Harvey wütet weiter: Lage in Flut-Metropole Houston dramatisch

Von Bauernebel

Jahrhundert-Wirbelsturm Harvey stürzt Texas in die verheerendste Flutkatastrophe in den USA seit 12 Jahren. Nach sintflutartigem Dauerregen säuft die Millionenstadt Houston ab: Ganze Vororte sind überschwemmt, achtspurige Autobahnen stehen meterhoch unter Wasser, Spitäler sind evakuiert und beide Flughäfen geschlossen.

Bisher gibt es fünf Tote. 2,3 Millionen Menschen sind von der vielleicht schlimmsten Texas-Flut aller Zeiten betroffen.

Die Lage wird immer dramatischer: Zehntausende sitzen in gefluteten Häusern fest, einige hocken auf Hausdächern und winken frenetisch Helikoptern zu. Verzweifelt rufen Flutopfer via “Social Media” um Hilfe: In einem Foto sind vier Kleinkinder zu sehen, die auf einer Schrankplatte schliefen, die braune Brühe nur Zentimeter darunter.

57.000 911-Notrufe gingen binnen Stunden ein, doch es gab zunächst zu wenige Boote und Helikopter. Nachbarn sprangen als Retter ein, holten Menschen mit Privatbooten aus der Fluthölle. In einem Altenheim warteten Pensionisten, einige in Rollstühlen, stundenlang in einem hüfttief überfluteten Raum auf die Rettung.

220.000 Haushalte sind ohne Strom, in den Flutbezirken überstanden gestrandete Einwohner eine weitere Nacht im Dunkeln.

41 Billionen Liter Wasser fielen bereits auf Houston, wurde errechnet, weitere heftige Regenfälle sind für die nächsten Tage prognostiziert  – erst am Mittwoch soll der Sturm abziehen.

Harvey legte die Öl- und Gas-Industrie der Region lahm, die Ausfälle haben globale Effekte weltweit. In den USA stieg der Benzinpreis auf ein Zweijahreshoch.

Das Ausmaß  des Schadens könnte Dimensionen wie nach Killer-Sturm Katrina, der 2005 New Orleans verwüstete, erreichen.  Damals erreichte das Schadensausmaß 109 Milliarden Dollar.