Hauswirth nimmt “diskreten Charme” wieder auf

Wien (Culinarius) Für Ed. Hauswirth kann es auch gerne einmal à la Georg Danzer „a Leberkas aus’m Zeitungspapier“ sein, für die Personen in seinem Theaterstück „Der diskrete Charme der smarten Menschen“ soll es kulinarisch nur das Feinste vom Feinen sein.

Ab morgen, den 25. Oktober 2014, steht das kreative Theaterstück von Ed. Hauswirth erneut auf dem Spielplan des Theater an der Gumpendorfer Straße (TAG) im 6. Bezirk. Und dies nicht ohne Grund: das TAG ist mit dem „diskreten Charme der smarten Menschen“ bereits zum dritten Mal in Folge als beste Off-Produktion für den Nestroy-Theaterpreis nominiert. „Es ehrt mich natürlich, dass das TAG nominiert worden ist, aber es wäre überheblich von mir, wenn ich mich als wichtigen Teil vom Theater an der Gumpendorfer Straße betrachten würde“, so Hauswirth.

Dennoch hatte Hauswirth einen erheblichen Anteil am Erfolg des Theaterstücks, denn er ist sowohl am Text, als auch an der Regie beteiligt. Als an ihn von Seiten des TAG die Frage gestellt wurde, welchen Klassiker er gerne behandeln würde, war Hauswirth bereits zu Beginn klar, dass er kein geschriebenes Stück, sondern einen Filmklassiker machen möchte.  Auch die Thematik der Verbürgerlichung interessierte ihn sehr. Das Resultat ist die moderne Ausgabe des Films „Der diskrete Charme der Bourgeoise“ von Luis Buñuels.

Das Stück handelt von einer Gruppe von Menschen aus der erfolgreichen „creative class“ zwischen vierzig und fünfzig Jahren, der heutigen Bourgeoise. Hauswirth beschreibt diese Klasse als Menschen, die immer vom Essen reden. Alles dreht sich um „den Unterschied zwischen Sarah Wiener, Lafer und Jamie Oliver“. In diesem Alter, so Hauswirth, bauen Personen eine gewisse Beziehung  zu Essen auf. „Es hat mich interessiert, was das über einen Menschen aussagt“, sagt Hauswirth.

Regelmäßig treffen sich die Personen zum Dinner und jeder Gast ist für einen bestimmten Gang des Abendessens zuständig. Die einzelnen Gänge stellen die Wirbelsäulen des Abends dar und geben die Dramaturgie des Stückes vor. Obwohl man kein Essen auf der Bühne sieht, findet das Dinner im Vergleich zum Film im Theaterstück tatsächlich statt. Hauswirth möchte dadurch mit der Imagination der Zuschauer spielen. Da die Gänge das Gerüst des Verlaufes bilden, wäre es laut Hauswirth nicht möglich gewesen die regelmäßigen Treffen der Personen bei Kaffee und Kuchen stattfinden zu lassen. „Es ist ja in gewisser Form eine Ich-Botschaft von der Figur, die für den Gang zuständig ist, an die Gruppe. Wenn man jetzt eine Torte liefert, ist das nicht das Gleiche“, sagt Hauswirth.

Bereits zu Probenbeginn wurde die Dramaturgie an die einzelnen Schauspieler vergeben, was sie daraus machen war jedoch relativ individuell abwandelbar. „Ich habe gesagt, ok, einer isst die Suppe, einer isst die Vorspeise, einer hat eine der Hauptspeisen und jemand hat das Dessert. Ich will von euch, dass ihr das Beste gebt, was euch dazu einfällt“, so Hauswirth. Schauspieler und Regisseur sind dadurch von sich selbst ausgegangen, denn schlussendlich gehören sie auch zur kreativen Klasse, die im Stück thematisiert wird.

Das Stück „der diskrete Charme der smarten Menschen“ von Ed. Hauswirth spielt ab dem 25. Oktober 2014 erneut im Theater an der Gumpendorfer Straße.

Fotocredit: Anna Stöcher


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