Harry Potter VII
Harry und mich verbindet eine lange Freundschaft. Auch wenn ich am Anfang nicht wirklich begeistert war, von der Geschichte um einen armen kleinen Zaubererjungen, der auf einem Zauberinternat Abenteuer erlebt und Freunschaften schließt. Außerdem wollte ich mich dem ganzen Hype nicht anschließen.
So hat es tatsächlich bis zum Erscheinen des vierten Bandes gedauert, bis ich mich dem Charme der Geschichten nicht mehr entziehen konnte. Dann war es aber auch vorbei. Ich habe mir Band eins bis drei von einem Mitschüler ausgeliehen und innerhalb von drei Tagen durchegelesen. Pro Tag ein Buch wohlgemerkt (und das ist nun wirklich keine Kunst).
Den vierten Band hab ich dann auf Englisch gelesen. Zum einen weil ich das deutsche Release nicht erwarten konnte (so auch bei allen folgenden Harry Potter Büchern geschehen), zum anderen weil ich mich vor Spoilern schützen wollte. Dieser Punkt war grade bei Band Sieben von ungeheurer Bedeutung.
Natürlich habe ich mir dann auch die Filme angeschaut. Meiner Meinung nach kommen sie natürlich nicht an die Bücher heran, sind aber nett gemacht und wurden vor allen Dingen von Mal zu Mal besser (Halbblutprinz lasse ich hier mal außen vor).
Ich selber bin recht begeistert, dass ich die Bücher noch lesen kann ohne die Schauspieler vor Augen zu haben. Bis auf eine Ausnahme und zwar meine geliebte Minerva McGonagall (Maggie Smith), die in meiner Fantasy sehr ähnlich aussah.
Gestern war es nach langem Warten dann auch endlich soweit. „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ kam ins Kino. Natürlich musste ich ihn auf deutsch sehen und natürlich in der Premiere, das ist so Tradition.
Alles in allem kann ich sagen, der Film war in Ordnung. Inzwischen erinnert mich der gute Daniel zwar gelegentlich an Frodo, aber das ist zu ertragen. Alleine an den DVD-Covern kann man schon erkennen, wie sehr sich die drei Hauptdarsteller verändert haben. Mehr oder weniger zum Positiven…
Dieser Film war meiner Meinung nach besser als der Sechste, hatte zwischendurch ein paar (erträgliche) Längen und wirkte hier und da etwas gehetzt. ABER im Großen und Ganzen ein guter Film. Ich habe nicht gemerkt wie die Zeit vergangen ist und der „Schluss“ ist recht gut gewählt, auch wenn man als Zuschauer recht depressiv/zerrissen zurückgelassen wird.
Allerdings habe ich am gestrigen Abend auch ein zwei drei Dinge auszusetzen.
1. Der Typ unten rechts, der die ganze Zeit gegrölt und ebenso laute wie unpassende Kommentare von sich gegeben hat… Muss sowas sein? Ich glaube nicht.
2. Das Pärchen links neben mir. Das Gekuschel kann ich ertragen, darum geht es auch gar nicht. was nicht geht, war die „Nussigkeit“ der weiblichen Hälfte. Ich kann verstehen, dass man die Bücher nicht gelesen hat. Wirklich. Aber, wie kann man bitte in einen Harry Potter Film gehen, in den SIEBTEN(!!!!) und nicht, aber auch gar nichts wissen?
„Wer ist Moody?“, „Was ist das für ein Feuerzeugding?“, „Das ist aber ne große Schlange, was macht die?“, „Warum hat man bei der einen Szene in dem Haus nichts verstanden?“, „Was war das für ein Gezischel?“ und und und. Andauernd kamen solche Äußerungen. Zum Teil so laut, dass die Frage auch noch über mehrere Sitze hinweg zu vernehmen war. So etwas finde ich ätzend und nervig. Besonders wenn der männliche Part dann nicht sagt „ich hab dir doch gesagt, du sollst dir vorher die anderen Filme anschauen…“, sondern statt dessen zu ausführlichen Erklärungen ausholt. Zumindest geschah das in einer fast angemessenen Lautstärke, für mich immer noch ein überflüssiges Gesumme.
3. Es gibt eine wunderbare kleine Seite, an die ich zwischendurch immer mal wieder denken und dann schmunzeln musste. Verreiß mich ist eine LiveJournal Community, die es sich zur Aufgabe gemacht hat besondere FanFictions, auszugsweise und mit Kommentaren versehen, zu zeigen. Ich habe definitiv zuviele dieser Verisse gelesen (die übrigens wirklich sehr lustig sind, aber den Autor nicht niedermachen oder persönlich angreifen, streng geregelt das Ganze) und mehr als einmal musste ich mir ein lautes Lachen verkneifen wenn EmoHarry! aktiv wurde, oder Snape durchs Bild lief (der leider das Opfer vieler, vieler schlimmer LoveInterest Geschichten wurde).
Fazit: Seit Teil zwei, spätestens aber mit Teil drei hat sich Harry Potter von der Kindergartenallesistgutundfriedefreudeeierkuchentrotzmeinertragichenvergangenheitkannichglücklichseinundüberhaupteinstellung verabschiedet.
Toller Film, ich freu mich auf den letzten Teil und dieser wird natülich auch in meine DVD-Collection aufgenommen. Es war ein wirklich toller Abend, danke auch an meine Begleitung.