Heilige Scheiße — die Hand Gottes kommt!

Von Nicsbloghaus @_nbh

BERLIN. (hpd) Gemein­sam mit dem Scorpio-Verlag ver­an­stal­tete die Ber­li­ner Regio­nal­gruppe der GBS (EHBB) eine Lesung zum Papst­be­such. Zwei druck­fri­sche Bücher wur­den in Kreuz­berg vorgestellt.

Der Saal des alten Umspann­wer­kes in Berlin-Kreuzberg war gut gefüllt als Chris­tian Stras­ser, Lek­tor des Scorpio-Verlages in das erste Buch ein­führte.
“Die Hand Got­tes” ist ein span­nen­der Thril­ler, über den Fiona Lorenz schreibt: “Span­nend sind nicht nur die actionhal­ti­gen Ereig­nisse, son­dern auch die zutiefst huma­nis­ti­schen Ansätze, die dis­ku­tiert und gelebt wer­den… Inso­weit han­delt es sich bei Thore Han­sens Buch nicht nur um einen wirk­lich span­nen­den Thril­ler, son­dern auch um eine greif­bar nah wir­kende Uto­pie des mensch­li­chen Mit­ein­an­ders in unse­rer glo­ba­li­sier­ten Welt…”

Der Autor las drei Kapi­tel des Buches; anfangs sicht­lich unsi­cher ob der Zuhö­rer, spä­ter immer siche­rer wer­dend. Lei­der konnte die Lesung nur man­gel­haft die Span­nung des Buches trans­por­tie­ren. Ich bin mir aber — vor allem auf­grund der anschlie­ßen­den Dis­kus­sio­nen und Erläu­te­run­gen von Thore D. Han­sen — rela­tiv sicher, dass es sich um einen fes­seln­den Roman han­deln muss. Einen, der huma­nis­ti­sche Gedan­ken mit Span­nung ver­bin­det und mit einer deut­li­chen Kri­tik am Christentum.

Ste­fan Bon­ner und Anne Weiss sind mit ihrem eher zufäl­lig ent­stan­de­nen Best­sel­ler “Gene­ra­tion Doof” bekannt gewor­den. Sie lasen gemein­sam aus dem tags zuvor erschie­nen Buch “Hei­lige Scheisse” — ein Buch­ti­tel, der sicher viele Leser pro­vo­ziert. Doch das ist auch das Anlie­gen der bei­den: pro­vo­zie­ren, auf­rüt­teln und zum Selber-Denken-Anregen. Sowohl von der Spra­che her als auch vom Anspruch ein regel­rech­tes Kon­trast­pro­gramm zu Han­ses Buch, erzäh­len die bei­den aus eige­nem Erle­ben und Erfah­ren über den Unsinn, den man­che glau­ben. Und der Reli­gion an sich inne ist. Das war amü­sant anzu­hö­ren. Und zu sehen: Bon­ner und Weiss stan­den wäh­rend der Lesung und wenn ein Bild aus der Musik passt, dann das vom “Duett”.
Ich gebe es zu: bei mir erzeugte die Art des Vor­tra­ges Sym­pa­thie, die über die Aner­ken­nung des rei­nen Tex­tes hin­aus geht.

Gewohnt elo­quent mode­rierte Michael Schmidt-Salomon anschlie­ßend eine Podi­ums­dis­kus­sion der drei Auto­ren. Da aus dem von Han­sen vor­ge­le­se­nen Tei­len des Roma­nes nur wenig über die kel­ti­sche Kul­tur und das Drui­den­tum zu ent­neh­men war, wurde dies Gegen­stand der Nach­fra­gen. Han­sen stellt näm­lich die Frage: was wäre, wenn die christ­li­che Reli­gion zu Zei­ten Kon­stan­tins nicht als Herr­schafts– und Macht­mit­tel miss­braucht wor­den wäre. Son­dern die kel­ti­sche hätte über­le­ben kön­nen. Er geht davon aus, dass die Kul­tur der Drui­den vom Huma­nis­mus geprägt gewe­sen sein muss und es einen Ver­lust dar­stellt, dass davon nichts oder so gut wie nichts mehr in der Erin­ne­rung ist — außer bei Aste­rix und Obelix.

Weiss und Bon­ner erzähl­ten “live” ebenso wit­zig, wie es das Buch ist. Gefragt, wes­halb er erst vor einem Jahr aus der Kir­che aus­ge­tre­ten ist, ant­wor­tete Bon­ner: “Das ist die typi­sche ADAC-Mentalität. Man ist dabei ohne dar­über nach­zu­den­ken.” Zudem wäre er — wie viele andere — davon aus­ge­gan­gen, dass die Kir­chen­steu­ern “guten Zwe­cken die­nen wür­den”.
Schmidt-Salomon fragte die Auto­ren nach dem Credo des Buches. “Es ist ein­deu­tig. Man braucht kei­nen Glau­ben, um gut gelaunt zu sein. Für Par­tys braucht man kei­nen Gott.”

Die nächste Lesung der evo­lu­tio­nä­ren Huma­nis­ten Berlin-Brandenburg (EHBB) wird am 14. Okto­ber statt­fin­den. Zu Gast wer­den Michael Schmidt-Salomon und Lea Salo­mon sein.

[Erst­ver­öf­fent­li­chung: hpd]

Der Verleger des Scorpio-Verlags

Thore D. Hansen

Thore D. Hansen

Anne Weiss und Stefan Brunner

Anne Weiss

Stefan Brunner

T.D. Hansen, M. Schmidt-Salomon, A. Weiss und S. Brunner

T.D. Hansen, M. Schmidt-Salomon, A. Weiss und S. Brunner

Michael Schmidt-Salomon

Nic

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