Heiligabend und mein erstes Römertopf Erlebnis. Das Rollschinkli sollte eigentlich in der Folie im Wasser gegart werden. Oma Martha hatte eine bessere Idee – „ich habe da noch den alten Römertopf im Keller, den brauche ich eigentlich nicht mehr, den schenke ich Dir jetzt…!
Und ich fuhr nach Hause mit einem neuen Kochgerät. Den Römertopf (Boden und Deckel) sollte ich zuerst in Wasser einlegen, damit sich der Ton richtig schön vollsaugen kann. Dann Wein (ich hatte „Weißer Gutedel“ der WG Auggen) in den Topf gießen, das Rollschinkli hineinlegen, Deckel drauf und bei 200 °C im Backofen ca. 1 Stunde ziehen lassen.
Rollschinkli aus dem Römertopf-super zart und saftig!!!
Daszu gab es, wie beim Schäufele Kartoffelsalat und passend zur Jahreszeit Feldsalat (mit Schalotte und Olivenöl-Balsamico Dressing).
Aperitif? – Martini, der echte…
DER EINE COCKTAIL, DEN MAN KÖNNEN MUSS
Es gibt Millionen von Cocktails, Cocktailbars und Cocktailbüchern, und es gibt nur einen Cocktail, den man als Mann wirklich kennen und können muss: den Martini Cocktail, auch bekannt als dry Martini (nicht zu verwechseln mit den Vermouths der italienischen Firma Martini & Rossi, die ebenfalls Martini heißen).
Wenn man in einer Bar in Anbetracht der Pina Coladas und Erdbeer-Daiquiris nicht weiß, welchen Cocktail man bestellen soll oder will, ist ein Martini Cocktail immer die richtige Wahl (als einzige Ausnahme von der im vorhergehenden Kapitel genannten Regel kann man ihn auch zu Hause zubereiten). Der Martini Cocktail hat alles, er ist schlicht und elegant, er ist stark, und unter seinen Liebhabern ist es eine grundlegend philosophische Frage, wie man ihn zubereitet. Das mag erstaunlich erscheinen, da er aus lediglich drei Zutaten besteht, von denen eine keine Probleme bei der Dosierung aufwirft. Die Zutaten sind: Gin, trockener Vermouth und eine grüne Olive mit Stein. In den USA galt es lage als klassisch, Gin und Vermouth im Verhältnis 5:1 zu mischen. Die Verhältnisse schwanken weltweit zwischen 2:1 und 15:1 und einigen Sonderformen. (…)VARIANTE EINS
Empfohlen seien zwei Verfahren. Sie benötigen für beide ein Rührglas, ein Barsieb, ein Martini-Glas, einen Barlöffel und viel Eis. Variante eins: Verrühren Sie im Rührglas 5 cl Gin und 1/2 cl Vermouth auf viel Eis. Achten Sie darauf, dass Sie gutes, hartes Eis benutzen, das nicht tropft. Das beste Eis kommt tatsächlich aus dem Eisfach des Kühlschranks, es ist meist geeigneter als das aus der Eismaschine. Kühlen Sie das Martini-Glas mit Eis vor, es muss wirklich kalt sein. Der Drink wird ohne Eis serviert, vor dem Einschenken muss das Eis also reslos aus dem Martini-Glas entfernt werden. Geben Sie nun Gin und Vermouth durch das Barsieb in das Martini-Glas (Fachbegriff: abseihen). Fügen Sie die Olive hinzu. Fertig. Manche Barmänner haben eine gewisse Kunstfertigkeit darin entwickelt, den Drink nicht durch das Barsieb abzuseihen, sondern das Eis mit dem Barlöffel zurückzuhalten.VARIANTE ZWEI
Die zweite Variante geht eher in die puristische Richtung. Kühlen sie das Martini-Glas mit Eis, bis es wirklich kalt ist. Schütten Sie das Eis restlos weg. Geben Sie nun ein wenig Vermouth ins Glas. Es folgt eine kleine Zeremnonie: Halten Sie das Glas schräg und drehen es am Fuß, bis die gesamte Innenseite einmal vom Vermouth berührt wurde. Wie ein Film legt sich der Vermouth ins Glas. Schütten Sie ihn anschließend weg, das Glas ist also lediglich vom Vermouth benetzt. Ins Rührglas geben Sie festes, nicht tropfendes Eis und 5 cl Gin und rühren vorsichtig. Anschließend seihen Sie den Gin in das benetzte Martini-Glas ab und fügen die Olive hinzu. Fertig.(…)Aus: Ein MANN Ein BUCH, Goldmann Verlag
Das Buch enthält noch ein paar weitere, nette Geschichten zum Martini, z. B. warum James Bond seinen „Martini geschüttelt und nicht gerührt“ bestellt.
Entscheidend für einen guten Martini ist auch die Qualität der Zutaten, als trockener Vermouth ist der „Noilly Prat“ aus Frankreich empfehlenswert, der auch üblicherweise verwendet wird. Dieser eignet sich übrigens auch ganz gut zum Kochen, z. B. in einer Soße zum Fisch.
Ich gebe zu, ganz perfekt war unser Martini nach diesem Buch nicht, wir haben nämlich eine zwar ungefüllte, aber eine Olive ohne Stein verwendet (buuuuh!), geschmeckt hat er trotzdem. Wobei sich nun die Frage aufwirft, wann die Olive gegessen werden darf. Die Olive mit Stein vermutlich erst zum Schluss, damit man den Stein auch im leeren Glas entsorgen kann – oder etwa doch am Anfang, um mit dem Olivenstein im Mund den Martini zu schlürfen???
Vielleicht weiß jemand Antwort?