Hast Du Dir gute Vorsätze gefasst?

Von Lukas Röthlisberger @Adekagabwa

Wir Menschen können unser Leben modellieren!

Wir können eine Idee, die wir haben, an eine geistige Wand projizieren als ein Bild der Zukunft. Dann arbeitet man daran, die eigene Wirklichkeit diesem Bilde anzugleichen … Das nennt man ein „Projekt“.

Heute ist es vielen Leuten verleidet, sich gute Vorsätze zu fassen. Alles verändert sich um einen herum – da will man sich selber nicht auch noch verrückt machen. Vielleicht ist man auch nicht mehr so ehrgeizig, ist ganz zufrieden mit sich selber.

Trotzdem finde ich es faszinierend, an seinem Leben herum zu kneten wie an einer Figur aus Ton. Ohne seine Identität zu verlieren.

Seit vielen Jahren nutze ich das Modell, das sich „Ebenen der Veränderung“ oder auch “Logische Ebenen” nennt. Der Linguist Robert Dilts hat es entwickelt, aufgrund der Konzepte vom Anthropologen Gregory Bateson.

Diese Ebenen werden vereinfacht in dieser Pyramide dargestellt:

Die Idee ist einfach: Jede Veränderung geschieht auf unterschiedlichen Ebenen. Und: Selten gelingt eine Veränderung, wenn sie nur auf einer Ebene angestrebt wird. Je höher oben wir etwas verändern wollen, umso schwieriger/aufwändiger ist es. Aber: eine Veränderung ganz oben ist viel wirkungsvoller als eine ganz unten.

Beispiel eines guten Vorsatzes: „Ich will mehr Kraftsport treiben“.
Ein typischer Vorsatz, der wohl bald versiegen wird. Wie mir Rauchen aufzuhören.

Daher spielt man sinnvollerweise ein wenig mit der Pyramide herum:

  • Unterste Ebene: Umwelt
    Hier ist es einfach: ich gehe in den Laden und kaufe mir zwei Hanteln!
  • Zweit unterste Ebene: Verhalten
    Hier nehme ich mir vor, die Hanteln zu stemmen. Hält nicht lange hin.
  • Dritte Ebene: Fähigkeit
    Ich muss lernen, welche Bewegungen sinnvoll sind und wie sie richtig gemacht werden. Jetzt wird der Zeitaufwand schon grösser – aber der Effekt auch besser!
  • Nächste Ebene: Überzeugung
    Ich muss mir vielleicht neue Überzeugungen zulegen. Dass Hanteln stemmen großartig ist, dass es gut ist, muskulös zu werden usw. Ich muss diese Überzeugungen verinnerlichen – mit Affirmationen zum Beispiel.
  • Oberste Ebene: Identität
    Wenn ich als neue Identität sagen kann “Ich bin ein Kraftsportler” oder “Ich gehöre zu den Fitnessfreeks” – dann hat man es wohl geschafft. Die untern Ebenen ziehen von alleine nach.

Für alle, denen das ein wenig zu stressig und kompliziert ist, hier zwei süße Geschichten von Guten Vorsätzen, von einer Krähe und von den Eichhörnchen:

Für alle, die sich noch mehr mit diesem Modell auseinandersetzten möchten, geht es hier noch viel tiefer in diese faszinierende Veränderungs- und Lernthematik:

http://nlpportal.org/nlpedia/wiki/Logische_Ebenen


Und das Bild oben durchlief auch alle fünf Ebenen der Veränderung und heißt:
Flamingo-See / 66cm x 48cm / Aquarell auf Gouache / Aquarellpapier / 2006, Nr. 06-026