Die israelische Armee soll bei ihrem letzten Angriff auf syrische Ziele eine thermonukleare Waffe eingesetzt haben. Hinweise im Netz mehren sich. Die Beweislage jedoch erscheint etwas dünn
seltsamer Rauchpilz nahe Damaskus
Kommentar – Eigentlich wollte ich mich dieses Themas nicht annehmen. An der Story ist einfach nicht genügend Fleisch, um daraus etwas sinnvolles zuzubereiten. Dennoch gibt es einige Fakten, die zumindest aufhorchen lassen. Da wäre die enorm starke Erschütterung, die in ganz Damaskus zu spüren war. Zudem war an der Stelle des Angriffs anschließend Radioaktivität nachweisbar. Derzeit bewegt sich die Meinung in Richtung eines Bunkerbusters, einer sogenannten Earth Penetrating Weapon (EPW). Die USA hatten mehrere Modelle davon an Israel geliefert. Die 17 Tonnen schwere Waffe soll Ziele auch in großer Tiefe inmitten von Felsgestein zerstören können. Vorlage für die Konstrukteure dieser segensreichen Erfindung waren offenbar die tief im Gestein verborgenen Bunkeranlagen des Irans, der dort seinem Atomprogramm nachgeht. Allerdings offenbart sich an dieser Stelle ein völlig neuer Sachverhalt, der in der Berichterstattung bislang außen vor geblieben war.
Die Rede ist von Uranmunition. Als panzerbrechende Waffe vor allem in Afghanistan, Libyen, dem Kosovo und dem Irak eingesetzt, haben die nanopartikelgroßen Hinterlassenschaften dieser Waffe dort weite Landstriche für Jahrtausende radioaktiv verseucht. An diesem Punkt stellt sich die Frage, weshalb die USA und die NATO ausgerechnet Uran als Munition verwenden. Gut, abgereichertes Uran ist etwa 1,7 mal so schwer wie Blei, so die offizielle Begründung. Damit lassen sich Panzerungen durchschlagen wie Butter. Aber es gibt bereits ein großes Repertoire an panzerbrechenden Munitionssorten, die in ihrer Wirkung völlig ausreichend sind. Wozu dann auch noch Uranmunition? Um der dortigen Bevölkerung bleibende Schäden zu hinterlassen? Oder vielmehr, um Spuren zu verdecken?
In einer Landschaft, die zuvor mit abgereichertem Uran angereichert wurde, könnten Atomwaffen unbemerkt von der Öffentlichkeit zum Einsatz gelangen. Der Indikator zum Nachweis einer eingesetzten Atombombe ist die Radioaktivität, die sie hinterlässt. In einer Gegend, die bereits aus den eingangs geschilderten Gründen strahlenverseucht ist, könnte ein solcher Nachweis gar nicht, oder nur unter erschwerten Bedingungen geführt werden. In diesem Zusammenhang sei an die Untersuchungsergebnisse von Dr. Christopher Busby erinnert. Dieser hatte vor ein paar Jahren nachgewiesen, das im irakischen Falludscha von der US-Army sogar angereichertes Uran eingesetzt worden war. Offenbar wollten die USA ein Exempel statuieren, indem sie die Stadt so vollständig wie nur irgend möglich vernichteten. Die Krebsrate in Falludscha ist, ebenso wie die Säuglingssterblichkeit, höher, als seinerzeit in Hiroshima und Nagasaki. Unwillkürlich drängt sich der Verdacht auf, dass die USA auch im Irak Atomwaffen eingesetzt haben könnten. Nicht nur von Depleted Uranium (DU) ist hier die Rede, sondern von echten, thermonuklearen Atombomben. An diesem Punkt wäre in der Tat eine rote Linie überschritten.
Denn der Einsatz von Atombomben ist international geächtet. Sie dienen der Abschreckung, nicht der Verwendung. So lautet der Deal, der den brüchigen Weltfrieden bisher halbwegs stabil gehalten hatte. Seit Jahren jedoch erforschen amerikanische Labore die Herstellung von kleineren Atombomben, sogenannten Mininukes. Während der Einsatz einer 50 Megatonnen Wasserstoffbombe unmöglich vertuscht werden kann, bieten sich hier völlig neue Möglichkeiten. Vorausgesetzt man findet eine vernünftig klingende Ausrede für die radioaktive Verseuchung, die mit deren Einsatz einher geht. Womit wir wieder beim DU wären. In Syrien wurde Berichten zufolge abgereichertes Uran nachgewiesen. Da stellt sich zwangsläufig die Frage: Warum sollte Israel panzerbrechende Munition einsetzen, um nicht gepanzerte Gebäude und Fahrzeuge zu zerstören? Niemand benötigt DU- Munition, um Gebäude einzuebnen. Es sei denn …
Nun zu den Fakten im Netz. Fest steht, dass die Story sich nicht über Kreuz verifizieren lässt. Es gibt keine voneinander unabhängigen Quellen, die den Sachverhalt bestätigen. Nicht dass es zu wenig Material im Netz gäbe. Im Gegenteil. Derzeit sind nur wenige Seiten nicht auf dieses Thema angesprungen. Aber alle Quellen sagen genau dasselbe, verwenden sogar exakt den gleichen Wortlaut. Dies beweißt, dass hier nur einer vom anderen abgeschrieben hat. Man nennt dies autologisierte Berichterstattung. Die Mainstreammedien sind voll davon. DPA, AP oder Reuters bringen eine Nachricht, und alle springen auf den gleichen Zug auf, übernehmen ungeprüft die Informationen und schreiben sie allenfalls geringfügig um, damit es nicht allzu sehr auffällt.
Der Ungereimtheiten sind viele. So soll es sich bei der gegen das syrische Forschungszentrum eingesetzten Bombe laut Netzgemeinde um einen 17 Tonnen schweren Bunkerbuster gehandelt haben. Eine solche Bombe könnte jedoch nur von einer B52 oder einer F16 transportiert worden sein. Die israelische Luftwaffe verfügt über derartige Flugzeuge nicht. Warum aber sollten die USA den Israelis derartige Bomben liefern, wenn die dazu notwendigen Transportmöglichkeiten fehlen? Soll die IDF die Dinger vielleicht mit der Hand werfen? Auch tauchen Verweise auf, denenzufolge die Angriffe nicht durch Kampfbomber, sondern durch Raketenbeschuss erfolgt sein sollen. Welche Rakete stemmt eine Nutzlast von 17 Tonnen? Mir ist keine bekannt.
Aber der Explosionsblitz. Okay, der muss wahnsinnig hell gewesen sein, wie die Bilder verdeutlichen. Der Weißabgleich der Aufnahmen gebe deutliche Hinweise auf die Helligkeit, die nur von einer gezündeten Atombombe ausgehen könne. Nun handelt es sich hier jedoch um Nachtaufnahmen. Die Kamerablende war folglich auf maximale Weite eingestellt, um überhaupt etwas auf den Film zu bekommen. Unter diesen Bedingungen genügt auch der Explosionsblitz einer konventionellen Waffe, um die Blende zu überfordern und die Aufnahme mit weißem Licht zu überfluten. Als würden Sie, aus kompletter Dunkelheit kommend, plötzlich in eine helle Lampe blicken. Sie wäre ebenso geblendet wie besagte Kamera. Was hingegen für die Annahme spricht, ist der Rauchpilz, der sich über der Abwurfstelle auftürmte und frappierende Ähnlichkeit mit einem Atomblitz hatte.
Um die Angelegenheit vollständig aufzuklären, ist nun die Hilfe Syriens notwendig. Eine thermonukleare Waffe hinterlässt andere Zerfallsprodukte als abgereichertes Uran. Syrien müsste diesen Nachweis erbringen und öffentlich machen. Wollen die Syrer dies. Würden sie damit nicht vielmehr öffentlich machen, dass das unantastbare Tabu gebrochen werden kann, ohne das die Weltöffentlichkeit Sturm läuft? Würden sie damit nicht sogar zu einer Bagatellisierung der öffentlichen Wahrnehmung über den Einsatz dieser unmenschlichen Erfindung beitragen? Die Herde gewöhnt sich erwiesenermaßen an alles. Auch an das Unfassbare.