„Death Magic“
(Caroline)
Verlässlichkeit sollte man in diesen Zeiten, Brennersches Hilfswort: Allgemeinplatz, nicht zu gering schätzen. Bei HEALTH kann man sich darauf verlassen, dass einem für die Dauer eines Albums der Schädel auf wunderbarste Weise weichgeklopft wird. Und zwar nach allen Regeln ihrer Kunst. Das Schöne an den Platten des Quartetts aus Los Angeles ist allerdings, dass sie sich seit Bestehen nicht auf bloßes Gebolze beschränken, sondern dem Hochamt des technoiden Wumms! eine Vielzahl sehr geschmeidiger Melodien beimischen, also nicht davor zurückschrecken, in die Maschine ein Herz, ein Gefühl zu verbauen. Der dronig-wavige Sound drückt und hämmert also auch auf „Death Magic“ gnadenlos durch die Röhren, wird aber immer wieder durch feierliche, fast sakrale Einschübe und natürlich das weiche Organ von Jake Duzsik unterbrochen – ein Überdruss vermag so nicht entstehen und die Spannung bleibt erhalten. Natürlich gehört zu Stücken wie „Victim“, „Stonefist“ und „Hurt Yourself“ eine gehörige Menge Pathos und Theatralik (es will schließlich mit Stil gelitten werden), bei „Men Today“ und „Flesh World“ wiederum meint man, der waidwunde Krach zerlege sich selbst in seine Einzelteile. Doch so wie die Maschinengewehrsalven den einen Track (und auch gleich das eigene Trommelfell) perforieren, so gelingt HEALTH an anderer Stelle bestechender Dreampop. Das Nebeneinander von brachialem Getöse und dunkel schimmernder Eleganz ist es, was den Reiz dieser Musik ausmacht – ein Wirkungstreffer. http://www.youwillloveeachother.com/
11.10. Hamburg, Mojo
13.10. Berlin, Berghain
19.10. Frankfurt, Mousonturm
20.10. Stuttgart, Wizemann