Wie anders sind Artikel wie der des russischen Staatssenders RTdeutsch zu verstehen, in denen absichtlich Stimmung gegen Ungarn gemacht wird, weil Ungarn zur Wahrung seiner Interessen den Bau eines Schutzzaunes beabsichtigt?
Besagter Artikel trägt die Überschrift "Nach 25 Jahren wieder in Mode? Ungarn plant 175 km Schutzmauer "gegen Migrationsproblem". Im Text befindet sich ein lächerlicher wie grotesker Auschwitz-Vergleich, den die Redaktion von RTdeutsch als Zitat des serbischen Premierministers Alexandar Vučić eingestreut hat.
Serbien wird nicht dem ungarischen Beispiel folgen. Es wird keine Mauer bauen und nicht in Ausschwitz leben.
Quelle: RTdeutschKaum zu glauben, dass Vučić ernsthaft behauptet haben soll, die Häftlinge in Auschwitz hätten sich - zum Schutz vor Einwanderung in das Lager (sic!) - selbst eingezäunt.
Aber nicht genug dessen. So suggeriert die Überschrift von RTdeutsch, dass es während und insbesondere nach der Ära der Berliner Mauer keine anderen Mauern gegeben hätte. Soll das wirklich nur am Bildungsmangel der gesamten RTdeutsch-Belegschaft liegen? Auch das ist nicht zu glauben. Schon gar nicht, weil RTdeutsch in jüngster Vergangenheit über den geplanten Mauerbau der Ukraine an seiner Grenze zu Russland, über den Ausbau der Mauer zwischen den USA und Mexico und über die Erweiterung der Mauer in Israel berichtet hat, um hier nur drei Beispiele anzufügen.
Welchen anderen Zweck dient also der Artikel von RTdeutsch, als den ungarischen Staat und seine Bevölkerung zu diffamieren? Kann es sein, dass neben den oben im Artikel aufgezählten Kräften auch Russland ein Interesse an der Destabilisierung der €U hat? Schon angesichts der NATO-Bedrohung gegen Russland macht ein solches Interesse Sinn. Aber nicht nur deshalb.