hefezopf im buchcafé – ein kleinstadtroman mit mehrwert

hefezopf im buchcafé – ein kleinstadtroman mit mehrwert Ingrid Geigers neuer Roman „Hefezopf im Buchcafé“ ist genau das, was der Klappentext verspricht: Ein heiterer Kleinstadtroman – Turbulenzen inbegriffen. Knochenbrüche, Dorfklatsch und missgünstige Erben sind auch schon das grusligste, was der Roman zu bieten hat. Davon abgesehen dass sie in Kombination auch völlig ausreichen, um einem den Tag zu vermiesen, bleibt die Geschichte auch spannend bis zum Höhepunkt, den die Autorin dramaturgisch geschickt auf die letzten Seiten platziert hat: Franziska, knapp über 40, erbt von Freundin Thea eine Haushälfte und gleichzeitig den Auftrag, dort ein Buchcafé zu eröffnen – ein gemeinsamer Traum, den Thea zu Lebzeiten nicht mehr in die Realität umsetzen konnte. Allerdings schießt Theas Neffe, der die andere Haushälfte geerbt hat, quer und gefährdet Franziskas Vorhaben mit ständig neu inszenierten Widrigkeiten. Gott sei Dank stehen der ambitionierten Erbin drei rüstige Senioren-WGler, ihre Tochter sowie die Freundinnen Trudi und Paula zur Seite und dann ist da auch noch Mathias, der sensible Schreiner mit den tröstenden Armen. So leichtfüßig und liebevoll ausgeschmückt die Geschichte daher kommt, könnte sie für manche Leser trotzdem zur echten Herausforderung werden: Weit mehr Passagen als ein kleiner Absatz sind vollständig in wirklich mal original schwäbischer Mundart formuliert. Und weil der Dialekt zum großen Teil den eigenwilligen Charakter des Romans ausmacht und deshalb auf keinen Fall fehlen darf, bleibt geneigten und des Schwäbischen unmächtigen Lesern nichts anderes übrig, als einen Schwäbisch-Kurs zu buchen oder sich einen kundigen Übersetzen zur suchen. Dann kann sich der ganze Charme des Kleinstadtlebens entfalten, können Erinnerungen aufleben und damit sich Leser und Leserinnen Theas Apfelkuchen förmlich auf der Zunge zergehen lassen können, gibt es am Ende des Romans einige leckere Kuchen-Rezepte mit urigen Tipps der Roman-Heldinnen. Schön, dass heutzutage auch einfach heitere Kleinstadtromane noch einen verdienten Platz in einem renommierten Verlagsprogramm finden.
Hefezopf im Buchcafé, Silberburg-Verlag, 298 Seiten, broschiert, € 12,90



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