Heckenpflanzen für schattige Orte

In fast jedem Garten gibt es Ecken, in die – zum Beispiel aufgrund des Schlagschattens des Hauses – kaum Sonnenlicht gelangt. Vielleicht beschatten auch ältere Bäume Teile des Gartens. Möchten Sie auch dort Ihr Grundstück mit einer gesunden kompakten Hecke begrenzen, sollten Sie zu Heckenpflanzen greifen, die schattige Standorte bevorzugen. Oder zumindest mit den etwas schwierigeren Standortbedingungen gut zurechtkommen.

Welche Heckenpflanzen wachsen auch im Schatten gut?

Heckenpflanzen benötigen wie alle Pflanzen Sonnenlicht für ein kraftvolles Wachstum. Zum Glück gibt es einige Sorten, die auch an dunkleren Standorten ausreichend Photosynthese betreiben können. Sie müssen also auch an schattigen Orten in Ihrem Garten nicht auf frisches Grün und eine attraktive Bepflanzung verzichten. Gleichzeitig schaffen Sie mit einer Schattenhecke wertvollen Lebensraum für Kleintiere und einen geschützten Nistplatz für Vögel, die ohnehin nicht gerne in der prallen Sonne brüten.

1. Efeu

Efeu

Efeu (Hedera) wächst im Jahr bis zu 50 cm. Sorgen Sie für eine entsprechende Rankhilfe, können Sie sich schon nach zwei bis drei Jahren über eine hohe und dichte Hecke freuen. Ohne Rückschnitt erreicht Efeu sogar Höhen von bis zu 10 Metern. Die schattentolerante Heckenpflanze mit den dunkelgrünen Blättern bevorzugt feuchte Standorte: Schließlich wächst sie in der freien Natur vor allem in Wäldern. Einige Sonnenstrahlen stören sie jedoch nicht. Als immergrüne Pflanze bildet Efeu ganzjährig einen zuverlässigen Sichtschutz. Dank der Wuchsform der Kletterpflanze eignet sich Efeu sehr gut für schmale Hecken und damit insbesondere für kleinere Gärten.

Der Pflegeaufwand für eine Efeu-Hecke ist sehr gering. Selbst Frostschäden verkraftet die Pflanze gut und ersetzt geschädigte Blätter bald wieder durch frisches Grün.

2. Trauben-Holunder

Trauben-Holunder

Nicht von ungefähr wird der Trauben-Holunder auch „Berg-Holunder“ genannt. Schließlich stammt er ursprünglich aus kühleren Gebirgsregionen. Im Garten bevorzugt er daher schattige und halbschattige Standorte. Besonders gut gedeiht der Trauben-Holunder mit seinen stark verästelten, bogenförmigen Zweigen in einem lockeren nährstoffeichen und kalkarmen Boden. Mit bis zu drei Metern Höhe eignet sich die schattentolerante Heckenpflanze sehr gut für Sichtschutzhecken. Etwas Vorsicht ist im Familiengarten geboten: Die leuchtend roten Beeren der Pflanze sind leicht giftig.

3. Liguster

Liguster

Der Liguster zeigt sich in puncto Standortbedingungen sehr flexibel und kann sich sehr gut an unterschiedliche Wuchsbedingungen anpassen. Auch im Schatten gedeiht er problemlos. Dass der immergrüne Liguster an so vielen Grundstücksgrenzen zu finden ist, verdankt er nicht zuletzt seiner robusten Konstitution und seinem geringen Pflegebedarf. Lediglich ein zweimaliger jährlicher Rückschnitt ist aufgrund der ausgeprägten Wuchsfreude zu empfehlen. Auch radikale Rückschnitte verkraftet der Liguster gut.

4. Rotbuche

Rotbuche

Die Rotbuche wächst sowohl in der Sonne als auch im Schatten hervorragend. Lediglich in puncto Bodenqualität weiß sie sehr genau, was sie will: Der Boden sollte nährstoffreich, aber nicht zu trocken sein. Staunässe toleriert sie jedoch nicht. Dank ihres schlanken Wuchses eignet sich eine Rotbuchen-Hecke auch für kleinere Gärten sehr gut und erreicht bis zu vier Meter Höhe. Da sie das Laub des Vorjahres erst mit dem Neuaustrieb im Frühjahr abwirft, bietet die Rotbuche selbst in den Wintermonaten einen passablen Sichtschutz. Abgesehen von einem regelmäßigen Rückschnitt benötigt sie kaum Pflege. Radikale Rückschnitte sind bei Bedarf ohne Weiteres möglich.

5. Hainbuche

Hainbuche

Anders als ihr Name vermuten lässt, gehört die Hainbuche zu den Birkengewächsen. Optisch ist sie jedoch Rotbuche und Co. deutlich näher. Die Hainbuche zählt zu den besonders robusten und anspruchslosen Heckenpflanzen und fühlt sich in der Sonne genauso wohl wie im Schatten. Im Gegensatz zu vielen anderen Heckenpflanzen nimmt sie auch vorübergehende Trockenheit oder Staunässe nicht übel. Dank ihrer ausgeprägten Wuchsfreude sollte die Hainbuche zweimal in Jahr in Form gebracht werden. Da sie in der kalten Jahreszeit jedoch relativ rasch ihre Blätter verliert, bietet die Hainbuche im Winter kaum Sichtschutz.

6. Gemeiner Faulbaum

Gemeiner Faulbaum (Frangula alnus)

Der in vielen Gebieten Europas heimische Gemeine Faulbaum verdankt seinen Namen dem typischen Geruch seiner Rinde. Dennoch verdient er eine Chance im Garten: Die Heckenpflanze verträgt sowohl vollsonnige als auch schattige Standorte und toleriert selbst nasse Böden. Bei optimalen Wuchsbedingungen erreicht sie Höhen von bis zu acht Metern. In der Regel wird der Gemeine Faulbaum bis zu drei Meter hoch.

Sein Laub wächst nicht ganz so dicht wie bei vielen anderen Heckenpflanzen, einen passablen Sichtschutz bietet es aber ohne Weiteres. Spielen kleine Kinder in Ihrem Garten, sollten Sie etwas vorsichtig sein: Die schwarzen Beeren des Faulbaums sind giftig und keinesfalls zum Verzehr geeignet.

7. Eingriffeliger Weißdorn

Heckenpflanzen für schattige Orte

Der Eingriffelige Weißdorn – auch als „Hagedorn“ bekannt – ist in Mitteleuropa und Vorderasien vor allem an Waldrändern zu finden und daher sehr schattenverträglich. Auch an windigen Standorten kommt er gut zurecht und an die Bodenqualität stellt er kaum Ansprüche. Seine Äste sind mit starken Dornen besetzt, sodass eine Hecke aus Eingriffeligem Weißdorn auch als Einbruchschutz dienen kann – zumal sie bis zu acht Meter hoch wächst. In dem dichten Gestrüpp finden zahlreiche Tiere wie Vögel und Insekten einen wertvollen Rückzugsort.

8. Schwarze Heckenkirsche

Schwarze Heckenkirsche

Die Schwarze Heckenkirsche – ursprünglich in Gebirgslagen in Mittel- und Südeuropa beheimatet – ist eine recht seltene Heckenpflanze und bringt mit reicher Blüte und bunten Früchten im Jahresverlauf Abwechslung in den Garten.  Als echte Schattenpflanze toleriert die Schwarze Heckenkirsche Sonne nur sehr schlecht. Am besten gedeiht der bis zu zwei Meter hohe Strauch in einem mäßig nährstoffreichen und eher kalkarmen Boden. Von Mai bis Juni ziehen die rosafarbenen Blüten Bienen und andere Insekten an. Im Herbst bildet die Heckenpflanze schwarze Früchte aus, die leicht giftig sind.

9. Mahonie

Mahonie

Die aus Nordamerika stammende Mahonie wächst dort vor allem als Unterholz im Schatten größerer Bäume und kommt daher sehr gut ohne Sonne zurecht. Obwohl immergrün, ist sie angesichts einer Wuchshöhe von nur bis zu einem Meter eher dekorativer Blickfang als Sicht- oder Windschutz. Was die Bodenqualität anbelangt, stellt die Mahonie kaum Ansprüche. Lediglich Staunässe bedeutet Stress für sie. Anfang Mai treibt das Berberitzengewächs mit leuchtend-hellgrünem Laub aus. Kurz darauf erscheinen in Trauben gelbe Blüten, aus denen ab August blaue Beeren entstehen. Diese sollten aufgrund ihrer abführenden Wirkung jedoch nur in Maßen verzehrt werden. Sehr harmonisch fügt sich die Mahonie insbesondere in naturnahe und Landhaus-Gärten ein.

10. Kirschlorbeer

Kirschlorbeer

Der aus der Türkei eingeführte Kirschlorbeer gedeiht an fast allen Standorten und bringt mediterranes Flair in den Garten. Abhängig von der jeweiligen Sorten wächst die Lorbeerkirsche ein bis zwei Meter hoch. Nur bedingt als Sichtschutz geeignet, zieht die Heckenpflanze mit ihrem satten Grün ganzjährig die Blicke auf sich.

Gut zu wissen: Alle Pflanzenteile des Kirschlorbeer sich leicht giftig und sollten daher nicht auf dem Kompost entsorgt werden. Damit die fleischigen Blätter beim Rückschnitt nicht ausfransen, sollten Sie eine mechanische Heckenschere verwenden.

11. Gemeine Eibe

Gemeine Eibe

Die Gemeine Eibe ist selbst an extremen Standorten im Hochgebirge zu finden und toleriert Schatten sehr gut. Das Nadelgehölz wächst sehr langsam und eignet sich hervorragend für Formschnitte. Im Herbst schmücken rote Beeren den immergrünen Hintergrund aus weichen Nadeln. Aber Vorsicht: Alle Pflanzenteile sind leicht giftig. Die Gemeine Eibe ist gut schnittverträglich und erfordert ansonsten nur wenig Pflege. Am wohlsten fühlt sie sich in einem durchlässigen, kalkhaltigen Boden mit hohem Lehmanteil.

12. Glanzmispel „Red Robin“

Glanzmispel „Red Robin“

Die in Neuseeland gezüchtete Trend-Heckenpflanze zeichnet sich durch ihre Robustheit aus und entwickelt sich auch an schattigen Standorten prächtig – insbesondere dann, wenn der Boden feucht und durchlässig ist. Im Laufe Jahres zeigt sich die Glanzmispel von immer neuen Seite: Beim Austrieb im Frühjahr begeistern die später dunkelgrünen Blätter durch eine leuchtende Rotfärbung. Sie können Sie Glanzmispel durch regelmäßigen Rückschnitt als schmale straffe Hecke ziehen oder sie etwas freier wachsen lassen. Bei strengen Frösten empfiehlt es sich, die grundsätzlich winterharte Heckenpflanze mit einem Vlies zu schützen und so vorzeitigen Blattabwurf zu verhindern. Für windige Standorte ist die Glanzmispel „Red Robin“ nur bedingt geeignet.

13. Feuerdorn

Feuerdorn

Der Feuerdorn stellt rund um Standort- und Bodenbedingungen kaum Ansprüche und verträgt auch fast alle Witterungen ohne Probleme. Die insbesondere für mittelhohe Hecken hervorragend geeignete Heckenpflanze schmückt sich im Frühsommer mit dekorativen kleinen Blüten und bildet später auffallend orangerote Früchte. Starke Dornen machen eine Feuerdorn-Hecke so gut wie undurchdringlich. Diese einbruchhemmende Wirkung sorgt gerade in dunklen Gartenecken für ein gutes Gefühl. Allerdings sollten Sie bei der Pflege und beim Rückschnitt der Hecke unbedingt feste Handschuhe tragen.

14. Lorbeerschneeball

Lorbeer-Schneeball

Eine gut für schattige Orte geeignete immergrüne Heckenpflanze ist der Lorbeerschneeball. Auch als „Lorbeerblättriger Schneeball“ bekannt, fühlt sich diese Sorte ebenso im Halbschatten und in der Sonne wohl und stellt daher für lange Hecken mit unterschiedlich beschatteten Abschnitten eine empfehlenswerte Wahl dar. Empfindlich reagiert der Lorbeerschneeball jedoch auf starken Wind, strengen Frost und anhaltende Trockenheit. Aufgrund seines lockeren Wuchses dient dieses Gehölz weniger dem Sichtschutz als der attraktiven Gartengestaltung. Sehr ansprechend wirken im Sommer die zahlreichen weißen Blütenstände.

15. Stechpalme

Stechpalme

Die diversen Stechpalmen-Arten (Ilex) werden gerne als Buchsbaum-Ersatz verwendet – insbesondere in Regionen, in denen der Buchsbaum stark mit Krankheiten und Schädlingen zu kämpfen hat. Stechpalmen sind immergrün und sehr robust und eignen sich aufgrund ihrer Schnittfestigkeit sehr gut als Heckenpflanzen. Die dicht wachsenden, stacheligen Blätter wirken einbruchhemmend. Optisch überzeugen Stechpalmen sowohl in einer geschnittenen Hecke als auch in gemischten Hecken.

16. Wintergrüne Ölweide

Ölweide

Wer es exotisch liebt, holt sich mit der Wintergrünen Ölweide eine seltene Schönheit in den Garten. Erst im September bildet das aus China stammende Gehölz cremeweiße glockenähnliche Blüten aus. Deren betörender Duft lockt zum Ende des Sommers noch einmal zahlreiche Bienen an. Später entwickeln sich aus den Blüten dekorative orangefarbene Beeren. Selbst im Schatten zeichnet sich die Wintergrüne Ölweide durch dichtverzweigten und zügigen Wuchs aus. Als Hecke erreicht sie eine Höhe von maximal drei Metern. Ebenso gern lässt sie sich im Kübel auf der Terrasse oder als Solitär im Garten in Szene setzen.


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