Das ist also, so sagt man, Osama Bin Laden, wie er in einer kümmerlichen Kammer in seinem Haus in Abbottabad sitzt und sich auf einem kümmerlichen 14-Zoll-Röhrenfernseher Videos anschaut, die zeigen, wie Osama Bin Laden vor einem Felsen sitzt und mutmaßlich düstere Botschaften in eine Videokamera spricht. Ein Gehilfe des Terrorfürsten filmt das Ganze, womöglich zu dem Zweck, dass Osama Bin Laden sich später auf Video anschauen kann, wie Osama Bin Laden in einer kümmerlichen Kammer in seinem Haus in Abbottabad sitzt und sich auf einem kümmerlichen 14-Zoll-Röhrenfernsehgerät Videos anschaut, die zeigen, wie Osama Bin Laden vor einem Felsen sitzt und mutmaßlich düstere Botschaften in eine Videokamera spricht.
Eine Szene, die an das große Opus vom Ritter Blaubart erinnert, der eines Tages mit seiner Tochter am Fenster gesessen hatte und ihr eine Geschichte erzählte, die davon handelte, wie der Ritter Blaubart eines Tages mit seiner Tochter am Fenster saß und ihr eine Geschichte erzählte, die davon hamndelte, wie der Ritter Blaubart...
Der Zweck der Übung im Falle Bin Laden bleibt geheim, selbst willigen Beobachtern. Der "Spiegel" liest eine gewisse Selbstverliebtheit des Al-Kaida-Anführers aus den Filmschnipseln. Osama habe sich wohl einfach gern selbst gesehen. Die USA dagegen trauen selbst dem toten Feind des Westens zu, per Video weiterzuwirken: Alle Filme wurden ohne Tonspur herausgegeben, auf dass der fürchterliche Fürst der Terrorfinsternis nicht noch aus seinem nassen Grab im arabischen Meer Anhänger für den heiligen Krieg begeistern könne.
Missverständnissen sind so Tür und Tor geöffnet. Wieso etwa sieht sich Osama Bin Laden die Nachrichten der Deutschen Welle an? Niemand schaut Nachrichten der Deutschen Welle, nicht einmal Deutsche. Und wieso ist sein nach Angaben der US-Behörden für Filmaufnahmen Anfang 2010 schwarzgefärbter Bart auf den Aufnahmen, die ihn beim Betrachten von Bin-Laden-Videoaufnahmen zeigen, schon wieder grau? Obwohl er seinen Bart doch im einklang mit seinen selbstgemachten religiösen Regeln nicht schnitt?
Wer, schließlich, hat die chaotische Elektroinstallation des Videoraumes zu verantworten? Ist das die Handwerkskunst einer Atommacht? Und wer ist für das zerknitterte Bettlaken verantwortlich, vor dem sich der Terrorfürst in einer Sequenz aufbaut, um - nunmehr tonlos - die Welt oder den Heiligen Krieg zu erklären? Während sich sein Publikum zwangsläufig fragt, ob es im Haushalt des meistgesuchten Mannes der Welt kein Bügeleisen gibt? Oder ob das Laken dasselbe ist, auf dem Bin laden eben noch mit seinen drei Frauen genächtigt hat? Oder ob es tatsächlich in diesem Zustand frisch aus dem Schrank genommen wurde. Und wie es dann wohl in dem Schrank aussieht? Und wie ein Mann, der nicht einmal Ordnung in seinem Kleiderschrank halten kann, den Weltterrorismus voranbringen will?
Fünf Jahre hat Bin Ladens Frau Amal Ahmed Abdulfattah die rettungslos vermüllte, schimmlige und baufällige "Luxusvilla" (dpa) ihres Terrorfürsten nicht verlassen. Sie hat hier nach eigenen Angaben sogar ein Kind bekommen, das gute Aussichten hatte, mit dem Nachwuchs des "Inzest-Monsters von Amstetten" (Bild) um den Titel "schlimmste Kindheit im geschlossenen Raum" zu konkurrieren. Die Navy Seals haben den Grund für die bereits fast 2000 Tage währende Haft beseitigt - Deutschland diskutiert wie seinerzeit im Fall der "klammheimlichen Freude" des Göttinger Mescalero, ob Freude über den Tod überhaupt jemals angebracht sein darf, soll oder kann. Und natürlich, wie es in der FDP weitergeht. Bin Laden ist damit nach nur einer Woche ebenso Geschichte wie Fukushima, Libyen, Guttenberg, E10 und die Gorch Fock. Frau Homburger hat übernommen. Ja, auch der Mindestlohn ist wieder ein Thema. Heile Welt eben.
PPQ erklärt die Medienwelt: Emp: Erste Einheit für einheitliche Empörung