Have A Nice Life
“The Unnatural World”
(Fresen Records)
Erst kürzlich haben sich die Chvrches aus Glasgow, gerade mal trocken hinter den Ohren, mit “Bela Lugosi’s Dead” den Überhit von Bauhaus geschnappt und auf ihre eigene, nicht ganz uncharmante Weise gecovert, ein Stück, das erschien, als die oftmals so schlecht beleumundeten 80er noch nicht einmal begonnen hatten. Die Vielzahl an juvenilen Tastenmusikern dieser Tage läßt einen manchmal vergessen, dass die Ursprünge des Synthpop aus dem No Wave und Post-Punk stammten und einstmals eine sehr dunkle Seite hatten. Have A Nice Live aus Connecticut erinnern daran auf eindrückliche Weise, auch auf ihrem mittlerweile dritten Album gilt als gelungen was bedrohlich grollt, wabert und dröhnt. Dabei beschränken sich Dan Barrett und Tim Macuga keineswegs auf einen Stil, zwischen den genannten bauen sie auch Brücken zu Post-Rock, Shoegazing und einer Art von Drone Ambient – nur düster muss es halt sein. Acht Stücke finden sich auf dem aktuellen Werk, mit einer Ausnahme (“Unholy Life”) allesamt in Überlänge, der Kehraus “Emptiness Will Eat The Witch” misst sogar knappe neun Minuten. Mächtig flattert der Bass, sakral anmutende Chöre kriechen durch die düsteren Kulissen, wirre Stimmsequenzen sorgen zusätzlich für eine furcheinflößende Atmosphäre – so richtig heimisch soll man sich hier nicht fühlen. Alles in allem eine irritierende, ja rätselhafte Musik, aus der Zeit gefallen vielleicht und doch eine willkommene Gelegenheit, sich an die Helden von damals zu erinnern: “The virginal brides file past his tomb, strewn with time's dead flowers bereft in deathly bloom, alone in a darkened room.“, nein, Bela Lugosi darf so schnell nicht in Vergessenheit geraten.
“The Unnatural World”
(Fresen Records)
Erst kürzlich haben sich die Chvrches aus Glasgow, gerade mal trocken hinter den Ohren, mit “Bela Lugosi’s Dead” den Überhit von Bauhaus geschnappt und auf ihre eigene, nicht ganz uncharmante Weise gecovert, ein Stück, das erschien, als die oftmals so schlecht beleumundeten 80er noch nicht einmal begonnen hatten. Die Vielzahl an juvenilen Tastenmusikern dieser Tage läßt einen manchmal vergessen, dass die Ursprünge des Synthpop aus dem No Wave und Post-Punk stammten und einstmals eine sehr dunkle Seite hatten. Have A Nice Live aus Connecticut erinnern daran auf eindrückliche Weise, auch auf ihrem mittlerweile dritten Album gilt als gelungen was bedrohlich grollt, wabert und dröhnt. Dabei beschränken sich Dan Barrett und Tim Macuga keineswegs auf einen Stil, zwischen den genannten bauen sie auch Brücken zu Post-Rock, Shoegazing und einer Art von Drone Ambient – nur düster muss es halt sein. Acht Stücke finden sich auf dem aktuellen Werk, mit einer Ausnahme (“Unholy Life”) allesamt in Überlänge, der Kehraus “Emptiness Will Eat The Witch” misst sogar knappe neun Minuten. Mächtig flattert der Bass, sakral anmutende Chöre kriechen durch die düsteren Kulissen, wirre Stimmsequenzen sorgen zusätzlich für eine furcheinflößende Atmosphäre – so richtig heimisch soll man sich hier nicht fühlen. Alles in allem eine irritierende, ja rätselhafte Musik, aus der Zeit gefallen vielleicht und doch eine willkommene Gelegenheit, sich an die Helden von damals zu erinnern: “The virginal brides file past his tomb, strewn with time's dead flowers bereft in deathly bloom, alone in a darkened room.“, nein, Bela Lugosi darf so schnell nicht in Vergessenheit geraten.