Hater
„You Tried“
(PNK SLM Recordings)
Ehre, wem Ehre gebührt: Man sollte also neben den zahlreichen, verheißungsvollen Bands auch mal all die kleinen Labels loben, die sich auf der Suche nach neuen Tönen allabendlich in dunklen Kaschemmen und Dorfklubs die Beine in den Bauch stehen, sich tags drauf durch terabytegroße Datenmengen wühlen, die ungefragt die Breitbandkanäle und Postfächer zu verstopfen drohen und nicht selten auch die Promoterohren auf eine harte Belastungsprobe stellen. Und dann müssen sich ja auch noch tausende und abertausende unterbezahlte Praktikanten immer wieder neue, immer wieder andersklingende Lobpreisungen aus den Hirnen pulen, damit es doch noch was wird mit dem Durchstart, dem Superhype. Stetes Wandeln am Abgrund, freudlose Sklavenarbeit – so stellt man sich das vor. Es könnte aber auch sein, daß es in diesem Falle etwas anders gelaufen ist. Daß die vier jungen Musiker aus Malmö den schwedischen Plattendealer Punk Slime Recordings ausgekuckt hatten und sich der besseren Chancen auf einen lukrativen Vertrag wegen einfach mal Hater nannten – kommt immer an, klingt kernig, brutal, paßt zur Zeit. Als man dort den Trick bemerkte, war’s aber schon zu spät – reingelegt!
Eigentlich sollten Caroline Landahl, Måns Leonartsson, Adam Agace und Lukas Thomasson nämlich besser Lover heißen, denn mit Hass hat zumindest der Sound des Quartetts so viel zu tun wie Frauke Petry mit der Mutter Gottes. Wunderbar eingängiger Dreampop schwebt einem da entgegen, wer Fear Of Men oder Pains Of Being Pure At Heart mag, der wird das hier lieben. Produziert wurden die zauberhaften Melodien von Joakim Lindberg, der auch schon für die Debüt-EP „Radius“, erschienen im Sommer vergangenen Jahres, hinter den Reglern stand. Schon dort war die zarte und manchmal angenehm schiefe Stimme Langdahls ein zentrales Element, dazu flirrender Gitarrentwang, der den Ausbruch oft nur taktweise andeutet und sonst bei klug instrumentiertem Pop verbleibt. Stücke wie „Carpet“, „Mental Haven“ oder das großartige „Heavy Hearts“ haben, so hört man, auch den Jungs von Radio Dept. Gefallen, so sehr, daß sie Hater für einige Termine mit auf Tour genommen haben. Bleibt zu hoffen, daß ihr Label mit „You Tried“ bald so erfolgreich genug ist, um eine weitere Reise durch Europa zu finanzieren – sie hätten es verdient. https://hatermalmo.bandcamp.com/
„You Tried“
(PNK SLM Recordings)
Ehre, wem Ehre gebührt: Man sollte also neben den zahlreichen, verheißungsvollen Bands auch mal all die kleinen Labels loben, die sich auf der Suche nach neuen Tönen allabendlich in dunklen Kaschemmen und Dorfklubs die Beine in den Bauch stehen, sich tags drauf durch terabytegroße Datenmengen wühlen, die ungefragt die Breitbandkanäle und Postfächer zu verstopfen drohen und nicht selten auch die Promoterohren auf eine harte Belastungsprobe stellen. Und dann müssen sich ja auch noch tausende und abertausende unterbezahlte Praktikanten immer wieder neue, immer wieder andersklingende Lobpreisungen aus den Hirnen pulen, damit es doch noch was wird mit dem Durchstart, dem Superhype. Stetes Wandeln am Abgrund, freudlose Sklavenarbeit – so stellt man sich das vor. Es könnte aber auch sein, daß es in diesem Falle etwas anders gelaufen ist. Daß die vier jungen Musiker aus Malmö den schwedischen Plattendealer Punk Slime Recordings ausgekuckt hatten und sich der besseren Chancen auf einen lukrativen Vertrag wegen einfach mal Hater nannten – kommt immer an, klingt kernig, brutal, paßt zur Zeit. Als man dort den Trick bemerkte, war’s aber schon zu spät – reingelegt!
Eigentlich sollten Caroline Landahl, Måns Leonartsson, Adam Agace und Lukas Thomasson nämlich besser Lover heißen, denn mit Hass hat zumindest der Sound des Quartetts so viel zu tun wie Frauke Petry mit der Mutter Gottes. Wunderbar eingängiger Dreampop schwebt einem da entgegen, wer Fear Of Men oder Pains Of Being Pure At Heart mag, der wird das hier lieben. Produziert wurden die zauberhaften Melodien von Joakim Lindberg, der auch schon für die Debüt-EP „Radius“, erschienen im Sommer vergangenen Jahres, hinter den Reglern stand. Schon dort war die zarte und manchmal angenehm schiefe Stimme Langdahls ein zentrales Element, dazu flirrender Gitarrentwang, der den Ausbruch oft nur taktweise andeutet und sonst bei klug instrumentiertem Pop verbleibt. Stücke wie „Carpet“, „Mental Haven“ oder das großartige „Heavy Hearts“ haben, so hört man, auch den Jungs von Radio Dept. Gefallen, so sehr, daß sie Hater für einige Termine mit auf Tour genommen haben. Bleibt zu hoffen, daß ihr Label mit „You Tried“ bald so erfolgreich genug ist, um eine weitere Reise durch Europa zu finanzieren – sie hätten es verdient. https://hatermalmo.bandcamp.com/