Ein großer Tag für das kleine Sachsen-Anhalt, wenn die herausragenden Schuldigen an der Staatsschuldenkrise sich die Ehre geben. Da wollte sich natürlich auch Landesvater Reiner Haseloff, weltweit bekannt geworden durch seine megalustigen Auftritte auf Youtube, nicht lumpen lassen. Obwohl die Schulden seines Bundeslandes nach neuesten Planungen erst im Jahr 2122 komplett abgetragen sein werden, überreichte der Ministerpräsident dem hohen Gast aus Italien eine Zehn-Euro-Silbermünze mit dem Abbild der Himmelsscheibe. „Die ist in Sammlerkreisen 300 Euro wert“, fügte Haseloff so laut hinzu, dass es auch die umstehende Presse notieren konnte. Obwohl jeder guterzogene Mensch weiß, dass der Geldwert von Geschenken nie ein Gesprächthema sein darf.
War er in diesem Fall allerdings auch nicht, denn Haseloff hat sich diese Wertangabe einfach ausgedacht. Die Zehn-Euro-Silbermünze „Himmelsscheibe“ ist im Münzhandel für ein Zehntel dessen zu haben, was Prodi nun glaubt, geschenkt bekommen zu haben. Noch nie und nirgendwo hat jemand 300 Euro für die Münze hingelegt. Und da die auf den Ankauf wertloser Assets zu überhöhten Preisen abonnierte Europäische Zentralbank in nächster Zukunft offenbar auch nicht gedankt, als Käufer für Himmelsscheiben-Silbermünzen aufzutreten, wird es auch niemand tun.
Die Frage ist nun eigentlich nur dieselbe wie immer: Weiß Haseloff es nicht besser? Oder lügt er einfach aus Gewohnheit, wo er auch die Klappe hätte halten können?