Gestern hab ich folgendes Buch beendet:
Haruki Murakami - Die Pilgerreise des farblosen Herrn Tazaki
Ein Freundeskreis voller Farben und inmitten ein farbloser Fleck.
Fünf Freunde sind wie Pech und Schwefel. Lachen gemeinsam, weinen gemeinsam, verbringen jede freie Minute zusammen... und alle haben eine Farbe im Namen. Alle, außer Tazaki. Tazaki fühlt sich auch mittelmäßig, ohne richtigen Charakter... eben farblos. Den zwei Mädchen Shirane (weiße Wurzel) und Kurono (schwarzes Feld) und auch den beiden Jungs Akamatsu (Rotkiefer) und Oumi (blaues Meer) ist die Freundschaft zu Tazaki wichtig. Doch eines Tages ändert sich alles. Tazaki wird von seinen Freunden verstoßen. Das zusätzlich Unbegreifliche daran: er kennt den Grund nicht, und keiner will ihm etwas sagen. Er verliert sich selbst und lebt lange Zeit am Rande seines Lebens - kurz davor sich in den Abgrund des Todes zu stürzen. 20 Jahre nach dem Bruch mit seinen Freunden lernt er Sara kennen... ein zart wachsende Liebe. Sara macht Tazaki klar, dass er nur aus seinem farblosen Loch kommt, wenn er in die Vergangenheit "reist" und mit seinen ehemaligen Freunden Kontakt aufnimmt...
Ein rundum tolles Buch. Murakami hat es einfach drauf, tolle Geschichten zu erzählen. Das Buch handelt von Freundschaft und von Einsamkeit, von Hoffnungslosigkeit, Schuld, aber auch Liebe. Murakami schreibt ohne viele Schnörkel. Kurze, klare Sätze... einfach zu lesen und doch mit viel Potential zum "Zerdenken". Die Personen werden als sehr kühl dem Leser vorgestellt - ohne jedoch tatsächlich kühl zu sein. Auch Tazaki hat sich für mich keineswegs als farblos entpuppt... oft hat er mich wirklich überrascht.
Einiges wird am Ende des Buches nicht aufgeklärt - das hab ich oft sehr gerne und passt sehr gut zur Geschichte und zur Stimmung des Buches.
Eine echte Leseempfehlung.
Liebe Grüße
mara