Regierung rechnet mit wenig Wählerverlust:
die Betroffenen seien zu träge! Sie setzt auf das Lohnabstandsgebot und verletzt dabei mit der Verweigerung eines verbindlichen Mindestlohnes das LOHNANSTANDSGEBOT! Sie setzt auf die Spaltung der „Unterschicht“ – Tagelöhner und von Hartz IV betroffene Arbeitslose. Möge diese Rechnung nicht aufgehen!
Dazu heute im Deutschlandfunk:
Die Grünen kritisieren geringe Anhebung bei Hartz IV
Jürgen Trittin im Gespräch mit Silvia Engels
Trittin: … ich will an dieser Stelle eines sagen: Fünf Euro mehr von einer Koalition, die in der Lage gewesen ist, mal eben eine Milliarde Hoteliers zuzuschieben wie dem Herrn Mövenpick, das zeigt den ganzen Charakter dieser Koalition. Das ist soziale Kälte vom schlimmsten. Was wir bräuchten, wäre tatsächlich eine Möglichkeit, auch von Langzeitarbeitslosen am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Und da sagen uns alle Wohlfahrtsverbände, das geht nicht mit diesen Kleckerbeträgen. Und sich dann noch hinzustellen und zu sagen, eigentlich müsste man ja die Hartz-IV-Sätze für Kinder noch weiter senken, aber wir sind so großzügig und tun das nicht, das ist ein Abgrund an Zynismus, der sich hier auftut, dass es einem fast ekelig wird… “ das ganze Interview
Chefin der Berliner Tafel kritisiert Hartz-IV-Pläne
Armbrüster: Frau Werth, was sind denn die Reaktionen von den Leuten, die kommen und sich bei Ihnen die Zutaten fürs Mittagessen abholen?
Werth: Blankes Entsetzen. Das kann überhaupt niemand nachvollziehen, was da gerade passiert. Trittin hat völlig recht: Das ist gesellschaftliche Kälte ohne Grenzen.
Armbrüster: Was bedeuten denn fünf Euro mehr für die Menschen, mit denen Sie zu tun haben?
Werth: Für diese Menschen bedeuten diese fünf Euro gar nichts, sondern es ist wirklich ein Schlag ins Gesicht. Wenn es gar nicht angehoben worden wäre, wäre das das eine, aber diese fünf Euro sind ein so lächerlicher Betrag, dass es einfach eine abgrundtiefe Unverschämtheit darstellt.“ Das ganze Interview