Mr. Essential und ich gehören zur Minderheit der Deutschen, die das Bargeld scheuen.
Er hatte so etwas hier mal erwähnt: Kaum ist Bargeld im Haus kommt am gleichen Tag ein Schrieb aus der Schule, in dem genau dieser Betrag verlangt wird. Wir gehen von einer Verbindung zwischen Geldautomaten und Bildungsanstalt aus.
Der Rest verschwindet dann stets in später nicht mehr nachvollziehbaren Kanälen.
Heute Morgen ergab sich Folgendes:
Er: “Sag mal, hast du zwei Euro für mich?”
Ich: “Ich glaub’ nicht. Die Kinder haben mich gestern abgezogen und sind mit dem Geld zum Penny geradelt …
Er seufzt.
Ich: “Ich guck’ mal, was noch in meiner Tasse ist.” (Darin bewahre ich etwas Kleingeld auf)
Kurz darauf schaut er in meine ausgestreckte Hand. Wir sehen uns an.
Er: “60 Cent und eine Perle? Was bist Du? Eine verarmte Piratin?”
Ich: “Das ist eine Bastelperle, die ich nicht verlieren wollte! Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass wir die höchste Einstufung beim Elternbetrag für die Tagesmutter haben und uns immer noch gegenseitig für zwei Euro anschnorren müssen …”
Bevor sich jemand für uns freut, dass wir dem Hedonismus frönen könn(t)en: Wir sind echt weit von der Ataraxie entfernt.
Hätten wir kein Haus, keine zwei Autos und die paar Kinderchen, dann … ja dann! Dann würden wir leben wie … keine Ahnung – wie jemand, der theoretisch den höchsten Elternbeitrag zahlen muss, aber praktisch eher ferne Urlaubsziele ansteuert.
Aber: Wir verzichten aus Liebe – das macht uns weniger zu Piraten als zu … keine Ahnung – etwas Netterem :D