Hausgemachte Lösungen für Hausgemachte Probleme

Gemäss Peter Brabeck-Letmathe, Präsident des Verwaltungsrats von Nestlé, „bewahrheitet sich mit der aktuellen Finanzkrise, die diese schwere Rezession ausgelöst hat, einmal mehr der folgende wirtschaftliche Grundsatz: Wer nicht im Interesse der Öffentlichkeit handelt und auf dem Weg zum schnellen Erfolg das öffentliche Wohl aufs Spiel setzt, wird auch gegenüber seinen Aktionären versagen. Wir sind überzeugt, dass langfristiger Geschäftserfolg mit der Schaffung von Mehrwert für Aktionäre und die Gesellschaft einher gehen muss. Bei Nestlé nennen wir dies Gemeinsame Wertschöpfung und betrachten es als Kernprinzip unserer Geschäftsführung.“

Die neuen Initiativen stehen im Zusammenhang mit der auf Nutrition, Gesundheit und Wellness ausgerichteten Geschäftsstrategie von Nestlé. Das Unternehmen erachtet die Schaffung von Mehrwert für die Gesellschaft durch Verbesserungen in den Gebieten Ernährung, Wasser und Nahrungsmittelproduktion als Schlüsselprinzip einer nachhaltigen Geschäftsentwicklung. Dabei wird zwischen der Wertschöpfung für Aktionäre und der Wertschöpfung für die Gesellschaft ein grundlegender Zusammenhang hergestellt.

(Hervorhebung von mir!)

Aber naturlement .. – klingt allerdings ganz danach, als wenn es sich hierbei um zwei völlig und grundsätzlich verschiedene Dinge handeln würde! Seit wann ist es denn dasselbe was Aktionäre wollen und was die Gesellschaft, also WIR möchten?

Diese Pressemitteilung von Nestle Inc. war der Startschuss für eine Beispielslose PR- und Marketings Strategie, deren grundsätzliche Absicht mit allerlei absurden Behauptungen initiiert wurde, mit denen der Konzern sein Engagement für eine “Gemeinsame Wertschöpfung” unterstreichen und uns allen, vor allem aber seinen immer bewusster werdenden Konsumenten einreden wollte, Nestle hätte tatsächlich so etwas wie ein Gewissen und daher würde es Initiativen ins Leben rufen, welche die Gesundheit der Menschen in den Vordergrund stellten,  Ernährungs- und Sportprogramme, die mit dem „Nestlé Healthy Kids Global Programme“ ihren unheilvollen Anfang nahmen.

Logo Healthy Kids

Isses nicht süß? Dieser weltweit führende Nahrungsmittelkonzern mit Hauptsitz in der Schweiz, lässt mit dem Namen NESTLÉ überall auf der Welt seine Produkte herstellen, tritt dabei ständig die Menschenrechte und ethische Abkommen, seiner grade ein bisschen mehr wie Sklaven angesehenen Mitarbeitern mit Füßen und lässt auch Umweltstandards regelmäßig außer Acht.

Oh, bevor ich es vergesse :? bezüglich Ethik wäre noch was zu sagen, über “Herrn Nestle” CEO Peter Brabeck-Letmathe. Während ihm bei solch Presseaussendungen die Sprache flüssig aus dem Allerwertesten quillt – wie man bei solchem Gequarke schwer vermuten muss – wurde Herr Nestle sehr ruhig in Anbetracht der Verleihung des an ihn übrigens persönlich verliehenen internationalen Ethecon-Preis „Black Planet Award 2007“. Damit ist der Nestle Nahrungsmittelgigant mit so netten Unternehmen wie Blackwater auf einer Stufe, welches den Black Planet Award 2008 erhielt.

2009 bereits begannen in Deutschland die Programme “Also is(s)t Deutschland” und nebst erstellter Studien dazu.

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image image Nestlé Studie 2011

Diese wurden fortgesetzt mit den Studien 2010 “Also is(s)t Schule” und “Also is(s)t Deutschland 2011” .  Zusätzlich wird im “Nestle Zukunftsforum” an den “neuen Trends” des Essens und der Kultur “gefeilt”, und für die ganz Renitenten unter den Konsumenten gibts ein kleines “Haudrauf”mit der ehemaligen Bundesfamilienministerin Renate Schmidt, welche im Gespräch mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden von Nestlé, Gerhard Berssenbrügge, wo sie über Lebensqualität, Anstößigkeit, ein verlöschendes soziales Lagerfeuer und unsere Esskultur “parlieren”, ahem …

Hausgemachte Lösungen für Hausgemachte Probleme

“Unsere Ernährung ist unausgewogen, umweltbezogen schädlich, wir können sie nicht mehr selber herstellen. Und wir werden sie uns in dieser Form auch nicht mehr leisten können.” (Renate Schmidt)

Renate Schmidt

schmidt_anspruch

Na schön, nachdem wir all diesen Quark der Meinungsmache über uns haben ergehen lassen, eines noch vorneweg:

Nein, ich möchte natürlich NICHT dass die Kapitalgesteuerte Macht des Nestle Konzerns weiter macht wie bisher, dass ist Unsinn. Und ich erwähne dies auch nur, weil ich mir einige Reflexhafte Entgegnungen von naiven Gutmenschen prima vorstellen kann. So sehr begrüßt werden kann, dass sich Nestle angeblich ändern will, sollten wir uns dennoch nicht zum Affen machen lassen, indem wir ihre Rethorik so billig kaufen. Diese Art von Initiativen erinnern frappant an diejenigen des BP Ölkartells, der durch eine Milliardenteuere Propaganda ca. um das Jahr 200 herum von sich behaupten ließ: BP Beyond Petroleum.  

image <-Traum   bp-tot<-Realität 

Ja, genau, da haben wir doch erst kürzlich so viel davon gesehen .. ahem, nicht?

Der Wind weht von ganz woanders her und Nestle versucht hier nur seine “Schäfchen” ins trockene zu bringen. Er reagiert damit, wie man es von einem solch “Multimiliardendollar Riesen” erwartet: Mit Money, Money, Money .. – damit wollen sie sämtliche Negativberichte einfach erschlagen! Wie etwa die ständig im Fokus von kleineren Umweltaktivisten stehende Praxis, von NESTLÉS aggressiver Vermarktung von Milchpulverprodukten als Muttermilchersatz, ganz besonders in Ländern der Dritten Welt.

Take us a litte View davon:

berssen_anspruch<-Gerhard Berssenbrügge

Die Nestlé Studie hat uns gezeigt, dass sich das Ernährungsverhalten grundsätzlich verändert hat. Wenn die gesellschaftlichen Veränderungen das traditionelle Verhältnis zur Ernährung auflösen, müssen wir die Rolle der Ernährung neu definieren: Wir brauchen eine neue Ernährungskultur.

Gerhard Berssenbrügge

Von genau daher rührt ihre “Initiativen Bereitschaft”! Dass Ernährungs-und Einkaufsverhalten beginnt sich- zwar langsam, aber ständig und vor allem wesentlich zu ändern! “Was, die Schafe laufen weg? Treibt sie gefälligst wieder zurück .. “

Zusätzlich kann kritisiert werden, dass dieser Werbefeldzug nicht sehr glaubwürdig wirkt, im Angesicht ihrer konzentrierter Bemühungen, GVO Nahrung in Europa einzuführen, dass, obwohl die überwältigende Mehrheit der Landwirte und VerbraucherInnen weltweit, gentechnisch veränderte Organismen (GVO) nach wie vor ablehnen.

Das schweizerische Gesetz erlaubt einem Unternehmen, die Identität der AktionärInnen geheim zu halten. NESTLÉ ist in dieser Angelegenheit um “äußerste Diskretion” bemüht, naturlement, wo kämen wir hin, wenn jeder wüsste, wer die Strippen wirklich zieht? Die einzige bedeutende Aktionärin, deren Identität bekannt ist, ist Liliane de Bettencourt, reichste Frau Frankreichs(offiziell), Tochter des L´Oréal-Gründers(, 17 Milliarden Euro Umsatz, 64 000 Beschäftigte) und Unterstützerin von Frankreichs Präsidenten, des CIA Agenten Nikolas Sarkozy.

Sarkozy unter Verdacht: Schwarzgeld von Bettencourt?<-Liliane de Bettencourt

Sehr Augenöffnend übrigens auch ist die Tatsache und so ganz und gar nicht passend, zur neuen “Unternehmenskultur” von Nestle, dass es der zweitgrößte L`Oréal-Aktionär ist. Beide Unternehmen verdienen ihre Kröten durch krankmachende Inhaltsstoffe, sowie kanzerogene Produkte und nicht etwa solche die man Bedenkenlos verwenden könnte. Wo L’Oreal Cremes, Eyeliner, Lidschatten, Shampoos, etc. verkauft, die mit Schwermetallen und anderen ebenso lustig klingenden Namen gesättigt sind, macht Nestle in Cornflakes mit der “Extraportion Zucker”(Mindestens 1 Drittel), Natriumglutamate, Aspartam, und, und, und – möge sich bitte jeder selbst durchkämpfen – vielen anderen Produkten, die Diabestes, Herz-Kreislauferkrankungen und weiß-Gott-was-alles-noch bewirken und auslösen können.  

Eine von dem angesehenen, unparteiischen ‚General Accounting Office’ durchgeführte Untersuchung hat ergeben, daß mehr als 125 der zur Herstellung von Kosmetika verwendeten Inhaltsstoffe im Verdacht stehen, krebsfördernde Eigenschaften zu besitzen. Andere Kosmetika können sich nachteilig auf das Nervensystem auswirken und Schüttelkrämpfe hervorrufen. Andere Inhaltsstoffe wiederum werden als Grund für angeborene Schäden verantwortlich gemacht. Eine sorgfältig überwachte Studie hat ergeben, daß jede 60. Kosmetik-Benutzerin eine durch Kosmetikartikel ausgelöste Schädigung davongetragen hat, die von einem Arzt als solche diagnostiziert wurde.“

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Diese “Initiativen” dienen einzig dazu, um sich dem veränderten Konsumverhalten anzupassen, oder besser formuliert, den Konsumenten an s Unternehmen anzupassen und eine bessere Publicity zu bekommen, und ach ja, ihre “Funktional Food” Produkte anzupreisen.

Wenn nun also ihre Leute in Schulklassen auftauchen und über den Zusammenhang von Bewegung und Ernährung aufklären, so kann dem nichts negatives abgewonnen werden. Im Gegenteil wäre dass sehr wichtig, nur wird man sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, um  ala Hitlers “ Hol sie dir jung, dann bleiben sie dir ein Leben lang – auf sie einzuwirken.

NESTLE? Nein, danke! Auch hier sind wir ganz persönlich, unser Konsumverhalten gefordert. Was und Wie wir einkaufen, wird über den Fortgang von Multikartellen wie Nestle entscheidenden Einfluss haben – wie man sehen kann. Na also, geht doch – dass dauert halt alles .. :?

Apropos “Wertschöpfung”: Gibts eigentlich eine bessere und profitablere, wenn ein Teil des Unternehmens die Leute krank macht, ein anderer für die Gesundheit zuständig ist? Natürlich “ausgewogen”, versteht sich ..  andere Produkte des Hauses sollen künftig ja zur Gesundheit beitragen, wir werden sehen .. aber eigentlich kann man dass nur als Lösung für selbstverantwortete Probleme ansehen, wenn sie überhaupt Ernst zu nehmen sind.

 Quellennachweise:

  http://www.nestle.com/Common/NestleDocuments/Documents/Library/Events/2009-1st-CSV-forum/Press-release-DE.pdf

http://www.nestle.de/Home/Unternehmen/NestleStudie/

http://www.nestle.de/Home/Unternehmen/NestleStudie2010/

http://www.nestle.de/Home/Unternehmen/NestleStudie2011/

http://www.corpwatch.org/article.php?id=219

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/milliardaerin-liliane-bettencourt-madame-spricht-und-schweigt-1.1007439

http://www.zeitenschrift.com/magazin/40-kosmetik.ihtml

http://www.voltairenet.org/article157870.html

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