monaten Mama geworden bin, wird jede Kosmetik für unseren Kleinen, aber auch für uns Eltern, von mir sorgfältig auf die Inhaltsstoffe geprüft. Wer das aus eigener Erfahrung kennt, weiß dass sich in den Pflegeprodukten so einige Ingredenzien tummenln, die man eigentlich nicht gerne auf seiner Haut weiß. Alkohole, Duftstoffe und Silikone sind dabei noch die harmlosen Zutaten. Also pflege ich unseren Sohn von Anfang an nur mit Wasser und wenigen handverlesenen Pflegeprodukten.
Auf der Suche nach guten Produktenmit möglichst wenigen Inhaltsstoffen, kam ich auf den Gedanken eine Ringelblumensalbe, wie sie unsere Großmutter sie für unseren Kinderpo zu Windelzeiten angewendet hat, anzufertigen. Nach einem Telefonat mit Oma und einem Besuch im Reformhaus war ich gut vorbereitet und überrascht wie einfach die eigene Zubereitung ist:
Calendulasalbe
- Zeit: 20 min
- Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten und Hilfsmittel:
10-15 ganze Ringelblumenköpfe
Bienenwachspellets aus dem Reformhaus
kaltgepresstes Olivenöl
Kleiner Topf
Schraubverschllussglas (z.B. Gurkenglas)
Einweckglas
Teesieb oder Kaffeefilter
Zubereitung:
Die Ringelblumen können ab Juni bis Herbst gesammelt werden. Für ein kleines Glas Calendulasalbe reichen 10-15 Blütenköpfe aus. Am besten werden sie vormittags geerntet, zu der Zeit sind die Blüten weit geöffnet und die Wirkstoffe am kräftigsten.
Von den Blüten werden die Blütenblätter gezupft und in ein Glas mit Schraubverschluss gegeben. Danach die Blütenblätter mit kaltgepresstem Olivenöl übergossen, so dass sie gerade mit Öl bedeckt sind. Das Glas verschrauben und ca. 3 Wochen ziehen lassen.
Sind die Wirkstoffe in das Öl übergegangen, trifft man seine Vorbereitungen in der Küche mit den o.g. Zutaten und Hilfsmitteln.
Die Blütenblätter aus dem Öl in einem Teesieb oder Kaffeefilter auffangen und das reine Calendulaöl in einen kleinen Topf laufen lassen. Dieses erwärmen (nicht kochen wegen der guten Wirkstoffe) bis es sich leicht kräuselt.
Einen gehäuften Löffel der Bienenwachspellets hinzugeben und komplett zum Schmelzen bringen. Das geht ziemlich schnell. Im Anschluss in das saubere vorgesehene Salbenglas (ich finde ein kleines Einweckglas am schönsten) füllen und offen auskühlen lassen.
Fertig ist die selbstgemachte Calendulasalbe!
Sie hält wenn sie die meiste Zeit im Kühlschrank aufbewahrt wird ca. ein Jahr. Wenn kleine Mengen entnommen werden am besten mit einem Messer oder kleinen Löffel, damit keine Bakterien in die Salbe gelangen. Allergiker sollten erst einmal vorsichtig testen, wie sie auf die enthaltenen Wirkstoffe reagieren.
Ich benutze die Salbe nun seit einigen Wochen für den Babypo und bin sehr zufrieden. Gerötete Stellen sind am nächsten Tag meistens komplett weg. Auch bei meiner Kaiserschnittwunde hat es sich gut bewährt.
Viel Spaß und ich freue mich auf Eure Erfahrungen.