Trotz aller Jubelreden zum zehnten Jahrestag: Die mit der Agenda 2010 unter der Schröder/Fischer-Regierung eingeführten Regelungen zu Hartz-IV haben den Riss durch die Gesellschaft zementiert. Das macht nicht nur ein Blick in den letzten Armuts- und Reichtumsbericht deutlich. Auch die Süddeutsche stellt klar, wie schnell es für Menschen abwärts gehen kann.
Besonders für die Bezieher niedriger Einkommen sind die Reallöhne gesunken. Unter dem Trend zur Prekarisierung von Arbeits- und Lebensbedingungen leidet die Qualität der Jobverhältnisse: Millionen Menschen haben kein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis, das ihnen Schutz vor elementaren Lebensrisiken bieten würde.
Der Autor weist auch auf die psychischen Folgen der sozialen Ausgrenzung hin, die durch den rasend schnellen sozialen Abstieg bedingt sind. Er warnt zudem vor Schäden an der Demokratie:
Überhaupt ist die Distanz zwischen Regierenden und Regierten erheblich gewachsen, weil von den Reformen unmittelbar Betroffene nicht ohne Grund befürchten, mit ihren Interessen und Bedürfnissen im Parlament nicht (mehr) vertreten zu sein. Dies kann, wenn dem nicht politisch begegnet wird, zu einer Krise der Demokratie führen.
Nic