Hauskauf ohne Eigenkapital: Banken und Verbraucherschützer raten ab

Hauskauf ohne Eigenkapital: Banken und Verbraucherschützer raten abGerade junge Familien habe nicht genügend Eigenkapital, um Ihren Traum vom Eigenheim zu finanzieren. Dabei sind ausreichend Eigenmittel wichtig für die Finanzierung, da sie die Zinslast enorm verringern können.

Am Dienstag (17. Juni 2014) erschien bei FAZ Online ein Artikel mit dem Titel „ Immobilienkredite muss man sich leisten können". In ihm warnt Markus Frühauf, Redakteur im Wirtschaftsressort der FAZ, vor der Baufinanzierung ohne Eigenkapital. Mithilfe einer einfachen Beispielrechnung macht er dem Leser deutlich, dass ein geringer Eigenkapitalanteil bei der Eigenheimfinanzierung schnell den Jahresurlaub kosten kann.

Konservatives Darlehensgeschäft in Deutschland

Das alte Mantra, dass bei einer Baufinanzierung 70 bis 80 Prozent Beleihungsauslauf die Regel sein sollten, gilt also immer noch. Dieser Einschätzung schließen sich auch Verbraucherschützer und Banken „im Sinne einer verantwortlichen Kreditvergabe" an.

Diesen Trend zu einem höheren Einsatz von Eigenmitteln wird auch vom Dr. Klein Trendindikator bestätigt: In den letzten fünf Jahren ist der durchschnittliche Eigenkapitalanteil um 2,3 Prozent auf 22,3 Prozent gestiegen, und das obwohl das Volumen bei Immobilienfinanzierungen um fast ein Drittel angestiegen ist.

Dass Banken, Vermittler und Verbraucherschützer vor einer Vollfinanzierung warnen, hat gute Gründe: Zum einen wird so eine Überhitzung des Immobilienmarktes abgeschwächt, zum anderen zeigt das Eigenkapital, dass der Kreditnehmer sich für die Finanzierung engagiert.

Schafft die Hypothekenversicherung Abhilfe?

Frischen Wind in den Markt mit Hypothekendarlehen möchte der amerikanische Versicherer Genworth mit seiner Kreditausfallversicherung bringen. Laut einer vom Unternehmen durchgeführten Studie, wollen 60 Prozent der unter 34jährigen Wohneigentum, aber nur 21 Prozent glauben, dieses Ziel in den nächsten Jahren zu erreichen. Mit der Kreditversicherung können sich Banken vor einem Ausfall absichern. Die Mehrkosten muss der Kunde in diesem Fall allerdings selbst tragen. Um durchschnittlich 0,25 bis 0,5 Prozent würde sich der Zinssatz durch dieses Instrument verteuern.

Ausfallrisiko nicht höher als bei Finanzierung mit Eigenkapital

Dass das Ausfallrisiko bei 100-Prozent-Finanzierungen nicht höher sei, als bei der klassischen Finanzierung mit Eigenkapital, behauptet Franz Lücke, Abteilungsleiter Immobilienfinanzierung bei der ING-DiBa. Allerdings wird bei der ING-DiBa auch sehr genau auf ein angemessenes, stabiles Einkommen und geregelte finanzielle Verhältnisse geachtet.

Leserkommentare gewähren interessante Einblicke

Interessant sind die Lesermeinungen, spiegeln sie doch die Stimmung in der Bevölkerung am ehesten wider. Es wird deutlich: Viele Verbraucher wünschen sich bessere Möglichkeiten zur Vollfinanzierung! Unter den heutigen Bedingungen schaffen es viele Menschen, die eine Wohnung oder ein Haus finanzieren möchten, einfach nicht genügend Eigenkapital anzusparen. Schuld daran sind nicht zuletzt die ständig steigenden Mietkosten - ein Teufelskreis.

Frühaufs Hinweis, man solle die Eltern um Unterstützung bitten, entlockt User „ Perfekt57 " ein hämisches Kommentar und andere Nutzer pflichten dem bei: Nicht jeder hat vermögende Eltern, die einen bei der Baufinanzierung unterstützen können.

Wie die Geldhäuser auf das gestiegene Bedürfnis reagieren, bleibt abzuwarten. Bis dahin gilt in Deutschland: In den meisten Fällen wird ein Eigenheimdarlehen nur gewährt, wenn 20 bis 30 Prozent Eigenkapital vorhanden sind.


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