Hausmischung: Unter den Linden 1920 – englisch

Von Nicsbloghaus @_nbh

Unter den Linden 1920 – engl.
Pfeife: Olivenholz v. Marcus Jacob

Den Zusatz “eng­lisch” trägt der Tabak eigent­lich nicht; da es aber auch eine Virginiamischung (mit gel­bem Etikett) gibt, habe ich diese Unterscheidung gemacht.

Der Tabak kommt aus dem Hause Kohlhase und Kopp und gehört mit sei­nem Preis von 9,15 Euro für die 50 Gramm in der Dose zu den mit­tel­prei­si­gen Tabaken. Er wird als Hausmarke hier in Berlin ver­trie­ben – in dem klei­nen Tabakladen in den Potsdamer Platz Arcaden.

Das Tabakbild ist rela­tiv dun­kel. Black Cavendish, Virginia, eine kräf­tige Ladunge Latakia und eine Spur Perique machen diese runde eng­li­sche Mixture aus. So riecht er auch – sehr rau­chig und nur einen Hauch süß­lich.

Das Stopfen und Entzünden ist ein Kinderspiel. Anfangs ist der Tabak etwas feucht (meine Dose ist min­des­tens 4 Jahre alt) – das gibt sich aber nach dem Öff­nen sehr schnell. Zu schnell sogar. Diese qua­dra­ti­schen Dosen mögen zum Verpacken von Seife viel­leicht funk­tio­nie­ren; für Tabak sind sie mei­ner Meinung nach völ­lig unge­eig­net. Sie schlie­ßen, sobald das Vakuum ent­fernt ist, ein­fach nicht mehr dicht genug. So ist der Tabak nach knapp drei Wochen bereits nur noch Stroh. Zum Glück läßt er sich mit feuch­ten Keramiksteinen wie­der­be­le­ben. Das jedoch nur mit Geschmackseinbußen. Die ange­nehme Süße der Virginias geht ziem­lich flö­ten und der Perique kre­piert gna­den­los.

Wenn er noch frisch ist, erfreut er den Gaumen mit einem kräf­ti­gen Geschmack der dem Geruch ent­spricht. Allerdings (solang er nicht ver­trock­net ist oder war) gepaart mit einer erfreu­li­chen Süße aus dem Virginia und einem mini­ma­len Hauch Pflaume. Dieser – dem Perique geschul­de­ten Geschmack – taucht aber nur auf, wenn man den Tabak sehr sehr lang­sam und kühl raucht.

Der Rauch ist voll­mun­dig und regel­recht süf­fig. Ohne Filter geraucht bleibt jeder Zug wohl­tu­end span­nend; Meerschaum- und Kohlefilter neh­men dem Tabak etwas die Spitzen; machen den Geschmack dabei aber (ver­ständ­lich) aus­ge­wo­ge­ner.

Über­rascht war ich vom Raumduft. Selbstverständlich riecht es im Zimmer sehr eng­lisch… aber viel tabakech­ter als man erwar­tet. Der Geschmack ist schon um eini­ges stren­ger als der Geruch.

Ich kann dem Tabak aller­dings nur eine mit­tel­gute Note geben. Das hat nichts mit sei­ner wirk­lich ordent­li­chen Qualität und sei­nem kräf­ti­gen Geschmack zu tun; son­dern ein­zig mit der man­gel­haf­ten Verpackung.

Nic

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