Zwei Jahre nach den Ereignissen in "Der Fremde" lebt Graf Wanja Bajarin mit seiner Frau Valeria auf seinem Lehen Wolfsburg. Die Ländereien gedeihen und den Bewohnern geht es gut. Doch böse Gerüchte über Bajarin und seine magischen Fähigkeiten machen die Runde und erreichen auch den König, der daraufhin einen Boten entsendet und Bajarin und seine Ritter zum Sommerturnier in die Hauptstadt des mittländischen Reiches beordert. Bajarin kann den König von seiner Treue überzeugen und erneuert seine Eide. Aber ein Feind lauert im Hintergrund und Valeria droht Gefahr ...
"Sommerturnier" ist der zweite Band einer Reihe von Autorin Heike Korfhage. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, konnte aber feststellen, dass dies zum Verständnis nicht erforderlich ist. Sicherlich hätte man die eine oder andere Verbindung, bzw. Anspielung eher verstanden mit Kenntnis von "Der Fremde", aber alle Figuren und vorherigen Ereignisse wurden ausreichend eingeführt und erläutert.
Inhaltlich hätte ich ein wenig mehr Fantasy erwartet, aber im Grunde genommen gab es in "Sommerturnier" nur zwei Personen, die in der Lage sind Magie auszuüben und dies spielte in wenigen Kapiteln eine Rolle. Ich würde dies daher eher als historischen Roman bezeichnen, der durch die Handlung in einem fiktiven Reich fantastische Einschläge hat. Zeitlich ist diese von der Autorin erschaffene Welt mit dem Hochmittelalter vergleichbar.Der Schreibstil der Autorin wirkt sehr ausgereift, was ich bei der Fortsetzung eines Erstlingswerk nicht unbedingt erwartet hätte. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, wobei der Spannungsbogen für mich jedoch zwischendurch etwas abflaute und eine Reise, die große Teile der Handlung ausmacht, etwas langatmig geriet. "Sommerturnier" liest sich wie ein klassischer Abenteuerroman in dem es um Ehre und Freundschaft geht, Respekt gegenüber anderen Kulturen und der Liebe, die alles wert ist. Ich fühlte mich gut unterhalten und kann mir auch vorstellen ein weiteres Buch aus der Reihe "canis lupus niger" rund um den schwarzen Wolf Wanja Bajarin zu lesen.
Empfehlen kann ich die Reihe jedoch eher für die Leser von historischen Romanen, als für die von Fantasy.
So habe ich bewertet: