Erst als ich das Buch gut 100 Seiten weit gelesen habe ist mir aufgefallen, dass ich es bereits kenne. Vor etlichen Jahren muss ich Harper Lees bekanntestes Buch bereits vor den Augen gehabt haben – ohne mich daran zu erinnern. (Aber dafür habe ich ja nun das Blog…)
Von 1990 bis 1999 befand sich das Werk … regelmäßig unter den Top Ten jener Bücher, die am häufigsten aus dem Unterricht der öffentlichen Schulen verbannt wurden. Quelle
Entgegen der dort zur Ächtung des Buches führenden Gründe (negative Sicht der US-Gesellschaft [Stichwort: Rassentrennung] und der Verwendung des Wortes “Nigger” andererseits) macht es für mich unter anderem den Reiz des Buches aus, eine Kleinstadt in den Südstaaten und ihr ureigenen Flair in den 30-iger Jahren zu fühlen.
Und ein Ausblenden oder gar Verschweigen der Rassentrennung würde den Roman unglaubwürdig werden lassen. Wie auch die Tatsache, dass die Afroamerikaner sich selbst abwertend als “Nigger” beschimpfen.
Mir gefällt, dass in diesem Buch im besten Sinne erzählt wird. Ein ruhiger Fluß, wie die brütend heißen Nachmittage im Süden, ist die Geschichte. Aus der Sicht eines halbwüchsigen Mädchens wird der Kampf der Erwachsenen – hier vor allem des Vaters – gegen Rassismus und Ungerechtigkeit erzählt.
Ein mehr als empfehlenswertes Buch. Es erzählt unaufgeregt vom Leben.